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Automotive Aftermarket: Messe Automechanika Frankfurt 2024 kommt in Fahrt

Schon knapp ein Jahr vor Messestart kann der Veranstalter mit rekordverdächtigen Anmeldungen aufwarten. Stark interessiert zeigt man sich an den Hauptthemen. Die Transformation der Automobilbranche bestimmt das Programm der Fachmesse.

Deutlich mehr Aussteller als 2022 haben sich laut Veranstalter bereits jetzt für die Automechanika 2024 angekündigt. | Bild: Messe Frankfurt GmbH.
Deutlich mehr Aussteller als 2022 haben sich laut Veranstalter bereits jetzt für die Automechanika 2024 angekündigt. | Bild: Messe Frankfurt GmbH.
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Claudia Leistritz

Um rund 20 Prozent mehr Anmeldungen als beim letzten Mal registriert der Veranstalter bis jetzt für die nächste Weltleitmesse des Automotive Aftermarket, die von 10. bis 14. September 2024 in Frankfurt am Main stattfindet. Zudem haben laut Pressemeldung zu den beiden Kernthemen „Transformation und Nachhaltigkeit“ bereits viele führende Branchenteilnehmer ihre Produkte und Lösungen für den Aftermarket und die Erstausrüstung angekündigt.

Weitere aktuelle Entwicklungen in Bezug auf Kreislaufwirtschaft (Circular Economy), E-Mobilität, alternative Kraftstoffe, Konnektivität sowie Künstliche Intelligenz (KI) im Auto und für den Service will man den Besuchern durch neue Veranstaltungsformate nahebringen, um dadurch auch Diskussion und Vernetzungsmöglichkeiten zu fördern, wie es heißt.

Laut Ankündigung des Veranstalters Messe Frankfurt wird dem Rahmenprogramm vor allem die Transformation der Automobilbranche ihren Stempel aufprägen. Dazu stehen für die Aussteller verschiedene Formate zur Wahl, zum Beispiel der erstmals präsentierte „Sustainability Court“ in Halle 5, der sich ganz auf den Bereich Nachhaltigkeit konzentriert: dort können Automobilhersteller, Zulieferer und weitere am Automotive Aftermarket Beteiligte nicht nur ihre entsprechenden Lösungen präsentieren, sondern sich auch auf der Bühne sowie im angrenzenden Networking-Areal mit dem Fachpublikum austauschen und netzwerken. Im Future Mobility Park werden Fahrzeuge mit alternativen Antrieben und innovative Zukunftslösungen live vorgeführt und dürfen von den Besuchern getestet werden. Und in Halle 3 wird wieder wie schon 2022 das Experten-Forum ‚Innovation4Mobility‘ zu Fachvorträgen und Diskussionsrunden einladen, die den Umbruch der Mobilitätsindustrie behandeln.

Veranstaltungen im Vorfeld

Schon lange im Vorfeld des zweijährigen Ereignisses für die Automobilindustrie in Frankfurt werden auch andere Veranstaltungen in Europa mit den im Brennpunkt stehenden Sachverhalten befasst sein. So will der erste Sustainability Day in Bologna am 17. November 2023 beispielsweise die Aktivitäten der Zulieferer und des Teilehandels auf dem Weg zu „nachhaltigen Geschäftsprozessen“ unterstützen, wie bereits auf der letzten Automechanika in Frankfurt begonnen.

Initiiert vom Forum on Automotive Aftermarket Sustainability (FAAS), soll die Einrichtung im Rahmen der Messe „Futurmotive“ in der norditalienischen Stadt Expertenwissen vermitteln und dabei helfen, in diesem Zusammenhang wichtige Kontakte zu knüpfen. Frank Schlehuber, Senior Consultant Market Affairs bei Clepa (Comité de Liaison Européen de Fabrincants d’Equipements e de Pièces Automobiles), dem europäischen Verband der Automobilzulieferer in Brüssel, sagt zu dem Treffen:

„Mit FAAS erreichen wir nun einen wichtigen Meilenstein. Gestartet als Initiative auf der Automechanika Frankfurt 2022, bündeln Zulieferer und der Teilehandel die Aktivitäten in einem neu gegründeten gemeinnützigen internationalen Verband, der den Automotive Aftermarket auf dem Weg zu nachhaltigen Geschäftsprozessen vertritt und unterstützt.“

Von den derzeit 30 FAAS-Mitgliedern kommen die meisten aus Deutschland. Darunter beispielsweise Continental, Bosch, Schaeffler, Febi Bilstein, Knorr Bremse, Mahle, Tec Alliance, Webasto, WM SE, ZF oder Mann+Hummel. Aus Japan ist TMD Friction und Toyota Boshoku dabei, aus weiteren Ländern unter anderen die Forvia-Gruppe, Groupauto International oder als Teileanbieter LKQ Europe mit Sitz in der Schweiz und das schwedische Unternehmen Meko.

