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Nfz-Komponenten: SAF-Holland will Haldex übernehmen

Der Achsen- und Fahrwerkhersteller SAF-Holland hat ein Angebot zum Kauf der Aktienmehrheit des schwedischen Bremsenspezialisten Haldex abgegeben.
Scheibenbremsen und Achsköpfe im SAF-Holland-Werk am Stammsitz in Bessenbach. (Foto: SAF-Holland)
Scheibenbremsen und Achsköpfe im SAF-Holland-Werk am Stammsitz in Bessenbach. (Foto: SAF-Holland)
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Thomas Pietsch

Der internationale Achsen- und Fahrwerkhersteller SAF-Holland mit Sitz in Bessenbach hat heute ein Barangebot für Haldex AB veröffentlicht. Haldex ist ein führender Anbieter von Bremssystemen und Modulen für Luftfederungen für Nutzfahrzeuge mit Hauptsitz in Landskrona, Schweden. Das Angebot steht allerdings unter anderem unter der Bedingung, dass die Haldex-Aktionäre es in einem solchen Umfang annehmen, dass SAF-Holland mehr als 90 Prozent der Aktien besitzen wird. Darüber hinaus bedarf die angekündigte Transaktion der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden.

Das Angebot ist vollständig durch Barmittel sowie für die beabsichtigte Transaktion vorgesehene Kreditlinien finanziert. SAF-Holland beabsichtigt außerdem, Teile des Kaufpreises für Haldex mittels einer Kapitalerhöhung zu refinanzieren. Voraussichtlich bis um den 24. August herum haben die Haldex-Aktionäre Zeit, das Angebot anzunehmen oder abzulehnen.

Detlef Borghardt, CEO von SAF-Holland, begründete das Kaufangebot mit folgenden Worten: „Mit unseren sich hervorragend ergänzenden Aktivitäten können wir einen neuen integrierten Champion für fahrwerksbezogene Komponenten für Nutzfahrzeuge schaffen und die zunehmende Kundennachfrage nach ganzheitlichen Lösungen noch besser bedienen. Gemeinsam können wir einen Komplettanbieter für eine Vielzahl von Bauteilen schaffen, von Bremsen mit elektronischen Bremssystemkomponenten bis hin zu mit Federung kombinierten Achssystemen.“

Wirtschaftlich betrachtet ist SAF in etwa doppelt so groß wie Haldex. SAF-Holland erzielte im vergangenen Jahr ein Umsatz von etwas über einer Milliarde Euro, Haldex erreichte über 500 Millionen Euro. Gemeinsam würde der Umsatz also bei über 1,5 Milliarden Euro liegen. Und er könnte nach Meinung der SAF-Manager mittelfristig wachsen.

Insbesondere das Aftermarktgeschäft hat es den Strategen angetan. Hier könnte durch den Deal die von SAF-Holland mittelfristig angestrebte Schwelle von 30 Prozent des Umsatzes übertroffen werden. Zudem würde die neue Gruppe durch die Verbindung der jeweiligen regionalen Vertriebsnetze und die Nutzung der SAF-Vertriebsinfrastruktur für Haldex-Produkte vom Wachstumspotential im globalen Aftermarktgeschäft profitieren. Mit circa 9.000 Ersatzteilstationen und Werkstätten verfügt der Achsenhersteller bereits jetzt über ein großes, weltweites Vertriebsnetzwerk für Ersatzteile.

Das Produktportfolio von Haldex umfasst alle wesentlichen Komponenten und Subsysteme, die in einem kompletten Bremsmodul oder in Achs- und Federungssystemen für Nutzfahrzeuge zum Einsatz kommen. Die kombinierte Gruppe wird von einem wesentlich erweiterten Produktangebot profitieren können und in Nordamerika und Europa nach Aussage von SAF in neun Produktkategorien zu den Top-3-Anbietern zählen. Das schließe unter anderem Bremsgestängesteller, Scheibenbremsen, Bremszylinder sowie Achsen und Federungssysteme ein.

Durch ein kombiniertes Produktportfolio würde die neue Gruppe beispielsweise in der Lage sein, mechanische Bauteile mit Sensoren und elektronischen Bauteilen zu verbinden, die für die Digitalisierung von Trailern, Lkws und Bussen erforderlich sind. Des Weiteren würden beide Unternehmen nach Darstellung von SAF durch die Verbindung von Know-how und Expertise in der Produktentwicklung und Konstruktion weiteres Wachstumspotenzial erschließen.

(tpi)
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