Schlussbericht: Automechanika 2024 zeigt Perspektiven für Mobilitätswende
Am Samstag, 14. September 2024, endete die fünftägige Branchenmesse für den Automotive Aftermarket Automechanika in Frankfurt. Die Veranstalter ziehen positive Bilanz – als internationale Leitmesse für die Automobilwirtschaft habe die zweijährlich stattfindende Automechanika ihre wegweisende Position in der Branche gefestigt. Diese Einschätzung scheinen die Teilnehmerzahlen zu bestätigen. Die Messe rund um Lösungen, Produkte und Ersatzteile für Handel, Werkstatt und Industrie zog rund 108.000 Besucher aus 172 Ländern auf das Frankfurter Messegelände. Im Vergleich zur vorherigen Ausgabe 2022 eine deutliche Steigerung: die erste Präsenzmesse nach der Coronapandemie zählte noch 78.000 Besucher, allerdings waren mit 175 ein klein wenig mehr Länder beteiligt.
Die Ausstelleranzahl konnte ebenfalls kräftig zulegen: im Vergleich zur vorherigen Ausgabe mit ihren 2.804 Ausstellern aus 70 Ländern konnte man zwei Jahre später 4.200 Aussteller aus 80 Ländern in die hessische Finanzmetropole locken. Thematisch drehte sich das Event dieses Jahr um zukunftsweisende Technologien mit den Trends „Elektrifizierung, Fahrzeugkonnektivität, Fahrerassistenzsystemen und Digitalisierung“. Aufgrund der großen Nachfrage wurden bei der Planung entsprechend mehr Flächen freigegeben: insgesamt rund 320.000 Quadratmeter auf 26 Hallenebenen standen zur Verfügung. 2022 verteilten sich die Messebesucher und Aussteller auf nur 19 Hallenebenen. Wie die Veranstalter berichten, habe auch das erweiterte Rahmenprogramm zur großen Resonanz beigetragen:
„In Zeiten digitaler Transformation hat die Branche wieder eine unglaubliche Innovationsstärke bewiesen und an den fünf Messetagen für unzählige Highlights gesorgt“,
sagt Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. Die entscheidenden Themen für die Branche hätten dort eine Plattform gefunden, wie alternative Antriebe, Sustainability, aber auch der Bereich Digitalisierung mit dem Einsatz von KI und Robotik im Automotive Aftermarket: „Wir freuen uns über die gestiegene Nachfrage sowohl deutscher als auch internationaler Besucher“.
26 Hallenebenen, fünf Bühnen, ein Außengelände
Für Diskussionen rund um die aktuellen Entwicklungen der Mobilitätsbranche standen in den 26 Hallenebenen verteilt fünf Bühnen zur Verfügung. Im Future Mobility Park auf dem Außengelände konnten Besucher Fahrzeuge mit alternativen Antrieben begutachten und entsprechende Elektro-, Wasserstoff- und Hybridfahrzeuge auch selbst steuern. Drinnen wurden im dazugehörigen Expertenforum Innovation4Mobility in Halle 3.0 in verschiedenen Foren brandaktuelle Themen um die Herausforderungen von Elektromobilität und neuen Antrieben behandelt.
Als neues Eventformat gab es zudem eine Rallye. Das vielseitige Programm goutierte offenbar auch das Publikum: „94 Prozent der Fachbesucher, von denen 70 Prozent aus dem Ausland kamen, waren mit dem Messeangebot auf Ausstellungsseite und mit der Erreichung ihrer Ziele sehr zufrieden“, heißt es von der Messeleitung.
