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Forscher wollen kommunale Kleinfahrzeuge elektrifizieren

Die TH Mittelhessen stattet ein Hako-Fahrzeug mit einem Elektroantrieb aus. Um den schweren Akku unterzubringen, greifen die Wissenschaftler auf Leichtbau-Komponenten zurück. In der Testphase soll sich der kommunale Stromer der Grünanlagen- und Landschaftspflege widmen.

Der Multicar der Firma Hako wird heute noch konventionell angetrieben. An seiner Elektrifizierung arbeiten Léonard Moufang (am Steuer), Tilman Happek, Prof. Udo Jung, Marc Hohmann (Edag Engineering), Prof. Alexander Kuznietsov und Serhii Kondratiev (von links). (Bild: TH Mittelhessen)
Der Multicar der Firma Hako wird heute noch konventionell angetrieben. An seiner Elektrifizierung arbeiten Léonard Moufang (am Steuer), Tilman Happek, Prof. Udo Jung, Marc Hohmann (Edag Engineering), Prof. Alexander Kuznietsov und Serhii Kondratiev (von links). (Bild: TH Mittelhessen)
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Martin Schachtner

Ein Forschungsprojekt an der Technische Hochschule Mittelhessen will ein multifunktionales, vollelektrischen Kommunalfahrzeug entwickeln. „Eine Umrüstung kommunaler Nutzfahrzeuge auf Elektroantrieb ist völliges Neuland“, beschrieb der Forscher Udo Jung die Herausforderung. Neben Alexander Kuznietsov fungiert Udo Jung als Projektleiter. Beide Wissenschaftler arbeiten am Kompetenzzentrum Automotive, Mobilität und Materialforschung in Friedberg. Kooperationspartner sind einer Mitteilung zufolge der Hersteller Hako sowie der Ingenieurdienstleister Edag Engineering. Die Technische Hochschule Mittelhessen verfügt über drei Standorten in Friedberg, Gießen und Wetzlar. 

Vor allem durch die Batterien steige das Fahrzeuggewicht um bis zu einer halben Tonne. Die Nutzlast sinke dadurch um ein Drittel. Die Partner wollen daher bewährte Prinzipien und Materialien des Leichtbaus für Fahrzeugrahmen, Fahrwerk und modulare Front- und Heckanbauten einsetzen, um die Gewichtsnachteile auszugleichen und so ein Fahrzeug mit praxistauglicher Reichweite und Arbeitsleistung entwickeln, hieß es.

„Ein zentrales Energiemanagement-System soll die Gesamtladezeit der Nutzfahrzeugflotte optimieren. Fahrzeugspezifische Daten werden dafür an einen zentralen Rechner übermittelt. Batterieladezustand und -alter, Einsatzzeiten des Fahrzeugs, aktuelle Strompreise, Kapazitäten des Stromnetzes sind die Datenbasis dafür, Ladevorgang und Flotteneinsatz effizient zu gestalten“, erläutert Alexander Kuznietsov.

Projektergebnis soll ein Fahrzeug als technisches Muster mit rein elektrischem Fahrantrieb in Leichtbauweise sein. Die Entwicklung von Prototyp und Serienfahrzeug schließt sich an. Das Forschungsvorhaben läuft zwei Jahre. Die Gesamtkosten betragen 776.000 Euro. Es wird im Rahmen des Förderprogramms „Elektromobilität in Hessen“ unterstützt.

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