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Wolfsburg: VW investiert in Qualifikation für E-Mobilität

Bis 2025 will der Autokonzern rund 22.000 Mitarbeiter weiterqualifizieren. Die Belegschaft der Produktion soll mit neuen Berufsbildern und Produktionsverfahren fit für die E-Mobilität werden. Zugleich wird das Stammwerk Wolfsburg zum Mehrplattformen-Standort.

Mehr E-Motion im eMotionRoom Wolfsburg (v.l.n.r.): Dorothee Kosel, Beratung und Konzeption digitale Lernszenarien & Medien, Theda Delikan, Teamleitung Lerndesign, Leiter Group Academy Ralph Linde, Loveness Schatz: Sachbearbeiterin Virtual Reality & Fertigkeitentraining, Produktionsvorstand Christian Vollmer, Verena Blumberg: PMO strategische Initiativen, Effiziente Produktion und Kompetenzen, Konzernpersonalvorstand Gunnar Kilian. | Foto: Volkswagen.
Mehr E-Motion im eMotionRoom Wolfsburg (v.l.n.r.): Dorothee Kosel, Beratung und Konzeption digitale Lernszenarien & Medien, Theda Delikan, Teamleitung Lerndesign, Leiter Group Academy Ralph Linde, Loveness Schatz: Sachbearbeiterin Virtual Reality & Fertigkeitentraining, Produktionsvorstand Christian Vollmer, Verena Blumberg: PMO strategische Initiativen, Effiziente Produktion und Kompetenzen, Konzernpersonalvorstand Gunnar Kilian. | Foto: Volkswagen.
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Claudia Leistritz
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Die größte Autofabrik Europas startet eine Qualifizierungsoffensive, bei der die Belegschaft der Produktion für das Thema Elektromobilität geschult und weitergebildet werden soll. Damit treibt die Marke Volkswagen die Umstellung der deutschen Werke auf die Produktion von E-Autos weiter voran, wie es aus Wolfsburg heißt. Nach den Pkw-Werken Zwickau und Emden soll auch Wolfsburg in den kommenden Jahren zu einer E-Fabrik werden. Bei der grundlegenden Transformation setzt der Standort nicht nur auf fachliche Schulungen, sondern auch auf Emotionen: Dafür wurde im Werk Wolfsburg ein eMotionRoom eröffnet, in dem 22.000 Beschäftigte der Produktion in den nächsten Monaten den Transformationsprozess vom Verbrenner zum E-Auto spielerisch durchlaufen und erleben.

Der eMotionRoom ist Teil eines eintägigen Schulungsprogramms (eMotionDay), an dem bis 2025 in Wolfsburg die Beschäftigten der Produktion teilnehmen werden. Im Herbst startet in Wolfsburg mit dem erfolgreichen Modell ID.3 erstmals die Produktion eines Fahrzeugs auf der Plattform des Modularen E-Antriebs-Baukastens, kurz MEB. Bis zum Sommer sollen bereits rund 1.200 Beschäftigte für die ID.3 Produktion geschult werden.

„Auf unserem Weg zum Anbieter nachhaltiger und softwareorientierter Mobilität arbeiten wir bei Volkswagen kontinuierlich an innovativen Aus- und Weiterbildungskonzepten. Diese sind für uns der Schlüssel einer gelingenden Transformation. Je digitaler unsere Welt wird, desto wettbewerbsentscheidender sind die Fähigkeiten unserer Mannschaft“,

erklärt Konzernpersonalvorstand Gunnar Kilian bei der Eröffnung des eMotionRooms. Der stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende Gerardo Scarpino wirbt, die Beschäftigten hätten mit dem Prinzip des eMotionRoom bereits in Zwickau sehr gute Erfahrungen gemacht. Scarpino appellierte:

"Der Wandel zur E-Mobilität geht nur gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen. Sie frühzeitig mitzunehmen, zu begeistern und zu qualifizieren ist absolut entscheidend für unseren Erfolg. Denn Transformation gelingt uns nur gemeinsam – und der eMotionRoom ist ein wichtiges Puzzleteil dabei."

Der eMotionRoom in Wolfsburg wurde intern von der Volkswagen Group Academy und der Werksorganisation konzipiert. Er hat drei Räume, in denen in jeweils 20 Minuten verschiedene Rätsel und Aufgaben gelöst werden müssen. Er ist Teil eines eintägigen eMotionDay, bei dem weitere Ausbildungsthemen – etwa die Nutzung einer VR-Brille in der Produktion oder neue Berufe wie der Inbetriebnehmer – vorgestellt werden. Der eMotionRoom soll mindestens bis Ende 2024 genutzt werden.

„Nach Zwickau und Emden wird nun auch unser Wolfsburger Werk den Wandel zur Elektromobilität im deutschen Produktionsnetz der Marke beginnen“,

weist Christian Vollmer , Vorstand für Produktion und Logistik der Marke Volkswagen, auf die grundlegende Transformation der Autoproduktion in Deutschland hin.

Das Besondere in Wolfsburg sei, dass hier noch viele Jahre auch Verbrenner gebaut werden. In Wolfsburg bedeute die anstehende Transformation vor allem Integration – fließend in den weiterlaufenden Betrieb des Werks und in die Produktion. Das sei eine besondere Herausforderung.

Teilmontage des ID.3 beginnt im Herbst

Im Herbst beginnenden Teilmontage des ID.3 im Werk Wolfsburg. Ab Mitte 2024 soll dann in Vollproduktion eine erhebliche Stückzahl des beliebten E-Modells im Stammwerk vom Band laufen. „Mit der neuen Fertigungslinie unserer Produktion in Wolfsburg werden wir so flexibel wie noch nie zuvor“, sagt Standortleiter Rainer Fessel . Die Montagelinie werde die erste in einem deutschen Pkw-Werk der Marke Volkswagen sein, die zeitgleich Verbrennerfahrzeuge und Modelle auf MEB-Basis auf einer Linie produzieren könne. Mit der zukünftigen SSP-Plattform soll Wolfsburg so in einigen Jahren zum Mehrplattformen-Werk von Volkswagen werden. Darin sieht Fessel einen großen Vorteil für die Auslastung des Stammwerks in den kommenden zehn Jahren.

"Wir sichern so die Beschäftigung im Werk Wolfsburg und geben unserer Belegschaft eine klare Perspektive für die Zukunft", meint der Werksleiter. 

SSP steht für Scalable Systems Platform. Die neue Fertigungslinie für den ID.3 und den neuen Tiguan wird in den kommenden Monaten aufgebaut. Dafür investiert Volkswagen bis Anfang 2025 zunächst 460 Mio. Euro. Der größte Anteil diese Summe geht in Produktionsanlagen, mit einem Teil werden Qualifizierungen – wie der eMotionRoom - und Umbaumaßnahmen finanziert. Nach dem ID.3 wird in naher Zukunft ein weiteres MEB-Modell (SUV) in Wolfsburg vom Band laufen.

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