Vernetzte Fahrzeuge: Verbände fordern freien Zugang zu Fahrzeugdaten
In einem gemeinsamen Brief an die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen weist eine Allianz aus Organisationen und Verbänden der deutschen Mobilitätsbranche und des Verbraucherschutzes darauf hin, wie wichtig der offene Zugang zu Daten und Funktionen von vernetzten Fahrzeugen ist. Verbraucherinnen und Verbrauchern würden so die größtmögliche Auswahl von datenbasierten Dienstleistungen erhalten und vor einem einseitig dominierten Markt geschützt.
Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören der:
- Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC)
- Bundesverband der Hersteller und Importeure von Automobil-Service-Ausrüstungen e.V. (ASA)
- Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV)
- Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)
- Gesamtverband Autoteile-Handel e.V. (GVA)
- Verband der internationalen Autovermieter e.V. (VIA)
- Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. (wdk)
- Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V. (ZDK)
- Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik e.V. (ZKF)
Diese Allianz aus Organisationen und Verbänden ist der Ansicht, dass der Vorschlag der EU-Kommission in seiner derzeitigen Form wichtig ist, um den Wettbewerb und den Verbraucherschutz im Bereich der vernetzten Mobilität zu fördern. Die Unterzeichner des Briefes sind besorgt, dass die Fahrzeughersteller versuchen könnten, den Vorschlag der EU-Kommission zu verwässern, und fordern die EU-Kommission daher auf, sich für die Umsetzung ihres Vorschlags in der derzeitigen Form einzusetzen.
EU-Vorschlag in der Diskussion
Ein solcher Entwurf für eine sektorspezifische Regulierung zum Zugang zu Fahrzugdaten, Ressourcen und Funktionen befindet sich zurzeit in der Interservice Consultation (dienststellenübergreifende Konsultation) der EU-Kommission. Aktuell sieht er folgende Regelungen vor:
- Offener Zugang zu Fahrzeugdaten: Alle Unternehmen, die datenbasierte Dienste anbieten, sollen einen offenen Zugang zu Fahrzeugdaten erhalten. Dies gilt für alle Daten, die für die Erbringung der Dienstleistungen erforderlich sind.
- Selbstverwaltung der Daten durch Verbraucherinnen und Verbraucher: Verbraucherinnen und Verbraucher sollen die Möglichkeit haben, ihre eigenen Daten selbst zu verwalten. Sie sollen entscheiden können, welche Daten sie mit welchen Unternehmen teilen möchten.
- Verpflichtung der Fahrzeughersteller zur Datensicherheit: Fahrzeughersteller sollen verpflichtet werden, die Datensicherheit ihrer Fahrzeuge zu gewährleisten. Dies gilt auch für den Zugriff von Dritten auf Fahrzeugdaten.
- Der Vorschlag sieht auch vor, dass die Europäische Kommission einen technischen Standard für den Zugang zu Fahrzeugdaten festlegt. Dieser Standard soll sicherstellen, dass der Zugang zu Fahrzeugdaten für alle Unternehmen, die datenbasierte Dienste anbieten, einfach und transparent ist.
Exklusiver Datenzugriff
Derzeit haben die Fahrzeughersteller den alleinigen Zugriff auf die Daten ihrer Fahrzeuge. Dies bedeutet, dass sie entscheiden können, welche Daten sie anderen Unternehmen zur Verfügung stellen und welche nicht. Dies könne aus Sicht der Kritiker zu einem einseitig dominierten Markt führen, in dem die Fahrzeughersteller die Preise für ihre datenbasierten Dienstleistungen diktieren könnten.
Wenn der Vorschlag in der derzeitigen Form verabschiedet wird, würde er hingegen einen wichtigen Schritt zur Förderung des Wettbewerbs und des Verbraucherschutzes im Bereich der vernetzten Mobilität darstellen. Verbraucherinnen und Verbraucher könnten neue datenbasierte Dienste nutzen, wie z.B. Dienste zur Verbesserung der Sicherheit oder der Effizienz von Fahrzeugen. Auch der Wettbewerb zwischen Unternehmen, die datenbasierte Dienste anbieten, würde steigen. Generell würde dadurch die Innovation im Bereich der vernetzten Mobilität vermutlich gefördert.
Die Fahrzeughersteller sind im Allgemeinen gegen eine sektorspezifische Regulierung des Zugangs zu Fahrzeugdaten. Sie argumentieren, dass diese Regulierung zu unnötiger Bürokratie führen und die Innovation im Bereich der vernetzten Mobilität behindern würde. Bereits heute würde ein gewisser Zugang zu Fahrzeugdaten ermöglicht. So können beispielsweise Werkstätten und Versicherungen auf bestimmte Daten zugreifen, um ihre Dienstleistungen zu verbessern. Auch das Sicherstellen der Datensicherheit ihrer Fahrzeuge würde mit dem leichteren Zugriff von Dritten auf die Fahrzeugdaten für die Hersteller erschwert.
Die Fahrzeughersteller haben auch alternative Vorschläge für die Regulierung des Zugangs zu Fahrzeugdaten vorgelegt. So haben sie vorgeschlagen, dass die Regulierung auf freiwilliger Basis erfolgen sollte oder dass die Fahrzeughersteller bestimmte Standards für den Zugang zu Fahrzeugdaten festlegen sollten.
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