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E-Lkw: Quantron gewinnt weitere Partner

Für seine Quantron-as-a-Service (QaaS) zero-emission Plattform hat sich der Gersthofener Hersteller von elektrifizierten Nutzfahrzeugen die Mitarbeit weiterer Technologieunternehmen gesichert.

Quantron will seine elektrifizierten Nutzfahrzeuge in alle Welt bringen aus und geht dazu weitere Partnerschaften ein. Hier der wasserstoffbetriebene Heavy Truck Quantron QHM FCEV. | Bild: Quantron AG.
Quantron will seine elektrifizierten Nutzfahrzeuge in alle Welt bringen aus und geht dazu weitere Partnerschaften ein. Hier der wasserstoffbetriebene Heavy Truck Quantron QHM FCEV. | Bild: Quantron AG.
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Claudia Leistritz

Erst kürzlich verkündete die Augsburger Quantron AG die Gründung einer eigenen Tochterfirma „Quantron US“, um aufgrund der dortigen hohen Nachfrage nach den Fahrzeugen ihr E-Lkw-Geschäft mit allen damit zusammenhängenden Aktivitäten auf die USA auszuweiten. Mit dem „Quantron-as-a-Service zero emission“ Konzept bietet das Unternehmen den Kunden ein in eigenen Worten „360° Zero Emission Produkt - & Lösungs-Ecosystem“, das alle Gesichtspunkte der Mobilitätswertschöpfungkette vereine, um den alternativen Antrieb „nachhaltig in die Unternehmen zu integrieren“. Mit neuen Partnerschaften weitet der Experte für E-Mobilität nun sein globales Geschäft weiter aus.

Das Rundum-Servicepaket QaaS umfasst von den Fahrzeugen selbst über einzelne Komponenten und Hardware auch die Infrastruktur mit Equipment und Versorgung mit „grüner Energie“ sowie Angebote zur Finanzierung, digitale Anwendungen und den Aftersalesbereich. Zudem hat der E-Nfz-Experte unter dem Namen Quantron Energy zur Bereitstellung von grüner Energie/grünem Wasserstoff eine Hydrogen Alliance gebildet, die aus mehreren Beteiligten bestehen soll.

Als Kooperateure für das Feld Quantron-as-a-service sowie die Hydrogen Alliance konnten bereits der kanadische Hersteller von Brennstoffzellen Ballard Systems, der indische Anbieter von E-Fahrzeugen sowie von Transportlösungen für die letzte Meile ETO Motors oder der Aachener Maschinen- und Anlagenbauer Neuman & Esser gewonnen werden. Entwicklungen aus der Zusammenarbeit mit ETO Motors, so die Quantron-Pressemeldung, seien dabei gleichfalls für den indischen wie den europäischen Markt gedacht.

Neu hinzugekommen sind nun drei Partner:

Die britische Cognitran Ltd., ein globales OEM-IT-Unternehmen für den Bereich Aftersale, vertreten durch den Business Unit Director von Cognitran (A Snap-on Inc. Company) David Butterworth. Zu den Aufgaben der Softwarefirma zählt die Vergrößerung aller Wasserstoff- und zero-emission Produkte innerhalb der QaaS-Plattform. Die Expertise erstreckt sich unter anderem auf Diagnostics und Service Analytics. 

Die indische, auf weltweite Versicherungen vor allem auf dem Gebiet KI-gestützter Mobilität spezialisierte Roadzen Inc.: sie bietet eine Plattform für Mobility as a Service (MaaS) sowie Insurance as a Service (IaaS) und soll laut Quantron im vierten Quartal 2022 an einer Machbarkeitsstudie teilnehmen. Zu ihrem Aufgabenbereich wird die Umgestaltung der Kfz-Versicherung mithilfe von KI in der gesamten Wertschöpfungskette gehören. Das Unternehmen entwickelte eine auf Video, Telematik und Computer Vision basierende „Insurance as a Service“-Plattform, die laut Bericht Versicherern bei der Reduzierung von Unfällen helfen soll unter anderem dadurch, dass sie die „besten Fahrer“ identifiziert und Schäden in Echtzeit bearbeitet. Verantwortlich für die Zusammenarbeit zeichnet Rohan Malhotra, Gründer und CEO von Roadzen Inc.