Michael Johannes, Vice President Mobility & Logistics der Automechanika spricht von einem bisher unerreichten Rahmen- und Eventprogramm der Automechanika. Das große Angebot an Vorträgen und Praxisworkshops zu Themenbereichen wie Karosserie & Lack, E-Fahrzeuge, Nfz, Caravan-Reparatur habe beim Fachpublikum großen Zuspruch erfahren. Ein weiteres Thema bildete wie immer auch der Bereich Ausbildung, allerdings mit deutlich erweitertem Programm:
„Studierende und Schüler haben die Möglichkeit genutzt, Autoberufe live zu erleben und auszuprobieren. Neu in diesem Jahr war ein eigenes Programm und Areal speziell für die Generation Z, deren Aufmerksamkeit wir auf berufliche Perspektiven in der faszinierenden Welt der Automobilwirtschaft lenken wollten – und das mit großem Erfolg“,
so Johannes. Angesichts des gegenwärtigen Fachkräftemangels ein brisantes Thema, dem man mit einem weiteren Format noch mehr Platz eingeräumt hat: Um die Gen Z für Autoberufe zu begeistern, richtete die Messeleitung in Halle 3.1 mit der „Ambition“ ein speziell auf das junge Publikum zugeschnittenes Areal mit Impulsvorträgen, Panels und Live-Acts ein. „Hier sind neue Konzepte gefragt, an junge Menschen heranzutreten“, begründen die Organisatoren das Engagement.
Kernthema Transformation der Mobilität
Einer der Schwerpunkte der Automechanika lautete Driving Transformation. Hierfür wurden im ganzen Messebereich Veranstaltungen und Vorträge zu „Schlüsselthemen wie digitale Transformation, nachhaltige Mobilität und Künstliche Intelligenz“ abgehalten. Einen Einblick in die praktische Anwendung bot in diesem Bereich zum Beispiel das Fachmagazin Vision Mobility mit ihrem ThinkTank mit Expertenrunde zum Thema „Nie wieder Servicestress! Wie digitale Lösungen helfen, Reparatur, Schadenmanagement und Service massiv zu vereinfachen“. Für solche Themen war die Halle 3.0 mit der Bühne „Innovation4Mobility“ reserviert.
Dazu wurden auch dieses Jahr wieder praxisnahe Weiterbildungsworkshops organisiert, und in Kooperation unter anderem mit dem ZDK (Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe) stellte die Messeleitung die Sonderschau „Werkstatt der Zukunft“ und weitere Diskussionspanels zu diesem Thema auf die Beine, um Fachleuten einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen in der Werkstattpraxis zu geben– „noch nie wurden auf der Automechanika so viele innovative Technologien vorgestellt wie 2024“, heißt es im Nachbericht.
Als weiteres Fokusthema empfahl sich mit nachhaltigen Technologien, Produkten und Lösungen ein weiterer Themenkomplex, der aktuell viel Aufmerksamkeit beansprucht. Der hierfür eingerichtete Sustainability Court in Halle 5.0 veranstaltete dementsprechend mehrere Vorträge zum Remanufacturing und zu Strategien der Kreislaufwirtschaft.
Noch mehr Farbe neben den Vorträgen und Fachveranstaltungen gewann das Rahmenprogramm mit einigen Preisverleihungen. So überreichte die Messeleitung im Saal der Harmonie des Congress Centers ihren Automechanika Innovation Award, bei dem aus 150 eingereichten Produkten die Sieger in neun Kategorien gekürt wurden, darunter Daten & Vernetzung, Werkstatt & Service Lösungen oder Nutzfahrzeuge. Und der HUSS VERLAG mit seinem Fachmagazin PROFI Werkstatt organisierte in Kooperation mit der Automechanika zum siebten Mal die Preisverleihung zur beliebten Leserwahl Beste PROFI Werkstatt-Marke, bei der die bevorzugten Marken der Nutzfahrzeugwerkstätten in 24 Kategorien – von Achsvermessung bis Zubehör-Ersatzteile (IAM) – einen Siegerpokal erhalten.
Daneben fand das Automechanika-Kernprogramm statt, das aus Pressekonferenzen und Produktvorstellungen vor allem der großen Player der Branche zu jeder Ausgabe veranstaltet wird. So hatten sich auch wieder Continental, Mahle, Schaeffler und zahlreiche andere Zulieferer eingefunden, um zum Beispiel in Vorträgen einen Einblick in ihr aktuelles Produktportfolio zu geben. Und auch die Verbände der Automobilbranche wie der schon angesprochene ZDK (Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe), aber auch der ASA-Verband (Bundesverband der Hersteller und Importeure von Automobil-Service-Ausrüstungen e.V.) und TÜV informierten waren wieder mit eigenen Ständen und Informationsveranstaltungen vertreten.
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