Werbung
Werbung

Mobiler Mega-Charger für E-Lkw: Designwerk präsentiert MCS-Großpufferspeicher auf der Power2Drive 2024

Der schweizer Spezialist für Elektromobilität rund um Nutzfahrzeuge stellte auf der internationalen Fachmesse für E-Mobilität sein neues Schnellladegerät MDC 88-920 vor. Das bereits praxistaugliche Megawatt Battery Charging System für Logistik und Gewerbe gewinnt den The Smarter E Award.

Von klein bis groß: Designwerk präsentierte sein breites Portfolio, das von mobilen Schnellladegeräten über E-Truck-Umrüstungen bis hin zu puffergestützten MCS-Großladesystemen reicht. | Foto: J. Reichel
Von klein bis groß: Designwerk präsentierte sein breites Portfolio, das von mobilen Schnellladegeräten über E-Truck-Umrüstungen bis hin zu puffergestützten MCS-Großladesystemen reicht. | Foto: J. Reichel
Werbung
Werbung
Claudia Leistritz
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Der Elektromobilitätsspezialist Designwerk Technologies AG aus Winterthur präsentierte von 18. bis 21. Juni 2024 sein breites Produktportfolio auf der Power2Drive in München, an einem Gemeinschaftsstand mit dem deutschen Vermietpartner Schall-E. Das Programm reichte von E-Lkw-Umrüstungen insbesondere für Spezial-Fahrzeuge, perspektivisch etwa auch mit Wechselakkusystemen über mobile Schnelllader bis hin zu stationären Ladesystemen mit Pufferspeicher. Mit dem Megawatt Battery Charging System gewannen die Eidgenossen zudem den The Smarter E-Award in der Kategorie E-Mobility. Neu in der mobilen Schnellladegeräte-Familie ist der MDC 88-920, der die gesteigerte Nachfrage, Nutzfahrzeuge mit einer Batteriekapazität von mehr als 500 Kilowattstunden zu laden, bedienen soll.

Mehr Rückendeckung von der Politik gewünscht

Die Technologie für die Antriebswende im Verkehr sei vorhanden, heißt es am Stand. Und sie funktioniere in der Praxis und könne sich unter bestimmten Bedingungen und in Kombination aus PV-Stromerzeugung und Pufferspeichern bereits heute rechnen, wie ein Verantwortlicher etwa unter Verweis auf eine jüngste Anwendung beim Schweizer Logistiker Galliker anmerkt. Man wünsche sich aber von der Politik ein klareres Bekenntnis zur Elektrifizierung des Verkehrs, insbesondere auch des Güterverkehrs. Abrupte Manöver oder Streichung von Förderung seien hierbei nicht hilfreich. Im Hinblick auf die Klimaziele sei die Elektrifizierung alternativlos, technologisch sei sie machbar, die Instrumente vorhanden. Dazu wolle man unter hoher lokaler Wertschöpfung einen Beitrag leisten, so der Anbieter. 

Hohe Ladeleistung im kompakten Format

Die mobilen Schnellladegeräte des Schweizer Elektromobilitätsspezialisten sind bei Nutzfahrzeugherstellern und deren Vertragspartnern weit verbreitet. Aufgrund des Einsatzes moderner SiC-Halbleiter mit geringen Schaltverlusten, einer ausgeklügelten Schaltungstopologie und einer neuen Luftkühlung soll der Schnelllader der neuesten Generation noch kompakter und leistungsstärker sein. Der MDC 88-920 ermöglicht eine dauerhaft hohe Ladeleistung von 84 Kilowatt bei bis zu 1000 Volt Spannung. Bei einer Batteriekapazität von 400 Kilowatt erfolgt das Laden mit Gleichstrom in unter vier Stunden von 10 auf 80 Prozent des Batterieladestands (State of Charge, SOC), bei einer Batteriekapazität von 1000 Kilowatt entsprechend in circa zehn Stunden.

«Die neueste Generation ist kann gleichzeitig zwei Fahrzeuge mit jeweils 42 Kilowatt laden Elektrische Fahrzeuge mit höheren Batteriekapazitäten wie beispielsweise Lastwagen, Müllsammel- oder Kanalreinigungsfahrzeuge können so flexibel und über Nacht geladen werden. Das macht den MDC 88-920 zur perfekten Overnight-Ladelösung",

erklärt Thorben Maier, Leiter Vertrieb Ladetechnik bei Designwerk.

