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Continental will Datenschutz in der Serie

Conti-Chef Elmar Degenhart fordert Umsetzung des Industriestandards für Cybersecurity. So soll die Software im Fahrzeug überwacht werden und regelmäßige Updates erfahren. Dadurch könnte auch für den Aftersales ein neues Zeitalter anbrechen.

"Datenschutz ist keine Sonderausstattung", erklärte Conti-CEO Elmar Degenhart Ende Januar. (Bild: Continental)
"Datenschutz ist keine Sonderausstattung", erklärte Conti-CEO Elmar Degenhart Ende Januar. (Bild: Continental)
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Martin Schachtner

Daten- und Informationssicherheit sind Voraussetzungen für Datenschutz im Auto. Dies gilt umso mehr, als künftig nahezu alle Neufahrzeuge mit dem Internet verbunden sein werden. Einer Umfrage im Auftrag des Zulieferers Continental zufolge treiben Halter und Fahrer diese Entwicklung: Autofahrer in Deutschland, den USA, China und Japan schätzen nämlich auf Angebote und Services, die auf einer Digitalisierung der Fahrzeuge beruhen, so zumindest das Ergebnis der jüngsten Continental-Mobilitätsstudie. Wichtig ist den Befragten jedoch bei neuen Mobilitätsdiensten der Schutz persönlicher Daten - dies ist eine weitere Erkenntnis. Continental fordert daher eine schnellstmögliche Umsetzung des neuen Industriestandards für Cybersecurity (ISO/SAE 21434 „Road Vehicles – Cybersecurity Engineering“)

„Für unsere Produkte, unsere Dienste und Arbeitsabläufe gelten 365 Datenschutztage im Jahr. Datenschutz ist keine Sonderausstattung“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart anlässlich des Europäischen Datenschutztages Ende Januar.

Zwar nutzt der Zulieferer eigenen Angaben zufolge Daten, um zukünftige Funktionen sicherer, sauberer und intelligenter zu gestalten. Vor der Nutzung würden diese aus den Continental-Systemen stammenden Daten jedoch anonymisiert.

Continental setzt sich dafür ein, dass alle Funktionen im Auto kontinuierlich überwacht werden und in regelmäßiger Folge Sicherheitsupdates erhalten. Dabei kommt auch die Continental-Technologie für sichere drahtlose Softwareaktualisierungen („Over-the-Air“) zum Einsatz. Continental beschäftigt ein Team aus Cybersecurity-Experten. Wie auch Wettbewerber Bosch mit Escrypt bzw. Etas bilden die Hannoveraner Informationssicherheit und Datenschutz in den Unternehmenstöchtern Elektrobit bzw. Argus Cyber Security ab. „Von der Entwicklung und Fertigung, über Vermarktung und Betrieb von Fahrzeugen und Mobility Services bis hin zum Schutz von Daten und Know-how muss IT-Sicherheit künftig gesamthaft in der DNA der Autohersteller verankert sein", erklärte Uwe Müller, Geschäftsbereichsleiter Cyber Security Solutions bei der Bosch-Tochter Escrypt aus Bochum zur CES 2019.

Der neue Standard erfasst den Lebenszyklus von Fahrzeugen von der Entwicklung über die Produktion, Softwareaktualisierungen und eine schnelle Reaktion bei neuen Cybersecurity-Erkenntnissen und bis zu einer sicheren und datenschutzgerechten Außerbetriebnahme. