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CONFERENCE DAYS 2023: Iveco eDaily - fit wie ein Diesel, aber ohne Emissionen

In dem vollelektrischen Leiterrahmen-Transporter des italienischen Nutzfahrzeug-Herstellers soll alles stecken, was der Diesel kann. Mal mehr, mal weniger. Dazu läuft er emissionsfrei und leise. Hebeanlagenspezialist Palfinger erklärt, warum die elektrische ePTO die technisch beste Lösung für den Betrieb von Hubarbeitsbühnen ist.

Elektrisch ohne Einschränkung: Mario Seidenschwarz von Iveco warb für die Möglichkeiten des neuen eDaily: Er könne nicht weniger als der Diesel, aber effizienter und emissionsfrei . | Foto: Screenshot.
Elektrisch ohne Einschränkung: Mario Seidenschwarz von Iveco warb für die Möglichkeiten des neuen eDaily: Er könne nicht weniger als der Diesel, aber effizienter und emissionsfrei . | Foto: Screenshot.
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Claudia Leistritz
(erschienen bei LOGISTRA von Johannes Reichel)

Der neue Iveco eDaily hatte ein dickes Lastenheft mit auf den Weg in die Entwicklung bekommen: Er sollte schlicht nicht weniger können, als der Diesel kann. Und so präsentierte der Leiter Geschäftsbereich leichte Nutzfahrzeuge Mario Seidenschwarz bei den CONFERENCE DAYS 2023 im virtuellen Raum das Ergebnis dieses ambitionierten Projekts.

"Wir betreten wie unsere Kunden hier eine komplett neue Welt, die nicht nur das Fahrzeug, sondern auch die Ladeinfrastruktur umfasst. Wir wollen diese Transformation so reibungslos wie möglich gestalten", versichert Seidenschwarz.

Auch vollelektrisch haben Kunden demnach die Wahl aus einem breiten Portfolio an Varianten des Leiterrahmentransporters vom 3,5-Tonner bis zum 7,2-Tonner und vom klassischen Kastenwagen (mit bis zu 20 m³ Volumen!) über Dokas, Fahrgestelle, Windläufe bis hin zu Mini-Bussen. 6 Radstände stehen auch elektrisch zur Wahl und Kofferaufbauten bis 6,10 Meter Länge sind möglich. Besonders raffiniert: Dank der EU-Regelung für Elektrofahrzeuge darf der 4,25-Tonner mit B-Führerschein gefahren werden, bietet somit eher mehr Nutzlast als der Diesel.

Um die Fahr- und Ladeeigenschaften des agilen 3,5-Tonners zu erhalten, verbaute Iveco eine tragfähige Single-Hinterachse mit 2,7 Tonnen Achslast statt der sonst ab 4,25 Tonnen üblichen Zwillingsbereifung. Klar, dass auch der eDaily 3,5 Tonnen Anhängelast packt und mittels verschiedener Achsübersetzungen und Differenzial zum Zugpferd taugt, das bis zu 30 Prozent Steigung packt. Der 140-kW-Motor, ein permanenterregter Synchronmotor, der kompakt an der Hinterachse verbaut ist, soll zudem mit seinen 400 Nm aus dem Stand dynamischen Antritt bieten - und einen für Verbrenner völlig utopischen Wirkungsgrad von 97 Prozent. Vorteil Heckantrieb nicht nur aus Sicht von Seidenschwarz: Mit elf Meter ein für die Gattung sehr kompakter Wendekreis.

Leiterrahmen: Perfekt für modulares Akku-Konzept

Ein Plus der Leiterrahmenkonstruktion führte Seidenschwarz natürlich auch an: Es ist ideal für die Aufnahme der bis zu drei Batterien. Das modulare Akkukonzept geht sogar so weit, dass der Kunde Speicher ergänzen kann, sollte er feststellen, dass eines oder zwei der jeweils 35 kWh Netto großen Modulen nicht genügen sollte für die Reichweitenanforderungen, die im WLTP von 120 über 235 bis zu 300 Kilometer reichen. Im City-Betrieb habe man auch schon 400 Kilometer Radius erzielt, berichtet Seidenschwarz. Auch Reparaturen sind damit leichter.

