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Continental macht Weg frei für Tachographenmaut ohne OBU

Mautdienstleister Axxès und Technologiekonzern Continental kündigen den ersten Mautservice an, der ohne On-Board-Units (OBU) auskommt. Mit einfacher Konnektivität und Zugriff auf Fahrzeugdaten sollen die Arbeitsabläufe von Flottenbetreibern optimiert werden. Der OBU bleibt als optionales Angebot bestehen.

Die Tachographenmaut kommt und soll On-Board-Units (OBUs) überflüssig machen. | Bild: Continental AG.
Die Tachographenmaut kommt und soll On-Board-Units (OBUs) überflüssig machen. | Bild: Continental AG.
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Claudia Leistritz
(erschienen bei Transport von Claus Bünnagel)

Der französische Mautdienstleister Axxès und das Technologieunternehmen Continental bieten künftig Mautservices für Nutzfahrzeugflotten an, die nicht auf die so genannten On-Board-Units (OBUs) angewiesen sind. Für den elektronischen Mauteinzug werden stattdessen Daten aus dem VDO DTCO 4.1 genutzt, der nächsten Continental-Version des intelligenten Tachographen. Diese Daten werden über die Continental Road Usage Service (CRUS)-Plattform in die Axxès-Cloud übertragen.

Zur Anbindung der Kundenflotten an die Cloud verwendet Axxès den VDO Link von Continental, eine Konnektivitätslösung, die in die Frontschnittstelle des Tachographen eingesteckt wird. Dies ist für die Flottenbetreiber nicht nur einfach und praktisch, sondern bietet auch große Vorteile für Services im Rahmen des Europäischen Elektronischen Mautdienstes (EETS) und für das VAS-Portfolio von Axxès, wie es heißt. In der Partnerschaft zwischen Axxès und Continental seien die Rollen klar definiert: Continental kümmert sich um die notwendige Technologie und bietet Axxès so die Möglichkeit, Leistungen für die Logistikbranche zu verbessern.

Möglichkeit für ganz neue Services

Durch die Vereinbarung mit Continental übernimmt Axxès mit Sitz im französischen Lyon erneut eine Pionierrolle bei der Verbesserung der täglichen Arbeitsabläufe von Flottenbetreibern. Doch das Unternehmen beschränkt sich nicht auf den Mauteinzug: Mithilfe des VDO Link wird die Vielzahl von Tachographendaten zu Fahrern und Fahrzeugen deutlich leichter abrufbar. Dies eröffnet ein ganz neues Feld von Mehrwertdiensten, die Axxès nach eigenen Angaben künftig für seine Kunden erschließen möchte. Das Unternehmen ist zwar zuversichtlich, dass die Kunden die Vorteile der Tachographenmaut sofort erkennen werden, legt jedoch Wert auf Wahlfreiheit. Daher können die Kunden auch jetzt noch eine OBU erhalten – bald auch in einer aktualisierten Version.

"Die Einführung der Tachographenmaut ist ein Meilenstein für die europäische Mautbranche – vergleichbar nur mit der Einführung der volldigitalen Lkw-Maut in Deutschland 2005. Wir sind sehr stolz, dass wir als erstes Unternehmen die Tachographenmaut einführen. Die neue Lösung ist sehr leicht zugänglich und dabei viel genauer, eindeutiger und sicherer. Sie eröffnet neue Geschäftsfelder für unsere Kunden, da die Tachographenmaut über unsere bestehenden Schnittstellen mit unserem neuen Kundenportal verbunden ist, über das sämtliche Flottenmanagementservices in Anspruch genommen werden können",

sagt Frédéric Lepeintre, CEO von Axxès.

Tachographenmaut rechtzeitig für die zweite Version des intelligenten Tachographen

Dass die Nutzung des Tachographen für den Mauteinzug Vorteile bietet, liegt für die Unternehmen auf der Hand. Der vielleicht größte Vorteil liegt darin, dass ein Tachograph mit DSRC-Modem (Dedicated Short-Range Communication) ausgestattet ist. Dieses ursprünglich für die Fernprüfung des Tachographen benötigte Modem lässt sich zur Mauterhebung nutzen. Außerdem verfügt der Tachograph über einen Satellitenempfänger, eine Frontschnittstelle und einen kryptografischen Schutz, so dass Tachograph und Fahrzeug eindeutig erkannt und authentifiziert werden können.

Flottenbetreiber, die Lkw im internationalen Verkehr einsetzen, müssen ihre Fahrzeuge bis 2025 mit intelligenten Fahrtenschreibern der zweiten Version nachrüsten. Die Nachrüstung ist für die Mautdienstleister von Bedeutung, da sie vor allem für international tätige Speditionen arbeiten. Wenn diese die Tachographenmaut einführen, lohnt sich die die Nachrüstung entsprechend mehr.

Nur der erste Schritt auf dem Weg von OBU zu OBE

Ismail Dagli, Leiter des Geschäftsfelds Smart Mobility bei Continental, erklärt, welche großen Pläne das Unternehmen für die Unterstützung der Mautdienstleister hat:

"Für uns ist die Tachographenmaut nur der erste Schritt auf dem Weg von der OBU zum OBE."

Das verteilte On-Board-Equipment (OBE) für die Lkw-Maut ist eine von Continental entwickelte Vision. Die Idee: ein zukunftssicheres Gerät mit einheitlicher Benutzeroberfläche, das höhere Datenqualität bietet, Kosten senkt, Sicherheit und Datenschutz verbessert und die Entwicklung neuer VAS ermöglicht. OBE soll vor allem Tachographendaten nutzen, aber auch andere Fahrzeugdaten einbeziehen.

Die Vorteile des OBE und die Roadmap für den Übergang von der OBU zum OBE legt Dr. Andreas Müller, Leiter des Bereichs Tolling & Connected Hardware im Geschäftssegment Connected Commercial Vehicle Fleet Solutions bei Continental, in einem Whitepaper dar, das auf der Website der Continental Mobility Services heruntergeladen werden kann.

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