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Autonome Lkw: MAN und HHLA testen Prototypen

Der Münchner Truckhersteller und die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) haben den Einsatz autonomer Lkw im Rahmen ihres Projekts „Hamburg Truck Pilot“ erprobt. Laut MAN sprechen die Ergebnisse für eine sichere Anwendung bei logistischen Abläufen.

Im Rahmen der Praxisfahrten integrierte der Logistikpartner, die Spedition Jakob Weets e.K. aus Emden, die Prototypen-Lkw in den regulären Transportprozess und beförderte 40-Fuss-Container im Auftrag der VW-Konzernlogistik. | Bild: MAN Truck & Bus.
Im Rahmen der Praxisfahrten integrierte der Logistikpartner, die Spedition Jakob Weets e.K. aus Emden, die Prototypen-Lkw in den regulären Transportprozess und beförderte 40-Fuss-Container im Auftrag der VW-Konzernlogistik. | Bild: MAN Truck & Bus.
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Claudia Leistritz

In greifbare Nähe rückt die Verwendung autonom betriebener Lkw in der Logistik. Bei Praxistestfahrten auf dem HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA) habe man die Arbeitsabläufe von Kunden „effizient und sicher“ mit Hilfe von autonomen Fahrzeugen bewältigen können, berichtet MAN Truck & Bus. Erst Ende Mai wurde vom Bundestag und Bundesrat gesetzlich beschlossen, dass autonome Lastkraftwagen in Deutschland beispielsweise in abgegrenzten logistischen Betriebsbereichen „grundsätzlich“ eingesetzt werden dürfen, „überwacht durch eine technische Aufsicht“, wie MAN berichtet.

Die in den regulären Transportprozess der Spedition Weets eingesteuerten Testfahrzeuge hätten reibungslos funktioniert. Damit sei eine sichere Grundlage für die weitere Entwicklung autonomer Fahrsysteme in Lkw gelegt worden, resumiert der Lkw-Hersteller.

Seit Ende 2018 arbeiten MAN Truck & Bus und die HHLA gemeinsam am dem Forschungsprojekt zur Entwicklung von Automatisierungslösungen. Ende Mai dieses Jahres wurde die Vorbereitungsphase beendet und die Arbeit mit Praxistestfahrten fortgesetzt. Dabei fuhren mit elektronischen Automatisierungssystemen ausgestattete Lkw als Prototypen im logistischen Regelbetrieb.

Als Testunternehmen diente die Emdener Spedition Jakob Weets mit ihren Fahrern, die das Containerhandling übernahm und die Prototypen im regulären Transportprozess einsetzte. Laut Bericht ist Geschäftsführer Jakob Weets überzeugt vom zukünftigen Nutzen automatisierter Fahrfunktionen zur Entlastung von Lkw-Fahrern. „Wir freuen uns, Teil des innovativen Forschungsprojekts zu sein und damit die Entwicklung von zukünftigen Automatisierungslösungen zu unterstützen.“

Reibungslose Testfahrt

Beim Test beförderte zunächst ein Fahrer auf konventionellem Weg einen 40-Fuss-Container im Auftrag der VW-Konzernlogistik vom Weets Container Terminal Soltau zum etwa 70 Kilometer entfernten Container Terminal Altenwerder (CTA) im Hamburger Hafen. Dann wechselte der Fahrer auf den Beifahrersitz und ein Sicherheitsfahrer stieg zu, der aus rechtlichen Gründen dabei sein musste für den unwahrscheinlichen Fall, eingreifen zu müssen. Dieser Sachverhalt habe die absolute Sicherheit aller Beteiligten im laufenden Terminalbetrieb und zu jeder Zeit garantiert, so MAN.

Der Lkw sei dann autonom über das Terminalgelände zu seiner vorbestimmten Position in der Blocklagerspur gefahren und habe sich ebenso selbständig rückwärts in die richtige Parkposition bewegt. Nach dem erfolgten Containerumschlag fuhr der Lkw autonom wieder zurück zum Check-Gate, so der Bericht; und erst jenseits des Terminalgeländes übernahm der Weets-Fahrer wieder das Steuer.

Autonomer Einsatz im Kommen

Der für den Hamburg TruckPilot verantwortliche Till Schlumberger, Projektleiter bei der HHLA, bewertet das Ergebnis als Bestätigung für den möglichen Einsatz autonomer Lkw im Terminalprozess. „Ein wichtiger Schritt, denn autonomes Fahren wird kommen. Entsprechend wollen und müssen wir uns als HHLA frühzeitig darauf vorbereiten, dass perspektivisch autonome Lkw an unseren Terminals Container abholen beziehungsweise anliefern.“

Als wichtigen „technologischen Meilenstein“ auf dem Weg zur Hub-to-Hub-Automatisierung bezeichnet Sebastian Völl, Projektleiter Automatisiertes Fahren bei MAN Truck & Bus, den Probelauf. Zudem seien während des Projekts umfassende Daten gesammelt worden, um diese für zukünftige Projekte, beispielsweise Fahrten außerhalb abgeschlossener Areale, verwenden zu können.

Im Detail sollen die Ergebnisse des Projekts auf dem ITS (Intelligent Transport Systems)-Weltkongress, der von 11. bis 15. Oktober 2021 in Hamburg geplant ist und sich der intelligenten Mobilität und Digitalisierung des Verkehrs widmet, vorgestellt werden.

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