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Autonome Fahrzeuge: Rundumüberwachung für die Sicherheit

Mit der Entwicklung zum selbständig fahrenden Auto wird sich die Umgebung und das Fahrgefühl der Insassen komplett ändern: Saß man früher mehr oder weniger aufmerksam und aufrecht in Fahrtrichtung, sind die früher absoluten No-Gos wie Lesen oder Umdrehen während des Fahrens dann ohne weiteres möglich und erlaubt. Das hat Auswirkungen auf die Sicherheitssysteme.

Unter Komplettüberwachung zur Sicherheit soll es zukünftig im autonomen Fahrzeug mehr Bewegungs- und Aktionsfreiheit geben. Foto: SplitShire | Pixabay.
Unter Komplettüberwachung zur Sicherheit soll es zukünftig im autonomen Fahrzeug mehr Bewegungs- und Aktionsfreiheit geben. Foto: SplitShire | Pixabay.
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Claudia Leistritz

Mit der Ausbreitung von selbstfahrenden Autos erweitert sich auch der Handlungsspielraum im Auto wesentlich, so die Automobil-Fachredaktion von Springer Nature. Man werde auch in der Fahrerposition nach Übergabe an die elektronische Steuerung mobil arbeiten, sich unterhalten und Filme sehen können. Das ermöglicht den Insassen zwar eine wohnzimmerartige Umgebung mit flexiblen Sitzpositionen, führt aber auch zu neuen Herausforderungen für Ingenieure beim Insassenschutz. Die früheren Komponenten in dieser Funktion wie Sicherheitsgurt und Airbag müssen dementsprechend flexibler gestaltet werden.

Der Experte des Unternehmens für Sicherheitstechnologie ZF, Michael Büchsner, regt in einem Interview an, die Systeme wie Gurte oder Airbags durch Integration in den Sitz oder auch durch einen im Dach integrierten Airbag näher an die Insassen zu bringen. An solchen Lösungen werde bereits mit den Autoherstellern gearbeitet. Zudem soll zum Beispiel ein Insassenerkennungs-Gerät unter anderem mit einer Kamera die Kopf- und mit Sensoren die Sitzstellung orten können. Diese Daten passen dann in den Sicherheitssystemen die Auslösefunktion entsprechend an. Dazu kommt eine umfassende elektronische Überwachung des Innenraums durch verschiedene Arten von Fahrassistenten.

Der Schutz der Insassen lasse sich erhöhen durch eine Kombination von aktiven Systemen, die einen Crash verhindern sollen und passiven Schutzelementen wie Gurt oder Airbag zur Minderung der Unfallfolgen, so der Bericht. Auch die Untersuchungsmethoden würden sich ändern: statt durch aufwändige und kostenintensive Crash-Tests wird mit Hilfe von Software und virtuellen Menschenmodellen das Insassenverhalten in allen Stufen der Pre-Crash-Phase für die Entwicklung von Sicherheitssystemen simuliert.

Dabei ist die umfassende Kontrolle des Innenraums für einen Schutz Voraussetzung. Je lückenloser der Fahrzeugraum sensorisch erfasst wird, umso besser können die verschiedenen Schutzmethoden zusammenwirken und zur Sicherheit der Insassen beitragen. Genauere Angaben, wann autonome Fahrzeuge dieser Art tatsächlich auf den Markt kommen, könne man aber, vor allem wegen der noch ungeklärten gesetzlichen Vorgaben, noch nicht machen.

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