Kompatibilität durch austauschbares Kabel


Der MDC 88-920 von Designwerk ist per Rollenset leicht zu transportieren und flexibel einsetzbar. Der Schnelllader verfügt darüber hinaus über die neuste Generation von Leistungselektronik. Er bezieht an den gängigen Industriesteckdosenformaten CEE 63 und CEE125 Strom und kann Fahrzeuge mit den Ladestandards CCS Typ 1 und 2, CHAdeMO sowie dem chinesischen GB/T-Standard laden. Problemlos könnten auch die Ladestandards NACS und der neue Standard MCS eingebunden werden, so der Anbieter. So können Kommunen und Kunden, die am Haupt- und Nebenstandort unterschiedliche Anschlüsse haben, einfach und in Sekundenschnelle das Kabel tauschen. Anwender werden beim Lademanagement unkompliziert unterstützt. «Über Schnittstellen können Ladevorgänge analysiert und Diagnosen erstellt werden», so Maier.

Mobile Charger 44-920 und 22-500 ergänzen 

Die dritte Generation der mobilen Schnellladegeräte ergänzt den Designwerk-Messeauftritt: die Mobile Charger 44-920 und 22-500. Diese verfügen ebenso wie der MDC 88-920 über neue Technologie. Aufgrund der hohen Leistungsdichte können die Geräte auf einem Trolley eingesetzt werden und so mehrere Festinstallationen ersetzen. Das reduziert Kosten, weil keine Tiefbaukosten anfallen. Kunden aus der Automotiveindustrie sowie aus Bus- und Truckdepots bleiben so flexibel, wirbt man.

Mega Charger mit bis zu 2.1 Megawatt als Miniaturmodell

Für Unternehmen, die eine Verkürzung der Ladezeiten für ihre Nutzfahrzeuge im Dauer- und Schichtbetrieb brauchen, hat der Anbieter gemeinsam mit Partnern einen Stationary Battery-Backed Charger (SBC) entwickelt. Der batteriegepufferte “Mega Charger” basiert auf dem neuen weltweiten Ladestandard Megawatt Charging System (MCS) und ist als Miniaturmodell auf der Messe zu sehen.

MCS ermöglicht eine schnelle Aufladung von zehn auf 80 Prozent innerhalb einer Pause von rund 30 Minuten bei einer Batteriekapazität von etwa 740 kWh. Der SBC ermöglicht die Zwischenspeicherung von bis zu 2 Megawattstunden Strom dank Hochvoltbatteriesystemen in der Second-Life-Anwendung. Der mobile Container im Standardformat 20x40 Fuß lädt zwei Nutzfahrzeuge gleichzeitig mit bis zu 1,4 Megawatt. Die integrierten Batteriepuffer vermeiden dabei Lastspitzen und entlasten das Stromnetz, skizzieren die Schweizer weiter.

Passend zu den Leistungsbedürfnissen der Kunden

Auf der Fachmesse erläuterten die Hochvoltbatterieexperten von Designwerk auch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ihrer Batteriesysteme. «Wir lösen die individuellen Speicherherausforderungen unserer Kunden schnell, serviceorientiert und mit langjähriger Praxiserfahrung aus dem eigenen Elektro-LKW», erklärt Volker Nerlich, Vertriebsleiter Hochvolt-Batteriesysteme und Spezialprojekte.

Die Standard-Batteriesysteme verfügen über Kapazitäten von 65 bis 250 Kilowattstunden und können in einer Einheit oder zu Batterie-Sets mit mehreren Megawattstunden zusammengeschaltet werden. Mit Spannungs-Optionen bis 800 Volt passt Designwerk die Batteriesysteme den Bauraum- und Leistungs-Bedürfnissen individuell an. Mit einer hoher Energiedichte garantieren die Batteriesysteme einen sicheren Betrieb und eine lange Lebensdauer. Die Endproduktion erfolgt im schweizerischen Winterthur.

Designwerk wurde 2008 gegründet und entwickelt und fertigt elektrische Lkw, mobile und stationäre Schnellladegeräte sowie modulare Hochvolt-Batteriesysteme für E-Fahrzeuge. Darunter zum Beispiel die ersten vollelektrischen Müllfahrzeuge in der Schweiz sowie "die E-Lkw mit den derzeit größten Batteriekapazitäten und Reichweiten", wie es heißt. Zu den Aufträgen des Unternehmen zählen bisher rund 100 Projekte, darunter die vollelektrische Neuauflage des BMW-Klassikers Isetta. Laut eigenen Angaben ist seit 2021 die Volvo Group als Förderer an Designwerk beteiligt, auch um ihr eigenes "bestehendes Angebot im Bereich der Nischenprodukte und -lösungen zu ergänzen". Zu den weiteren Partnern neben der Volvo Group gehört unter anderen der nordrhein-westfälische Spezialist für Müllfahrzeuge und Kehrmaschinen Faun Kirchhoff Gruppe.

Printer Friendly, PDF & Email
Werbung
Werbung