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VHH baut Elektrobus-Werkstatt

Die zweitgrößte norddeutsche Verkehrsgesellschaft möchte die Busflotte auf Elektromobilität umstellen. Für Wartung und Reparatur plant die VHH eine moderne Betriebsstätte.

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Martin Schachtner

Auf dem Busbetriebshof in Hamburg-Bergedorf feierte die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) ihr Richtfest für einen Werkstattneubau, der ausschließlich für die Wartung von E-Bussen zugeschnitten ist. Zehn Millionen Euro will der Mobilitätsanbieter am Standort Bergedorf investieren. Die Fertigstellung der Werkstatt ist zum Sommer 2018 avisiert.

Die VHH ist mit über 1.500 Mitarbeitern und mehr als 500 Bussen an 12 Standorten nach der Hamburger Hochbahn AG das zweitgrößte Nahverkehrsunternehmen Norddeutschlands. In der Businstandhaltung beschäftigt die VHH rund 80 produktive Mitarbeiter. In der neuen Werkstatt sollen davon 20 Mechatroniker eingesetzt werden, hieß es auf Anfrage von PROFI Werkstatt.

Vier Elektrobusse im Einsatz

Die Umstellung einer kompletten Busflotte auf Elektromobilität greift weitreichend in ein Busunternehmen ein. Wie aus einer Mitteilung von Montag hervorgeht, kommt es neben geeigneten Bussen auch auf die notwendige Infrastruktur, etwa neue Werkstätten, aber auch geänderte Anforderungen an geschultes Fahrpersonal, ein intelligentes Betriebsleitsystem, eine tiefgreifende Digitalisierung und nicht zuletzt ein smartes Lademanagement, an. Derzeit unterhält der Verkehrsdienstleister zwei Midibusse von Rampini. Zudem befinden sich zwei Gelenkfahrzeuge von Van Hool in der Erprobung, erklärte eine Pressesprecherin. Die Instandsetzung erfolge derzeit am Betriebhof Schenefeld.

Zur Ausstattung in Bergedorf werden neben der elektrischen Prüfausrüstung auch Dacharbeitsplätze und Kranbahnen gehören, da viele elektrische Komponenten bei E-Bussen auf dem Fahrzeugdach verbaut sind. Der rund 2.700 Quadratmeter große und gut zehn Meter hohe Hallenneubau wird fünf Busspuren aufweisen, hieß es. Diese könnten doppelt belegt werden, also entweder mit zwei 12 Meter langen Standardbussen oder mit einem 18 m langen Gelenkbus.

137 Elektrobusse geplant

Parallel wird auch die Ladeinfrastruktur installiert: Über eine redundant ausgelegte Ringleitung, eine Trafostation und mehrere Wallboxen können E-Busse, im ersten Schritt fünf Solo- und fünf Gelenkwagen, dort ab Anfang 2018 mit Strom aus regenerativem Ursprung versorgt werden – letztlich sind 137 Elektrobusse geplant. "Wir haben uns dabei ganz bewusst für eine Ladung per Combo2-Stecker entschieden. Zum einen installieren wir damit eine sehr betriebssichere und einfach zu handhabende Lademöglichkeit. Zum anderen, und das ist noch wichtiger, nutzen wir damit eine normierte, herstellerunabhängige Ladeinfrastruktur. So begeben wir uns so nicht in Abhängigkeiten und können flexibel agieren", erklärt Jan Görnemann, Geschäftsführer der VHH, seine Strategie.

(msc)

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