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Datenplattform Caruso startet

Seit letzter Woche handelt Caruso offiziell mit fahrzeugbezogenen Daten. Ziel ist es, ein Gegengewicht zu Autobauern und Internetgiganten zu bilden.
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Martin Schachtner

Der Datenmarktplatz Caruso ist an den Start gegangen. Präsentiert wurde die neutrale Datenplattform unter dem Motto „Join The Caruso Ride“ vergangenen Donnerstag im Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE), hieß es in einer Mitteilung des Betreibers Caruso GmbH. Das Unternehmen war im März 2017 gegründet worden mit dem Ziel, fahrzeugbezogene Daten zu generieren und zu standardisieren. Darauf aufbauend soll es Akteuren des unabhängigen Aftermarkts (IAM) gelingen, digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Neben dem Hausherrn IESE als strategischem Technologieberater wird Caruso von den Gesellschaftern TecAlliance und Teilehändler ATR sowie den Partnern ABAX, Bosch, Continental, ZF, Schaeffler, dem Startup JimDrive sowie der Werbas getragen. Zudem engagieren sich Carat und mit der Eucon Group ein Anbieter von Marktinformationen für Hersteller und Zulieferer.

Wettlauf um die Datennutzung

Zwar stellt das Vorhaben eine Verteidigungsstrategie des IAM gegen Automobilhersteller und Internetfirmen dar, die mit den Fahrzeugdaten Geld verdienen und so die eigene Existenzberechtigung auch in Zeiten von Elektromobilität und autonomem Fahren sichern wollen und bereits einen Vorsprung haben. Dennoch sind auf dem Marktplatz auch Hersteller präsent. So soll sich den Angaben zufolge BMW beteiligen – mit weiteren OEM stünden die Verantwortlichen von Caruso in Verhandlungen.

Der Datenmarktplatz Caruso ermöglicht durch die Verknüpfung von Daten neue Geschäftsmodelle und bündelt verschiedene Prozesse über die Plattform. Als einer der ersten Anwendungsfälle lässt sich der Kilometerstand eines Fahrzeugs mit den Repair-And-Maintenance-Informationen (RMI) verknüpfen, den technischen Daten für Kfz-Reparatur, Mechanik, Wartung und Diagnose, sowie mit dem Terminbuchungssystem von Werkstattketten, erklärten die Verantwortlichen aus Ismaning bei München.

Anwendungsbeispiele

"Durch die Verknüpfung der Telematikdaten mit den RMI- und Werkstattdaten weiß der Flottenmanager im Voraus, wann bei welchem Fahrzeug die nächste Inspektion ansteht und kann über den Caruso Datenmarktplatz direkt einen passenden Termin in der nächsten Werkstatt buchen. Diese kann dann mithilfe der RMI-Daten die laut Serviceplan fälligen Ersatzteile bestellen – wenn der Teilehändler ebenfalls angebunden ist, sogar automatisiert über den Datenmarktplatz", liest man in der Verlautbarung. Als weitere Anwendungsfälle will Caruso zukünftig beispielsweise den Schutz vor manipulierten Kilometerständen und die Remote-Diagnose ermöglichen.

"Teilehersteller, Handel, Werkstätten, Versicherungen, Fleet- und Leasing-Unternehmen, Autovermietungen und Carsharing-Anbieter, Mobilfunkanbieter oder Pannenservice-Unternehmen – sind auf fahrzeugbezogene Daten angewiesen, wenn sie ihre Mobilitätsservices verbessern oder ganz neue entwickeln wollen. Gerade wenn sie mit den 'Big Playern' im digitalen Zeitalter mithalten wollen, müssen vorhandene Daten intelligent miteinander verknüpft werden. Genau hier setzen wir mit Caruso an", erklärte Alexander Haid, Geschäftsführer der Caruso GmbH.

(msc)
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