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Für Großserienproduktion: MAN baut Batteriefabrik in Nürnberg

Für den Standort, an dem jährlich mehr als 100.000 Batteriesysteme für elektrifizierte Lkw und Busse hergestellt werden sollen, sind Aufwendungen in Höhe von rund 100 Millionen Euro vorgesehen.

Die Batterien vor allem für schwere Nutzfahrzeuge von MAN kommen sollen künftig aus Nürnberg kommen. | Bild: MAN Truck & Bus.
Die Batterien vor allem für schwere Nutzfahrzeuge von MAN kommen sollen künftig aus Nürnberg kommen. | Bild: MAN Truck & Bus.
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Claudia Leistritz
(erschienen bei Transport von Claus Bünnagel)

Ab Anfang 2025 will der Nfz-Hersteller Hochvoltbatterien für E-Lkw und -Busse am Standort Nürnberg in Großserie fertigen. Dafür investiert das Unternehmen in den kommenden fünf Jahren rund 100 Millionen Euro in den traditionsreichen Fertigungsstandort für Verbrennungsmotoren. Die Produktionskapazitäten sollen auf über 100.000 Batterien pro Jahr ausgebaut werden. Durch diese Investitionen werden perspektivisch 350 Arbeitsplätze gesichert, wie der Konzern in seiner Pressemeldung verlautbart.

Zunächst manuelle Fertigung

Zunächst werden die Batterien, die neben den Motoren das Herzstück der elektrischen Nutzfahrzeugantriebe bilden, im Nürnberger MAN-Werk in einer Kleinserienproduktion etwa zweieinhalb Jahre manuell gefertigt. Der Baubeginn für die Großserienfertigung ist für Mitte 2023 und deren Fertigstellung für Ende 2024 geplant. Damit legt MAN die Grundlage für die großflächige Industrialisierung von Elektroantrieben bei Lkw und Bussen. Unterstützung erhält der Nutzfahrzeughersteller dabei durch die Bayerische Staatsregierung, die für den Zeitraum 2023 bis 2027 zur Energieforschungs- und Technologieförderung einen Beitrag in Höhe von rund 30 Millionen Euro in Aussicht gestellt hat, soweit die zuwendungsrechtlichen und haushaltsrechtlichen Voraussetzungen vorliegen. Diese Mittel sollen zur Forschung in den Bereichen Batteriemontage, Zellchemie und -entwicklung, Batteriesicherheit und Batterierecycling eingesetzt werden.

"Es ist eine wegweisende Standort- und Investitionsentscheidung für die nächsten Jahrzehnte. Damit ist jetzt der Weg frei für ein Nutzfahrzeug-E-Cluster „Made in Bavaria“, das aus der Fertigung der E-Lkw bei MAN in München, der Batterieproduktion in Nürnberg, der Forschung und Entwicklung an beiden Standorten sowie der Zusammenarbeit mit den jeweiligen Hochschulen, Universitäten und Instituten besteht",

kommentiert MAN-Vorstandsvorsitzender Alexander Vlaskamp.

Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometern

Die schweren E-Lkw von MAN werden zunächst auf Reichweiten von 600 bis 800 Kilometer kommen. In der nächsten Generation der Batterietechnologie sind ab etwa 2026 Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometer zu erwarten. Etwa Mitte des laufenden Jahrzehnts sollen die Gesamtbetriebskosten für einen E-Lkw und einen mit Dieselantrieb gleich sein, prognostiziert MAN. Das Unternehmen rechnet daher damit, dass spätestens dann die Nachfrage der Kunden nach E-Fahrzeugen deutlich ansteigen wird – eine entsprechende Ladeinfrastruktur vorausgesetzt.

Die Produktion von schweren E-Lkw startet bei MAN Anfang 2024 in München. Eine Kleinserie hat der Hersteller 2019 auf die Straße gebracht. Auch vollelektrische Stadtbusse und Vans hat MAN bereits seit Längerem im Markt.

Werk Nürnberg

Das Werk Nürnberg schaut auf eine lange Tradition zurück. Mit seiner rund 180-jährigen Geschichte ist es eine der Wurzeln von MAN. Seit über hundert Jahren werden in der Frankenmetropole Lastwagen oder Komponenten gefertigt. So ist der Standort mit seinen rund 3.600 Mitarbeitern heute für Entwicklung, Produktion und externen Vertrieb aller MAN-Diesel- und -Gasmotoren verantwortlich. Mit dem Start der Batterieproduktion stärkt MAN Truck & Bus seine Position in der Traton Group als Kompetenzpartner für das Thema Elektromobilität.

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