Werbung
Werbung

DB Schenker wird erster Kunde für elektrische MAN-Trucks

Laut MAN besteht schon ein Jahr vor Produktionsstart eine große Nachfrage nach dessen elektrischen Lkw. Nun hat der Münchner Nfz-Hersteller mit dem Logistikunternehmen DB Schenker eine Vereinbarung zur Abnahme der ersten 100 Fahrzeuge unterzeichnet.

Bereits im ersten Halbjahr 2024 will DB Schenker die ersten eTrucks von MAN im Landverkehr einsetzen. | Bild: MAN Truck & Bus.
Bereits im ersten Halbjahr 2024 will DB Schenker die ersten eTrucks von MAN im Landverkehr einsetzen. | Bild: MAN Truck & Bus.
Werbung
Werbung
Claudia Leistritz

Die Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs soll zügig vorangetrieben werden. Auch der international als einer der führenden Logistikdienstleister im Landverkehr sowie in der Luft- und Seefracht aktive Konzern DB Schenker will der neuesten MAN Pressemitteilung zufolge seinen Fuhrpark elektrifizieren. Dazu wurde nun mit dem Nutzfahrzeughersteller eine Vereinbarung unterzeichnet, laut der DB Schenker bis 2026 insgesamt 100 neue MAN eTrucks in seine Flotte aufnehmen will. Bereits im ersten Halbjahr 2024 sollen die ersten Exemplare der elektrischen Ultra-Sattelzugmaschinen im Straßengüterverkehr des Unternehmens zum Einsatz kommen.

"Enorme Nachfrage"

Laut Alexander Vlaskamp, CEO von MAN Truck & Bus, wollten beide Unternehmen gemeinsam „den Weg in eine elektrische Zukunft beschreiten“. Daher sei man sehr erfreut über diesen ersten Kunden für den neuen eTruck. So äußerte sich Vlaskamp auf dem Neujahrsempfang am MAN Standort in München unter Anwesenheit des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger.

„Die Nachfrage im Markt nach diesem vollelektrischen Fahrzeug ist jetzt schon enorm. Das Thema nimmt nun richtig Fahrt auf, auch weil sich immer mehr unserer Kunden äußerst ambitionierte Ziele zur Dekarbonisierung setzen“,

meint Vlaskamp. Diese Entwicklung habe zwar unmittelbare Auswirkungen auf die Logistikketten, dennoch werde die „Mobilitätswende im Schwerlastverkehr“ nur mit entsprechender politischer Unterstützung gelingen. So sei beispielsweise die Ladeinfrastruktur rasch auszubauen, ebenso müssten aber auch Förderprogramme weitere Anreize zur Anschaffung der elektrischen Fahrzeuge geben.

Bis 2040 „net zero“

Vonseiten des Logistikkonzerns, in Deutschland an über 100 Standorten und mit rund 15.000 Mitarbeitern vertreten, äußerte sich Cyrille Bonjean, Head of Land Transport bei DB Schenker Europa, man wolle so schnell wie möglich Erfahrungen in der praktischen Anwendung mit den e-Lkw gewinnen um den Kunden damit die Möglichkeit für klimafreundlichere Transporte  zu geben. „So können wir für die Wirtschaft schnell ein Angebot schaffen, Lieferketten klimafreundlicher zu gestalten.“ Deshalb sei es dem Unternehmen wichtig gewesen, die ersten MAN eTrucks zu bekommen. Dies bringe das Unternehmen dem Ziel, bis 2040 im Landtransport „net zero“ unterwegs zu sein, einen Schritt näher. Mit seinen 430 Standorten und rund 23.250 Mitarbeitern allein in Europa zählt DB Schenker im europäischen Landverkehr zu den führenden Logistikanbietern.

Eigene Ladeinfrastruktur

So sollen den Angaben zufolge nun im ersten Halbjahr 2024 die ersten MAN eTrucks „in einer Kleinserie auf dem Serienband“ am Stammsitz in München hergestellt werden. Mit der Vereinbarungsunterzeichnung ist DB Schenker der erste Pilotkunde dieser eTrucks. Um sich die angestrebten Praxiskenntnisse aneignen zu können, werde DB Schenker auch eine eigene Ladeinfrastruktur errichten sowie weitere digitale MAN-Dienste in Anspruch nehmen wie den eManager, ServiceCare und die MAN Driver App. Außerdem soll die „360°-Beratung“ von MAN Transport Solutions mit weiteren Anwendungen wie die Routenanalyse, Ladestrategie- und Ladeinfrastruktur-Planung und Energiebedarfs-Optimierung herangezogen werden.

Ultra-Sattelzug und Wechselbrücken-Lkw

Die ersten zehn Fahrzeuge, die noch 2024 ausgeliefert werden sollen, sind den Angaben zufolge als Volumen- beziehungsweise Ultra-Sattelzugmaschinen geplant. Durch eine geringe Aufsattelhöhe von etwa 950 Millimetern, so erklärt MAN, seien Volumen-Trailer in der Lage, mit 3 Metern Innenhöhe elektrisch zu transportieren. Die folgenden Elektro-Lkw mit Auslieferungsdatum 2025 und 2026 sind ebenfalls in der Ausführung als Ultra-Sattelzugmaschine sowie als Wechselbrücken-Lkw geplant.

Zur Vorbereitung der Produktion von eTrucks hat MAN im Juni 2021 am Stammwerk in München das 4.000 Quadratmeter große MAN eMobility Center in Betrieb genommen, um die Serienfertigung von batterieelektrisch angetriebenen Trucks unter realen Bedingungen zu testen. Während des Hochlaufs der Elektromobilität werden zunächst noch konventionelle Diesel-Lkw und Elektro-Lkw von einem Band laufen. Für die Umsetzung der Produktion von eTrucks werden die „Abläufe und Prozessschritte von Planern, Konstrukteuren und Anlaufexperten punktgenau abgebildet und gegebenenfalls notwendige Anpassungen von den Fahrzeugentwicklern unmittelbar aufgegriffen“, beschreibt der Nfz-Hersteller die Vorgehensweise.

Staatliche Förderung zugesagt

Zukünftig will man wichtige Komponenten der eTrucks zudem in Nürnberg herstellen. Dort werden, aktuell noch in Kleinserie, die Hochvolt-Batterien gefertigt. Die Großserienproduktion der Batteriepacks ist für Anfang 2025 geplant. Dazu investiert MAN in den kommenden fünf Jahren rund 100 Millionen Euro „am traditionsreichen Fertigungsstandort für Verbrennungsmotoren“ in Nürnberg. Gefördert werde die Unternehmung von der Bayerischen Staatsregierung, die für den Zeitraum 2023 bis 2027 „zur Energieforschungs- und Technologieförderung einen Beitrag in Höhe von rund 30 Millionen Euro zugesagt hat“, heißt es.

Printer Friendly, PDF & Email
Werbung
Werbung