Apropos Akku: Hier arbeitet man mit dem US-Spezialisten Microvast zusammen, der die Lithium-Ionen-Zellen liefert, die dann von der Iveco-Schwester FPT paketiert und mit einem Batteriemanagementsystem versehen werden. Satte 95 Prozent der Kapazität sind auch tatsächlich nutzbar, das spart Gewicht und erhöht die Ressourceneffizienz. Zudem schafft man mit einer Acht-Jahres-Garantie auf 250.000 Kilometer Vertrauen beim Kunden. Überhaupt sei die Auslegung des Antriebsstrangs so bemessen, dass die Fahrzeuge acht bis zehn Jahre Lebensspanne erreichen, ohne größeren Leistungsabfall. Die Batterie sei anschließend auch nicht verbraucht und leicht noch geeignet für "second life"-Anwendungen im Stationärbereich.

Volle Konnektivität an Bord

Zudem wirbt Seidenschwarz für das Servicepaket, das auch Notruf oder Abschleppen mit dem eDaily beeinhalte und vier Jahre lang Standard ist. Defekten vorbeugen soll das Uptime-Monitoring, das laut dem Iveco-Experten aus einem "ungeplanten einen geplanten" Werkstattaufenthalt machen soll, weil die Fahrzeugfunktionen und -zustände permanent aus der Ferne überwacht werden. Der Fahrer selbst kann über eine App die Fahrzeugfunktionen überwachen und sich etwa auch über seinen Fahrstil informieren. Unterwegs Laden soll wiederum mit der Ladekarte kein Problem sein, die 350.000 Stationen in Europa erschließt. Die Abrechnung erfolgt bequem und transparent über Iveco. Die Ladetechnik ist praxisgerecht ausgelegt, mit 22 kW geht es im Wechselstrom recht flott, im Gleichstrom hält der Hersteller 80 kW für ausreichend, sodass binnen einer halben Stunde 100 Kilometer Reichweite geladen sind.

Ideal für Hubarbeitsbühnen: Ohne Lärm, ohne Limit

Überaus positiv sieht übrigens auch der Kran- und Arbeitsbühnenspezialist Palfinger die Möglichkeiten, die sich mit dem elektrischen Daily bei seinen leichten NX-Modellen (3,5-7,5 Tonnen) der Hubarbeitsbühnen ergeben. In diesem Falle durch die angebotene ePTO, einen Nebenabtrieb, der im Falle der via CAN-Bus angebundenen Hubarbeitsbühne 15 kW Leistung bietet und den geräusch- und emissionslosen Betrieb ermöglicht, wie Dominic Ulrich und Lothar Hense werben.

"Immer mehr Kommunen reglementieren die Zufahrt oder das Arbeiten in Innenstädten oder Parks mit Verbrennungsmotoren. Das ist der elektrische Nebenabtrieb eine ideale Lösung, auch in Nacht-, der Morgen- oder Geschäftszeiten", schwärmt Chefingenieur Ulrich.

Er verweist darauf, dass man zudem während des Arbeitens, das stets am Bedienmodul energetisch überwacht werden kann, das Fahrzeug aufladen könne, sprich mehr Energie bunkert, als man gerade verbraucht. Das erweitere den Radius ungemein. Den Einsatz sieht man primär in urbanen Gebieten, aber inklusive Arbeitsenergie rechnen die Palfinger-Spezialisten doch mit einem Einzugsgebiet von 50 bis 80 Kilometer oder ein bis zwei Tagen mit entsprechenden Hubzyklen, ohne dass ein Aufladen nötig würde. Dafür haben die Ingenieure eigens ein Simulationstool entwickelt, dass Strecke und Arbeitszyklen als Parameter flexibel verschieben lässt. Generell würden mit den oft über Vermieter verliehenen Fahrzeugen im Schnitt nicht mehr als 50 Kilometer Fahrstrecke absolviert. Und noch einen Vorteil führen die Kranexperten an: Die ePTO ist deutlich besser dosier- und handhabbar als ein komplexer Verbrenner, dessen Leerlaufdrehzahl erst mal reguliert werden muss, ohne die Abgaswerte zu überschreiten. Zudem sei der höhere Drehzahlbereich wegen Lärmemissionen kritisch. Es geht sogar noch weiter: Der E-Motor muss im Gegensatz zum Verbrenner während des Hubarbeitsprozesses noch nicht mal angeschaltet sein.

"Für uns als Techniker ist das einfach die beste Lösung, die wir uns vorstellen können", schwärmt Ulrich.  

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