Das gleichfalls indische Datenanalyse- und Managementunternehmen Goldstone Technologies Ltd. (GTL), das über IT-Lösungen und Dienstleistungen in den Bereichen Full Stack Analytics oder BI (Business Intelligence) Data Management verfügt. Es zählt zu einem wichtigen Partner maßgebender Business Intelligence- und Cloud-Produktexperten, darunter Alteryx oder Snowflake sowie Unternehmen aus den Bereichen Banken, Big Pharma, Telekommunikation, Fertigung, Automobil und Einzelhandel. GTL entwickelt 360-Grad-Technologieplattformen für EV-Ökosysteme, der Schwerpunkt liegt auf „der Revolutionierung digitaler Technologieplattformen im Bereich Nutzfahrzeuge und Flottenbetrieb“. Dabei kommen unter anderem analytikbasierte Anwendungen wie Routenplanung, intelligentes Flottenmanagement und sicheres Fahren zum Einsatz. Als Repräsentant des Unternehmens zeichnet Pavan Chavali, Managing Director von GTL.

Alle Partner, schreibt der schwäbische Nutzfahrzeugexperte, seien Profis auf dem Gebiet aktuell verfügbarer BEV- (Battery Electric Vehicle) und FCEV (Fuel Cell Electric Vehicle)-Fahrzeuge, insbesondere was den 44 Tonnen H2 Hydrogen Truck von Quantron QHM FCEV sowie die dazugehörigen H2-Infrasturkturlösungen und MaaS-Angebote angehe.

Treffen mit globalen Entscheidungsträgern

Die neuen Bündnisse kamen zustande Anfang November anlässlich des jährlichen Treffens der Dubliner Firma Web Summit, das Unternehmen, Start-ups, Fachleute verschiedener Gebiete und Entscheidungsträger aus aller Welt jährlich zu einer Diskussion („Web Summit“) über die Zukunft neuer Technologien einlädt. Michael Perschke, CEO der Quantron AG, stellte in diesem Rahmen das erweiterte Netzwerk vor. Mit den strategischen Partnerschaften, so die Meldung, will man seine Expertise mit Hilfe von „Pionieren der nachhaltigen E-Mobilität“ auf das gesamte Wasserstoff- und E-Mobilitäts-Ökosystem in der automobilen Wertschöpfungskette ausweiten, alle Services innerhalb des QaaS-Systems bündeln und so auch seine Position als globaler Partner für bestehende Erstausrüster (OEMs, Original Equipment Manufacturer) stärken.

Offene Plattform schaffen

Zudem zielten die Vereinbarungen auf die Errichtung einer entsprechenden, allen Beteiligten zugänglichen Infrastruktur: man wolle eine „offene Plattform in der Wasserstoff-Allianz (von Brennstoffzellen und H2-Infrastruktur bis hin zu einer H2-Betankungsallianz) schaffen und ausbauen, die auch anderen Herstellern von brennstoffzellenbetriebenen Lkw und Bussen offenstehen soll“.

Andreas Haller, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Quantron AG, sagt abschließend zu den Zielen des Unternehmens:

„2019 war QaaS meine Vision von emissionsfreien Transportlösungen – 2022 haben wir die ersten wichtigen Meilensteine erreicht und 2023 werden wir unseren ersten wasserstoffbetriebenen schweren Brennstoffzellen-Truck – den Quantron QHM FCEV – auf den Markt bringen. Dies wird auch der Start unserer QaaS-Plattform sein – einer OEM-unabhängigen Plattform für den Betrieb von emissionsfreien Flotten, mit Fokus auf Hydrogen as a Service“.

Quantron ging 2019 als Ausgliederung der Haller Nutzfahrzeuge in Gersthofen bei Augsburg hervor und hat sich ganz auf die Entwicklung elektrifizierter Lkw und Busse spezialisiert. Das Unternehmen bietet nach eigenen Angaben „emissionsfreie Transportlösungen“ mit einem Portfolio, das alle mit der Antriebsart für diese Nutzfahrzeuge in Zusammenhang stehenden Gesichtspunkte wie Wartung, Service, Energieversorgung, Beratung, Versicherung oder Finanzierung enthält. Auch die Umrüstung von Fahrzeugen mit herkömmlichem Antrieb auf batterie- und wasserstoffelektrische Antriebe gehört zum Programm oder Schulungen in der Quantron Academy. Dafür ist der Mobilitätsanbieter mit rund 700 Servicepartnern in Europa vernetzt und kooperiert weltweit mit Branchenbeteiligten, um den Kunden, wie Quantron selbst ausführt, finanziell attraktive Konditionen zur Integration der Technologie bieten zu können. Außerdem will man zukünftig mit Quantron Energy grünen Wasserstoff und Strom produzieren, heißt es.

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