Bei den zugelassenen Dieselkraftstoffen handelt es sich um solche mit einem Biodiesel-Anteil von 10 Prozent (B10), 20 Prozent (B20) oder 30 Prozent (B30) sowie reinen Biodiesel (B100). Das Dokument listet die freigegebenen Motoren und Nutzfahrzeuge „fast aller namhaften Fahrzeug- und Motorenproduzenten“: Caterpillar, DAF, Daimler, Deutz, Iveco, John Deere, Liebherr, Mercedes-Benz Trucks, MAN, MTU, Renault Trucks, Scania und Volvo Trucks.
Die Verwendung des aus ölhaltigen Pflanzen produzierten Kraftstoffs soll der weitgehend dieselbetriebenen Nutzfahrzeugsparte einen höheren Klimaschutzfaktor verleihen. Je nach Rohstoff emittiere Biodiesel etwa 70 bis 90 Prozent weniger Treibhausgase als fossiler Diesel, so die AGQM.
Mit fast 30 Prozent allein im Jahr 2019 geht ein großer Anteil an insgesamt verbrauchter Kraftstoffmenge in den Straßengüterverkehr. Dieser Sektor könne mit Verwendung der klimafreundlicheren Dieselalternative also einen wichtigen Beitrag zur Emissionsminderung leisten.
Da der Einsatz elektrisch betriebener Fahrzeuge in diesem Bereich kurzfristig nicht zu realisieren sei, ließe sich der Straßentransport auf diese Weise „sinnvoll“ im Sinne des Klimaschutzes gestalten, meint Detlef Evers, Geschäftsführer beim Berliner Mittelstandsverband abfallbasierte Kraftstoffe (MvaK), der die Liste gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement (AGQM), der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) und dem Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) herausgegeben hat.
Verpflichtung zur Treibhausgasreduzierung für Städte und Gemeinden
Auch den Einsatz in kommunalen Fahrzeugflotten hat die Interessengemeinschaft im Blick. Die Anwendung werde zukünftig interessanter für Städte und Gemeinden, da die Verpflichtung des „Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetzes“ vorschreibe, Fahrzeuge mit weniger Treibhausgasemissionen zu verwenden. Um dieser Vorschrift nachzukommen könne man auch Biodiesel nutzen, sagt Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB.
Stärkung der regionalen Wirtschaft, Sicherung von Arbeitsplätzen
Zudem blieben auch die Preise im Vergleich mit herkömmlichem Diesel im Rahmen, da sie nicht unter das Brennstoffemissionshandelsgesetz mit der CO2-Bepreisung fallen. Dass im Rahmen des Quotenhandels die mit Nutzung von Biodiesel eingesparten Treibhausgase an die Mineralölindustrie verkauft werden können, so dass diese ihre gesetzlichen Vorgaben zur Minderung des Treibhausgasausstoßes erfüllen, trage ebenfalls zur Preisminderung bei.
„Gerade für ländliche Gemeinden bringt es Vorteile, wenn in kommunalen und landwirtschaftlichen Fahrzeugen Biodiesel getankt wird. Der lokal produzierte Rohstoff Raps kann nämlich zur Biodieselherstellung genutzt werden“,
sagt Stephan Arens, Geschäftsführer von UFOP. Zugleich mit dem Klimaschutz ließe sich also die regionale Wirtschaft stärken, Arbeitsplätze blieben erhalten.
Qualität entscheidend
Für reinen Biodiesel gilt in Europa die EN 14214. Diese ist üblicherweise in den Produktinformationen der Fahrzeughersteller als Voraussetzung für den Einsatz und die Gewährleistung vorgeschrieben. Entscheidend vor allem für den Betrieb mit höherem Beimischungsanteil ab B20 sei allerdings die Qualität des Biodiesels, sagt Dr. Richard Wicht, Geschäftsführer der AGQM. Um diese sicherzustellen, sorge die Arbeitsgemeinschaft für entsprechende Kontrollen:
„Die AGQM stellt durch unangekündigte Probenahmen bei den Herstellern sicher, dass die Spezifikationen der Norm eingehalten werden und Biodiesel sicher eingesetzt werden kann.“
Weitere Informationen und Download der aktualisierten Freigabenliste im Netz bei der AGQM Biodiesel.
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