Werbung
Werbung

Elektrofahrzeuge: Nikola Motor lanciert Brennstoffzellen-Lkw

Der US-Elektro-Truck-Pionier Nikola Motor will bis 2020 einen Fernverkehrs- sowie einen Verteiler-Lkw mit Wasserstoffantrieb auf die Straße bringen. Zeitgleich soll eine Tankinfrastruktur aufgebaut werden.
Laster Nummer Zwei: Neben der Fernverkehrssattelzugmaschine Nikola One soll es auch den Nikola Two für den Distributionseinsatz geben. Die Technik ist identisch. / Foto: Nikola Motor Company
Laster Nummer Zwei: Neben der Fernverkehrssattelzugmaschine Nikola One soll es auch den Nikola Two für den Distributionseinsatz geben. Die Technik ist identisch. / Foto: Nikola Motor Company
Werbung
Werbung
Redaktion (allg.)

Nach seiner Ankündigung eines Erdgas-Hybrid-Trucks vom vergangenen Juni vollzieht der US-amerikanische Elektro-Lkw-Pionier Nikola Motor Company offenbar einen Strategieschwenk. Wie das Unternehmen bei einer Pressekonferenz am Stammsitz in Salt Lake City erklärte, setzt man nun auf die Brennstoffzellentechnologie. Diese soll bis 2020 in zwei Modellen, dem Nikola One für den Fernverkehr sowie dem Nikola Two für den Distributions- und urbanen Verkehr umgesetzt werden. Technisch will der Hersteller dabei einen 1000 PS und 2700 Nm starken elektrischen 6x4-Antriebsstrang mit High-Power-Lithium-Batterien mit 320 kWh Kapazität kombinieren mit einer Wasserstoff-betriebenen 300-kW-Brennstoffzelle. Diese soll in Akkus während der Fahrt aufladen. Der Hersteller verspricht mit dieser Technik eine Reichweite von 800 bis 1200 Meilen, maximal also 1900 Kilometer. In der US-Kalkulation nach "Miles per Gallon" soll der Nikola One zwei bis drei mal effizienter sein als ein Diesel-Truck.

 

Auch fahrwerktechnisch will der Hersteller einige Highlight auffahren. So soll das regenerative Hochleistungsbremssystem in der Kombination mit den Druckluftbremsen deutlich schneller ansprechen und bei voller Beladung und aus vollem Tempo binnen 300 Fuß Distanz zum Stehen kommen. Sogenanntes "Torque Vectoring" und "Drive-by-Wire"-Technologie sollen das Fahrverhalten sicherer machen, indem jedes Rad einzeln und nach Fahrsituation mit Traktion versorgt wird. Außerdem verspricht der Hersteller für den Fahrer 30 Prozent mehr Platz in der Kabine, exzellente Rundum-Sicht per High-Definition-Kameras nebst Vogelperspektive, aktuelle Fahrassistenzsysteme mit Radar und Sonartechnik sowie einen mittig platzierten 21-Zoll-Touchscreen, mit dem sich alle wesentlichen Fahrzeug- und Telematikfunktionen steuern lassen sollen. 

 

Gleichzeitig will der visionäre Hersteller in das dürftige Wasserstoff-Tankstellennetz in den USA und Kanada investieren, das ab 2018 aufgebaut werden und am Ende 364 Stationen zählen soll. Der Tankvorgang soll etwa 15 Minuten dauern. Der Wasserstoff soll jeweils lokal und mit Hilfe von Solarenergie hergestellt werden, um wirklich klimaneutrale Mobilität anbieten zu können. Bereits 2017 will man die noch zu bestimmenden Produktionsstätten für den Nikola One und den Nikola Two errichten. Vertrieben werden sollen die futuristisch gestalteten Hauben-Fahrzeuge über ein 72-Monats-Leasing-Programm, bei dem Raten von 5.000 bis 7.000 Euro fällig werden. Zudem will man den Kunden eine Million Meilen kostenlosen Wasserstoff zur Verfügung stellen und lockt mit der Halbierung der Betriebskosten im Vergleich zum Diesel. Der Service soll über das Netzwerk der 800 Servicestationen von Ryder Systems erfolgen. Der Hersteller gab an, bereits 7.000 Vorbestellungen im Gegenwert von drei Milliarden Dollar für das Fahrzeug zu haben und ruft vollmundig das "Ende des Diesel-Motors" aus. Das allerdings bleibt abzuwarten.  

(jr)
Printer Friendly, PDF & Email
Werbung
Werbung