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ZDK: Bundesregierung soll für Verlässlichkeit bei E-Mobilität sorgen

(ots/clz) Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe appelliert an die Politik, für Verlässlichkeit in Sachen E-Mobilität zu sorgen, auch wenn man die Abkehr von strengen Sektorzielen begrüßt und gegen eine Verteuerung von Verbrennern plädiert. Die Einbrüche bei E-Auto-Verkäufen seien "verheerend".

Verkabelt: Der ZDK mahnt an, den Fokus weiterhin auf E-Mobilität und Ausbau der Ladeinfrastruktur zu legen, will aber Verbrenner nicht weiter verteuert sehen. | Foto: dpa/Carsten Koall.
Verkabelt: Der ZDK mahnt an, den Fokus weiterhin auf E-Mobilität und Ausbau der Ladeinfrastruktur zu legen, will aber Verbrenner nicht weiter verteuert sehen. | Foto: dpa/Carsten Koall.
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Claudia Leistritz
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Als Interessenvertretung der bundesweiten Kfz-Betriebe appelliert der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) in einem Statement an die Bundesregierung, den Hochlauf der Elektromobilität verlässlich und zukunftssicher auszugestalten, auch wenn kein Sofortprogramm mehr durch die geplanten Änderungen des Klimaschutzgesetzes (KSG) erforderlich sein sollte.

Verkehrsminister Wissing hatte letzte Woche gewarnt, eine Beibehaltung der für die einzelnen Sektoren festgelegten Klimaziele würde im Sektor Verkehr künftig schwerwiegende Einschnitte für Autofahrer zur Folge haben - "bis hin zu Fahrverboten am Wochenende". Sonst ließen sich bei der derzeitigen Kaufzurückhaltung bei E-Autos die gemäß Klimaschutzgesetz geforderten CO2-Einsparungen niemals erreichen. Dennoch, so der ZDK, solle die E-Mobilität weiter gepusht werden. ZDK-Präsident Arne Joswig:

"Es ist gut, dass das neue Klimaschutzgesetz erlaubt, von der verengten Sektorbetrachtung wegzukommen. Dennoch muss die Elektromobilität im Fokus der Politik bleiben. Die extremen Einbrüche bei den Zulassungszahlen von E-Fahrzeugen im ersten Quartal 2024 sind verheerend, da wir statt 30 Prozent Minus eher 30 Prozent Plus gegenüber den Vorjahreswerten brauchen, wenn das Ziel von 15 Millionen BEV bis 2030 noch erreichbar sein soll."

Deswegen sollten die Förderinstrumente umfassend bewertet und überprüft werden. Andererseits dürften auch die Restriktionen in Bezug auf Verbrennerfahrzeuge nicht übertrieben werden, damit sich die Klimaambitionen nicht am Ende noch negativ auswirkten. Denn die Einnahmen durch die CO2-Bepreisung im Verkehrssektor überstiegen um ein Vielfaches die hierfür erforderlichen Finanzmittel, so der Bericht. So meint Joswig: "Schon deswegen verbietet sich jede Diskussion um die weitere Verteuerung von Verbrennern". Und:

"Wer Verbrennermobilität verteuert, hilft der Elektromobilität nicht, sondern frustriert die Menschen und erhöht nur die Haltedauer der Fahrzeuge im Bestand."
 

Ausbau der Ladeinfrastruktur nicht aus dem Blick verlieren

Auf der anderen Seite dürfe aber auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie der erneuerbaren Energien nicht ins Stocken geraten. Bidirektionales Laden von E-Fahrzeugen in Kombination mit Solaranlagen und, falls erforderlich, mit einer Wallbox müsse wieder "fester Bestand der Förderpolitik" werden. Die derzeitige Unsicherheit der Verbraucher in Hinsicht auf die weitere Entwicklung der Ladeinfrastruktur, aber auch die mit der E-Mobilität verbundenen hohen Kosten stünden einer weiteren Verbreitung der Technologie derzeit entgegen:

"Noch zögern zu viele Kundinnen und Kunden beim Wechsel zur E-Mobilität aus Kostengründen und aus Unsicherheit über die Strompreisentwicklung",

meint Joswig. Weiter berichtet der ZDK, im kürzlichen Bericht des Expertenrats für Klimafragen sei erstmalig gegenüber dem Vorjahr der stärkste Rückgang der Emission um rund 10 Prozent von 750 auf 674 Megatonnen CO2-Äquivalent festgestellt worden. Seit 1990 sei dies der stärkste prozentuale Rückgang innerhalb eines Jahres, und somit sei das implizite Ziel für die Gesamtemissionen erreicht.

"Von diesem Erfolgskurs darf sich die Bundesregierung nicht abbringen lassen und muss im Verkehrsbereich intelligente Förderungen unter den richtigen Rahmenbedingen schaffen, damit auch der Verkehrssektor 2025 seinen Beitrag zur Zielerreichung leistet",

so Joswig abschließend.

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