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E-Lkw schneller laden: DW baut Mega-Ladestation

Designwerk, E-Mobilitätsspezialist aus dem schweizerischen Winterthur, will Nutzfahrzeuge mit Hilfe eines batteriegepufferten Ladecontainers langstreckentauglich machen. Zudem sollen damit Stromnetze entlastet werden. Die Lösung soll im Frühjahr 2023 bereitstehen.

Die neuartige Ladestation der Megawatt-Klasse ermöglicht eigenen Angaben zufolge das Schnellladen von E-Lkw innerhalb von 45 Minuten. | Foto: DW.
Die neuartige Ladestation der Megawatt-Klasse ermöglicht eigenen Angaben zufolge das Schnellladen von E-Lkw innerhalb von 45 Minuten. | Foto: DW.
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Claudia Leistritz
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Die schweizer Designwerk Technologies AG mit Sitz in Winterthur hat eine neuartige Ladestation der Megawatt-Klasse entwickelt. Sie soll das Schnellladen von E-Lkw innerhalb von 45 Minuten ermöglichen und bis zu sechs Mal schneller sein als eine 350-kW-Station. Das partnerschaftliche Demonstrationsprojekt soll bereits im Frühjahr einsatzfähig sein, um E-LKW langstreckentauglich zu machen und Netze zu entlasten, teilte das Unternehmen weiter mit.

Aktuell entsteht  bei dem Anbieter eine der ersten Megawatt-Ladestationen weltweit. Technische Grundlage ist ein neuer Ladestandard für schwere Nutzfahrzeuge. In den kommenden Monaten soll die Ladestation im Container-Format erstmals E-LKW laden und bis zu sechs Mal schneller sein als herkömmliche Hochleistungsladestationen mit 350 Kilowatt Leistung. Lastspitzen will man durch integrierte Batteriepuffer vermeiden. Zudem sollen sich die Ladestationen "netzdienlich" verhalten. Die wissenschaftliche Begleitung dieser technischen Entwicklungen wird vom Bundesamt für Energie (BFE) sowie von renommierten Industriepartnern unterstützt, heißt es. Vonseiten der Forschung seien die Berner Fachhochschule (BFH) und die Ostschweizer Fachhochschule (OST) an dem Projekt beteiligt.

Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge unerlässlich

Laut Anbieter ist der Schwerlastverkehr für die Energiewende und das Erreichen der Klimaziele von zentraler Bedeutung. Auf den Straßen Europas sind rund 6,6 Millionen Lkw im Einsatz, die für den Transport von 76,7 Prozent aller Frachten an Land verantwortlich zeichneten. Daher gelte es, den Anteil an emissionsarmen oder emissionsfreien Transportmitteln zu erhöhen, appellieren die Schweizer.

"Gerade für Langstrecken-LKW oder auch für Schiffe und Flugzeuge ist neuartige Ladeinfrastruktur nötig. Sie unterscheidet sich von der Infrastruktur für Elektro-PKW und ermöglicht es, schwere Nutzfahrzeuge in kurzer Zeit aufzuladen. Das hilft dem emissionslosen Güterverkehr in allen Anwendungsfeldern anzukommen",

erklärt Vivien Dettwiler, Mitglied der Geschäftsleitung von Designwerk. Damit das System auch auf die notwendige Akzeptanz stößt, richtet es sich nach dem neuen Ladestandard Megawatt Charging System, kurz MCS. Dieser wurde im Juni dieses Jahres international lanciert. Die Erkenntnis, dass leistungsstarke Ladestationen Netze beanspruchen, sei darüber hinaus fester Bestandteil der Projektausgangslage.

Der Demonstrationsbetrieb soll deshalb Wege aufzeigen, wie ein Hochleistungs-Ladenetzwerk und Versorgungssicherheit Hand in Hand gehen können. Dettwiler weiter:

"In unseren Ladecontainern verbauen wir Second Life E-Lkw Batterien als Puffer, um Lastspitzen vorzubeugen. Damit entfällt nicht nur ein Netzausbau: Der Speicher soll gar in der Lage sein, erneuerbar produzierten Strom wieder ans Netz abzugeben."

Ähnlich wie beim bidirektionalen Laden ließe sich Elektromobilität so als Teil von Versorgungslösungen nutzen. Die Funktionsfähigkeit sollen nun Demonstrationsanlagen bei der Galliker Transport AG, Käppeli Logistik und Murg Flums Energie unter Beweis stellen, schließt die Meldung.

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