Sustainability Day auf der Futurmotive

Der Sustainability Day in Bologna wird im Rahmen der dreitägigen „Futurmotive Expo & Talks“-Messe von 16. bis 18. November 2023 abgehalten, veranstaltet von der an ungeraden Jahren im Frühjahr stattfindenden Messe für Aftermarket und Automobilausrüstung Autopromotec. Futurmotive, als die beiden Bereiche Ausstellung und Expertengespräche verbindende Plattform, richtet sich an Auto- und Teilehersteller, Händler und Einkäufer und will in erster Linie die Folgen des ökologischen Wandels, der Energiewende und die damit verbundenen Herausforderungen von mehreren Seiten beleuchten und in wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Hinsicht untersuchen, wie es heißt.

Auch neue Geschäftsmodelle im Automobilsektor sollen dort zur Sprache kommen. Gemäß Programm lauten die weiteren Themen auf der Futurmotive: „Materialproduktion, Infrastruktur, Smart Cities sowie die Verbindung von Mensch und Maschine für eine rechnergestützte Fahrzeugwartung“.  

Auf dem Sustainability Day am 17. November nun könnten die Teilnehmer des europäischen Aftermarket sich speziell rund um die „Nachhaltigkeit“ von Experten beraten lassen und langfristige Netzwerke aufbauen, die die Branche in den nächsten Jahren in dieser Hinsicht voranbringen würden, sagt Schlehuber. Der europäische Verband der Automobilzulieferer Clepa stellt die Veranstaltung als eine einzigartige Wissensplattform zur Erkundung grüner und weiterer Innovationen heraus, die auf dem Weg zu einem „dekarboniserten Aftermarket“ relevant sein könnten. Laut Ankündigung sind an der Veranstaltung unter anderen Zulieferer Bosch, ZF und Schaeffler, Teilehändler LKQ und als Forschungseinrichtung beispielsweise das Fraunhofer Institut, aber auch ein Beratungsunternehmen wie die Boston Consulting Group beteiligt.

Next Generation Mobility: Null Emissionen, Null Unfälle, Null Ausfallzeiten

Man müsse vor allem versuchen, ein Gleichgewicht zwischen der regionalen „Verwurzelung“ und weltweiter Vernetzung herzustellen, betont Philippe Colpron, Leiter von ZF Aftermarket. Zugleich sei es nötig, „innovative Partnerschaften“ voranzubringen, damit die sich entwickelnde „Next Generation Mobility“ Fuß fassen könne, die sich überwiegend mit den technologischen Wandel kennzeichnenden Cases-Megatrends (Connected, Autonomous, Shared, Electrified, Sustainable) befasse. Der im Umbruch befindliche Aftermarket müsse sich neu ausrichten. Alle müssten an einem Strang ziehen, um der neuen Mobilität zum Erfolg zu verhelfen. Colpron:

„Der Aftermarket erfordert neue Geschäftsmodelle, verbesserte Servicekonzepte und ein tieferes Verständnis der Kundenerwartungen. Unser Streben nach Null Emissionen, Null Unfällen und Null Ausfallzeiten für jeden gefahrenen Kilometer sowie nachhaltiger Wachstumschancen für den Ersatzteilmarkt von heute und morgen kann nur durch gemeinsame Ansgtrengungen mit unseren Partnern verwirklicht werden.“

Automechanika Frankfurt 2024: Neu erwachtes Interesse

Nach vielen Jahren, so berichtet die Automechanika, würden nun auch wieder Unternehmen an der Automobilmesse teilnehmen, die das letzte Mal 2022 nicht dabei sein konnten. So sagt Olaf Mußhoff, Show Director der Veranstaltung, es würden nicht nur entsprechende Anmeldungen namhafter Unternehmen wieder eingehen, sondern zugleich sei auch allgemein die Nachfrage nach Standvergrößerungen recht hoch.

Als Beispiel nennt Mußhoff die Unternehmen Borsehung, Exedy, Marelli Aftermarket, SKF oder Trucktec für den Produktbereich Teile und Komponenten. Zum Themenfeld Karosserie und Lack hätten sich 3M, Axalta, PPG und Spanesi angekündigt, und neben Detailing-Spezialist Sonax seien in Bezug auf die Werkstattausrüsung unter anderen auch Airbest Industry, Cormach oder Rabotti dabei.

