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Nachhaltigkeit und Automatisierung: Automechanika diskutiert, was auf Werkstätten zukommt

Die digitale Diskussionsreihe Let’s talk business der Fachmesse rund um den Aftermarket soll als internationale Plattform zur Vorstellung neuer Entwicklungen dienen. In der vierten Ausgabe wurden die Herausforderungen der Mobilitätswende für Hersteller und Werkstätten besprochen.

Welche Änderungen kommen auf Werkstätten und Hersteller zu? Im Web-Talk "Let's talk business" diskutierte Automechanika-Director Olaf Mußhoff mit Experten zum Thema. | Symbolbild: Messe Frankfurt GmbH/Pietro Sutera.
Welche Änderungen kommen auf Werkstätten und Hersteller zu? Im Web-Talk "Let's talk business" diskutierte Automechanika-Director Olaf Mußhoff mit Experten zum Thema. | Symbolbild: Messe Frankfurt GmbH/Pietro Sutera.
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Claudia Leistritz

An dem Web-Talk zum Thema Digitalisierung und Mobilitätswandel, zu dem sich führende Unternehmen der Branche äußern, waren unter der Leitung von Automechanika-Director Olaf Mußhoff diesmal Experten des Diagnosegerätespezialisten AVL DiTest, des Unternehmens für Karosseriereparaturen Carbon und des US-amerikanischen Herstellers von Autoservicegeräten Hunter beteiligt.

Im Resumée hatten dem Pressebericht zufolge bei allen die beiden Gesichtspunkte Nutzerfreundlichkeit sowie Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert wenn es darum ging, innovative Werkstattlösungen für die Mobilität der Zukunft anzubieten, ob in Bezug auf Emissions-Messgeräte, autonome Fahrzeuginspektion oder Body Repair-Systeme. Ein weiterer Schwerpunkt zeigte sich jedoch im Umfeld der zunehmenden Automatisierung von Unternehmensbereichen.

Und so sprachen die Teilnehmer der vierten Talkreihe unter anderem über neue Lösungen für Werkstätten aber auch, auf welche Herausforderungen sich diese und die Hersteller durch die Digitalisierung und den Mobilitätswandel gefasst machen sollten.

„Mit unserer Reihe ‚Let’s talk business‘ geben wir führenden Branchenplayern die Gelegenheit, ihre neuen Ideen und Entwicklungen mit dem internationalen Fachpublikum der Automechanika zu teilen“,

sagt Olaf Mußhoff, Director der Automechanika Frankfurt. Unter seiner Moderation unterhielten sich Dr. Tristan Reinisch, Master TechLead Emission Measurement bei AVL DiTEST, Felix Scholl, COO bei Carbon sowie Darcy Tallon, Vice President International von Hunter.

Umweltschutz beinhaltet Nachhaltigkeit

Alles was Umwelt- und Klimaschutz betreffe, habe immer auch mit Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit zu tun, sagte Felix Scholl von Carbon. Ein Themenbereich, der für das Karosseriereparaturunternehmen eine große Rolle spiele: denn schon seit über 20 Jahren würden mit dem Slogan „reparieren statt erneuern“ Werkstätten aktiv gefördert. Der Gedanke bilde sozusagen die Grundlage für die Produkte von Carbon.

Alternative Antriebe schaffen neue Berufsbilder

Zur Minderung von CO2-Emissionen sowie zur Umsetzung der Mobilitätswende seien alternative Antriebe unbadingar, meinte Dr. Reinisch von AVL DiTEST. Dazu müssten bisher weitgehend auf Verbrenner ausgerichtete Werkstätten ihre Mitarbeiter schulen. Für die Betriebe bedeute dies eine wachsende Vielfalt an Berufsbildern:

„Es wird Experten für Elektromobilität geben und auch für moderne Fahrassistenzsysteme sowie Mitarbeiter, die rein auf den Verbrennungsmotor spezialisiert sind“.

 

Augmented Reality

Zur Schulung von Personal könnten dabei Anwendungen dienen wie die zum Teil mit KI (Künstliche Intelligenz) funktionierende Augmented Reality (AR) zur computergestützten Wahrnehmung, einer Art erweiterten Realität mit Hilfe von virtuellen Elementen. Diese werde bereits bei der Unfallschadenbewertung von Gutachtern oder Kfz-Versicherungen angewandt, sagt Felix Scholl. „Augmented Reality ist für uns ein Schlüsselwort“. Es gebe bereits sehr gute Softwarelösungen, die Carbon für zukünftige Schulungen ins Auge fassen könnte. Bei dem Hersteller von Prüfgeräten Hunter kommt diese Technologie bereits bei der Fehleridentifizierung zum Einsatz, sagt Darcy Tallon:

„Wenn unser Fertigungsteam auf ein Problem stößt, nutzen sie ihr Augmented-Reality-Headset und kommunizieren mit unserer weit entfernt liegenden Produktionsstätte, um genau zu sehen was dort passiert und wo das Problem ist.“

Automatische Übersetzungen

Ein weiteres Einsatzfeld für AR-Anwendungen stellten Dolmetscherdienste in Echtzeit zur Kommunikation mit den Geschäftspartnern dar, so Tallon weiter. „Ich könnte beispielsweise auf Englisch sprechen und mein Gesprächspartner würde meine Erklärung, wie man eine Hunter-Maschine repariert, direkt auf Deutsch hören, während ich hier in St. Louis sitze.“

Normierung zentral

Für den europäischen Markt sei es außerdem wichtig, digitale Prozesse sowie auch Produkte zu standardisieren beziehungsweise zu normieren, um eine einheitliche Gesetzgebung zur Grundlage zu haben. Unterschiedliche Gesetzgebungen in den Mitgliedsstaaten gelte es zu vermeiden, sagte Dr. Reinisch von AVL DiTEST. Ansonsten könne es sich sehr schwierig gestalten, für den gleichen Zweck gedachte Prüfgeräte für die Anforderungen jedes Landes extra zu konfigurieren:

„Vor allem bei Geräten zur Emissionskontrolle hat man zwar oft den gleichen Sensor, aber mit kleinen Änderungen für jedes Land. Deshalb ist die Standardisierung aus meiner Sicht nicht nur bei der Digitalisierung wichtig, sondern auch bei der Hardware.“

Das Video (in englischer Sprache) sowie die anderen bisher abgehaltenen Talks stehen im Internet in voller Länge frei zum Abruf auf der Website der Automechanika zur Verfügung.

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