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Batterietechnologie: Daimler Truck kooperiert mit Manz Maschinenbau

Im Rahmen des Vertrages zwischen den beiden Unternehmen will man auch eine Pilotlinie für Batteriezellen aufbauen und im Mercedes-Benz-Werk Mannheim Batterien montieren.

Beim Vertragsabschluss: Yaris Pürsün (l.), Leiter der globalen Produktion von Antriebskomponenten für Daimler Truck, und Manz-CEO Martin Drasch. | Bild: Daimler Truck AG.
Beim Vertragsabschluss: Yaris Pürsün (l.), Leiter der globalen Produktion von Antriebskomponenten für Daimler Truck, und Manz-CEO Martin Drasch. | Bild: Daimler Truck AG.
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Claudia Leistritz
(erschienen bei Transport von Claus Bünnagel)

Vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden beteiligt sich die Daimler Truck AG wegen einer Kapitalerhöhung mit rund 10 Prozent am deutschen Hightech-Maschinenbauer Manz AG. Ergänzend haben beide Unternehmen einen Kooperationsvertrag über eine strategische Partnerschaft unterzeichnet, um in einem ersten Schritt eine Pilotlinie für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batteriezellen und für die Montage von Batterien am Daimler-Truck-Standort Mannheim aufzubauen. Das Ziel: Batterietechnologie und dazugehörige Produktionsprozesse für Lkw und Busse zu entwickeln. Das bedeutet gleichzeitig eine wenigstens teilweise Abkehr von der über Jahre im Daimler-Konzern vertretenen Philosophie, Batteriezellen nicht selbst zu produzieren, um flexibel auf technische Entwicklung im Batteriebereich reagieren und sie von verschiedenen Anbietern beziehen zu können.

Zehn Jahre Erfahrung im Anlagenbau für die Zell- und Batterieproduktion

Die Manz AG ist ein weltweit agierender Hightech-Maschinenbauer mit Fokus auf Automobilindustrie und Elektromobilität. Das Reutlinger Unternehmen kann eine mehr als zehnjährige Prozess- und Produkterfahrung im Anlagenbau für die Zell- und Batterieproduktion vorweisen. Größter Anteilseigentümer neben der Familie Manz ist mit 19,64 Prozent Shanghai Electric.

"Die Partnerschaft zwischen Daimler Truck und Manz bildet einen wesentlichen Grundstein unserer Batteriestrategie. Wir haben den Anspruch, Innovationsführer in der Nutzfahrzeugindustrie zu sein. Dafür ist es elementar, über Batteriezellen zu verfügen die den äußerst speziellen Anforderungen in Lastkraftwagen und Bussen gerecht werden. Notwendige Voraussetzung dafür ist eine sehr enge Verzahnung der Produktentwicklung und der Entwicklung von Produktionsprozessen. Ein wesentlicher Schritt dafür ist unsere Pilotlinie zur Produktion von Batteriezellen im Werk Mannheim",

sagt Dr. Andreas Gorbach, Mitglied des Vorstands der Daimler Truck Holding AG und in dieser Funktion verantwortlich für Truck Technologie.

Das InnoLab Battery

Das Mercedes-Benz Werk Mannheim ist das Kompetenzzentrum für Batterietechnologien und Hochvoltsysteme bei Daimler Truck. Bereits heute beliefert Mannheim das Mercedes-Benz-Werk Wörth mit Batteriepaketen für die Serienproduktion des vollelektrischen eActros.

Im sogenannten InnoLab Battery in Mannheim arbeiten Entwicklungs- und Produktionsbereiche eng verzahnt an Marktlösungen für Lkw und Busse. Hier werden zukünftig eigene Lithium-Ionen Batteriezellen entwickelt sowie auf einer Pilotlinie produziert und zu kompletten Batteriesystemen montiert. Über 60 neue Anlagen werden in den kommenden Monaten im rund 10.000 Quadratmeter großen InnoLab aufgebaut. Bis Ende 2024 werden die Forschungserkenntnisse in die Entwicklung der batterieelektrischen Produktplattform von Daimler Truck einfließen.

Das InnoLab Battery legt damit den Grundstein für die zukünftige Kompetenz eigener Batterietechnologie innerhalb Daimler Truck und generiert Knowhow für die Herstellung von Lithium-Ionen Batteriezellen und deren nutzfahrzeugspezifische Anwendung. Die Erkenntnisse daraus werden u.a. auch die Grundlage sein für zukünftige Entscheidungen hinsichtlich der Fertigungstiefe für eigene Batteriesysteme. Yaris Pürsün, Leiter der globalen Produktion von Antriebskomponenten für Daimler Truck:

"Unsere InnoLabs arbeiten an der Weiterentwicklung der Antriebe der Zukunft: von der Prototypenfertigung bis hin zur Vorbereitung einer möglichen Serienproduktion. Durch die Partnerschaft mit Manz werden wir in Europa Benchmarklösungen für die Produktion von batterieelektrischen Antriebstechnologien schaffen."

Und Martin Drasch, CEO der Manz AG, ergänzt:

"Manz verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Prozess- und Produktentwicklung im Batteriebereich sowie über ausgewiesene Expertise in der Realisierung von Großprojekten."

Über die Manz AG

Technologisch basieren die Produktionsanlagen von Manz auf der langjährigen Erfahrung in den Bereichen Automation, Laserbearbeitung, Inspektionssysteme und Nasschemie. Mit aktuell rund 1.400 Beschäftigten entwickelt und produziert die Manz-Gruppe in Deutschland, der Slowakei, Ungarn, Italien, China und Taiwan. Vertriebs- und Serviceniederlassungen bestehen darüber hinaus in den USA und Indien. Die Manz AG wurde 1987 gegründet, seit 2006 ist sie an der Frankfurter Börse notiert. Im Geschäftsjahr 2021 erwirtschaftete die Gruppe einen Umsatz von rund 227 Millionen Euro.

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