Automechanika weltweit

Von 29. November bis 2. Dezember 2023 wird außerdem noch als letzte Automechanika für dieses Jahr die chinesische Ausgabe im Osten des Landes in Shanghai stattfinden. Auch hier werden Anmeldezahlen gemeldet, die fast schon auf Vor-Corona-Niveau liegen sollen: laut Bericht erwartet man auf einer Fläche von rund 300.000 Quadratmetern etwa 5.600 Aussteller, die ihre Produkte zur 18. Ausgabe im dortigen National Exhibition and Convention Center mitbringen werden. Michael Johannes, Vice President Mobility & Logistics bestätigt, dass alle zehn Automechanika-Messen dieses Jahres die Erwartungen der Veranstalter sogar weit übertroffen hätten. „Die Automechanika Shanghai bildet in Kürze den krönenden Abschluss“.

China als Pionier

Gerade diesem Erdteil komme mit seiner „Vorreiterrolle als Zentrum für Forschung, Entwicklung und Produktion“ eine besondere Bedeutung zu, sagt Johannes. Das könne man schon mit einem Blick auf die an den vier Messetagen in etwa 60 Events vertretenen Themen erkennen. Der Ankündigung zufolge wird auch hier der gesamte Komplex Elektrifizierung/Digitalisierung in den verschiedenen Bereichen der Automobilindustrie eine ausführliche Würdigung erhalten. Auf dem Programm stehen Analysen zum weltweiten Aftermarket und den künftigen Veränderungen was den Vertrieb angeht. Dazu werden beispielsweise Betrachtungen rund um Importe und Exporte von Fahrzeugen, Ersatzteilen und weiteren automotiven Komponenten angestellt und welche globalen Geschäftsstrategien diesbezüglich am chinesischen Markt erfolgreich sein könnten.

E-Mobilität, Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit: Was die Besucher noch erwartet

Die positive Stimmung unter den Ausstellern für den nächsten Frankfurter Termin bilden neben der Anzahl an Anmeldungen auch die Aussagen der Teilnehmenden ab, die jeweils das sie bestimmende Thema umreißen.

Beispiel Betätigungsfeld Elektromobilität: CEO Schaeffler Automotive Aftermarket Jens Schüler stellt die wirtschaftlichen wie zukunftsfähigen Reparaturlösungen des Zulieferers heraus die dazu dienen sollen, den Ersatzteilmarkt „fit für die E-Mobilität“ zu machen. Und Softwarespezialist Helmut Eifert von DAT (Deutsche Automobil Treuhand GmbH) aus Ostfildern stellt auf entsprechende Softwarelösungen rund um Telematikdaten ab, wobei die Künstliche Intelligenz bei der Vereinfachung und Beschleunigung von Prozessen eine tragende Rolle spielen soll. Vor zwei Jahren hat DAT bereits für die Analyse von Unfall- und Verschleißschäden eine Lösung entwickelt, die mit künstlicher Intelligenz arbeitet.

Als Spezialist für Nfz-Bremssysteme meldet der Münchner Konzern Knorr-Bremse, vertreten durch das Mitglied der Geschäftsführung Andreas Wimmer, man wolle als Innovator der Nfz-Industrie in der Erstausrüstung und im Aftermarket den „nachhaltigen Transport der Zukunft“ beeinflussen. Unter dem Überbegriff Nachhaltigkeit hat auch Autolackexperte Jochen Kleemann von PPG Deutschland Produkte und digitale Anwendungen im Programm, die nicht nur dem Thema gerecht werden, sondern auch die Wirtschaftlichkeit der Betriebe steigern sollen.

Bosch sagt sogar, man sei schon seit über 50 Jahren in dieser Richtung unterwegs, zum Beispiel mit für die Kreislaufwirtschaft geeigneten Produkten. Diese Bemühungen würden nun eben noch ein wenig intensiviert: „Bis 2030 werden wir im Aftermarket unser Kreislaufgeschäft mit Remanufacturing, Reuse, Repair und Recycling mehr als verdoppeln“, verspricht Peter Lukassen, Abteilungsleiter operative Nachhaltigkeit bei Bosch.

Marko Maricic, Gesamtvertriebsleiter des Fahrzeugwaschanlagenherstellers Otto Christ AG, nennt „Nachhaltigkeit, Design, Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit“ als wesentliche Bausteine des Unternehmens, mit denen man eine die Betreiber wie Endverbraucher gleichermaßen zufrieden stellende „einzigartige Produkt-DNA in der Waschbranche“ eingebracht hätte.

Den Wandel der Automobilindustrie habe es schon immer gegeben, sagt Jürgen Braun, Sales/Technical Manager DACH bei dem französischen Unternehmen Celette, das Richt- und Messsysteme zur Karosserieinstandsetzung vertreibt. Die rasante Geschwindigkeit in der Branche gehe man eben mit, indem man neueste Materialien und Reparaturverfahren entwickle. Ergebnis seien zum Beispiel leichtere Werkzeuge und neue Software-Lösungen. Zudem wolle man auch die heranwachsende Techniker-Generation mit seinen Produkten begeistern.

Weitere Informationen zur Automechanika Frankfurt stehen auf der Website der Messe Frankfurt zur Verfügung.

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