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Digitalisierung, Automatisierung, E-Mobilität: VW Sachsen erweitert Bildungsinstitut

Der neue „Future e-Mobility Campus“ der VW-Bildungseinrichtung soll Schulungen in Zukunftsfeldern des Automobilbaus zusammenfassen. Dazu will man mit Hochschulen, Arbeitsagenturen sowie den Industrie- und Handelskammern eng zusammenarbeiten.

Erfolgreiche Eröffnung: Dr. Holger Naduschewski, Geschäftsführer Volkswagen Bildungsinstitut, hat den Schlüssel zum Erweiterungsbau von zwei Auszubildenden sowie Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt (links) und Prof. Thomas Edig (rechts), Geschäftsführer Personal und Organisation Volkswagen Sachsen, übergeben bekommen. | Bild: VW.
Erfolgreiche Eröffnung: Dr. Holger Naduschewski, Geschäftsführer Volkswagen Bildungsinstitut, hat den Schlüssel zum Erweiterungsbau von zwei Auszubildenden sowie Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt (links) und Prof. Thomas Edig (rechts), Geschäftsführer Personal und Organisation Volkswagen Sachsen, übergeben bekommen. | Bild: VW.
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Claudia Leistritz
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Am 18. Januar 2023 hat Volkswagen Sachsen den neuen Erweiterungsbau seines Bildungsinstituts in Zwickau eröffnet. Nach knapp dreijähriger Bauzeit werden im „Future e-Mobility Campus“ ab sofort neue Aus- und Weiterbildungsformate für die Automobil- und Zulieferindustrie angeboten. Jährlich sollen dort nun bis zu 1.000 Auszubildende und 8.000 Kursteilnehmer geschult werden. Die Volkswagen Bildungsinstitut GmbH dient somit als einer der größten und bedeutendsten Bildungsanbieter für den Automobilbau in Sachsen .

„Das Volkswagen Bildungsinstitut hatte mit der Qualifizierungs- und Weiterbildungsoffensive einen entscheidenden Anteil am erfolgreichen Sprung von Volkswagen in die Elektromobilität. Mit der Erweiterung des Stammsitzes bieten wir nun noch bessere Angebote für die sächsische Automobil- und Zulieferindustrie sowie für unsere Beschäftigten im Konzern. Für eine Arbeitswelt, die immer digitaler und komplexer wird, unterstützen wir so aktiv den Fachkräfteaufbau“,

erklärte Prof. Thomas Edig, Geschäftsführer Personal & Organisation bei Volkswagen Sachsen.

Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, warb für Sachsen als Automobilland und fordert für die Transformation der Automobilindustrie strategisches Handeln. Dazu gehöre auch die Erweiterung des VW-Bildungsinstituts, mit der beste Voraussetzungen für innovative Themen wie autonomes Fahren, Ladetechnik und Sensoren geschaffen werden, so der CDU-Politiker.

"Eine hochqualifizierte Belegschaft ist die Voraussetzung für leistungsfähige Standorte und starke Produkte. Mit dem Erweiterungsbau haben wir in Sachsen nun einen Leuchtturm mit den besten Voraussetzungen geschaffen, um unsere Kolleginnen und Kollegen bestmöglich auf die Anforderungen der Arbeitswelt von morgen vorzubereiten",

wirbt Mandy Anding, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende im Fahrzeugwerk Zwickau.

Zukunft im Blick: Bildungsinstitut setzt neue Standards

Mit der räumlichen und fachlichen Erweiterung kommt das Bildungsinstitut der steigenden Nachfrage nach Qualifizierungen im Zukunftsbereich Elektromobilität bei Volkswagen nach. Rund ein Drittel der jährlichen Aufträge kämen durch Zulieferer und Dienstleister und gehen auf den sich verändernden Aus- und Weiterbildungsbedarf ein. So hat beispielsweise die Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker seit 2018 mit dem Schwerpunkt „System- und Hochvolttechnik“ eine zusätzliche inhaltliche Ausrichtung erfahren.

Neue Themen seien beispielsweise die Steuerung von Fahrzeugfunktionen über Softwareschnittstellen sowie der Umgang mit Hochvoltsystemen. Die bisherigen Grundlagen wie Sicherheit, Komfort und Vernetzung auf konventionelle Antriebsarten werden somit ergänzt. Auch weitere Zukunftsthemen der Fahrzeugtechnik wie etwa das autonome Fahren unter Nutzung des Mobilfunkstandards 5G sind bereits weit fortgeschritten und werden sukzessive in die Aus- und Weiterbildung integriert.

Start in die E-Mobilität: Wissensoffensive mit 20.000 Trainingstagen

Die Elektromobilitäts-Offensive des Konzerns nahm in Sachsen ihren Anfang. Mit dem ID.3 lief Ende 2019 das erste Modelle des Modularen E-Antriebsbaukastens in Zwickau vom Band. Als erster Standort mit Großserienfertigung wurde Zwickau in nur 26 Monaten von 100-prozent Verbrenner auf 100-prozent Elektromobilität umgebaut. 2022 wurden hier 218.000 E-Autos produziert. Das Bildungsinstitut habe die Transformation mit einem umfangreichen Schulungsprogramm für die Belegschaft begleitet und maßgeblich getrieben.

Allein 8.000 Beschäftigte des Werks Zwickau wurden im Zeitraum von 2018 bis Ende 2020 auf die Produktion von E-Fahrzeugen trainiert. 300 neue Schulungsthemen wurden für den Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) gelehrt und insgesamt rund 20.000 Trainingstage angeboten. Mehr als 3.500 Mitarbeitende haben zu den neuen technischen Produkt- und Fertigungsprozessthemen erweiterte Kompetenzen erworben. Eigens dafür hatte das Bildungsinstitut Hochvolt- und Trainingslabore der Automatisierungstechnik, Robotik und IT in Zwickau aufgebaut, um zu Spezialthemen praxisnah zu schulen.

Mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung: Die Volkswagen Bildungsinstitut GmbH

Das Bildungsinstitut ist eine 100-prozentige Tochter der Volkswagen Sachsen GmbH. Es ist als Kompetenzzentrum auf die Aus- und Weiterbildung sowie Personalentwicklung und Organisationsberatung für die Automobil- und Zulieferindustrie spezialisiert und wurde seit Gründung am 14. Dezember 1990 hat sich das Bildungsinstitut kontinuierlich weiterentwickelt. Der Hauptauftraggeber ist Volkswagen, jedoch zählten im vergangenen Jahr auch mehr als 100 weitere Firmen zum Kundenstamm, wie man verweist. Insgesamt bietet das Bildungsinstitut 14 Ausbildungsberufe, sechs duale Studiengänge und mehr als 200 Weiterbildungskurse an. Qualifiziert wird nicht nur in Deutschland sondern auch in China, Mexiko, Indien, den USA, Portugal und Brasilien – meist an bedeutenden internationalen Konzernstandorten.

Die 130 Beschäftigten arbeiten mehrheitlich als Ausbilder und Wegbereiter von Aus- und Weiterbildungsangeboten. Dabei sind sie nicht nur an den drei sächsischen Standorten Zwickau, Chemnitz und Crossen tätig, sondern auch vor Ort im In- und Ausland. Das Bildungsinstitut setzt seit seiner Gründung auf die Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Bildungsbereich und arbeitet mit zahlreichen renommierten Universitäten, Hoch- und Fachschulen sowie deutschlandweit mit über 90 Bildungspartnern zusammen, um sein Portfolio fortlaufend auszubauen.

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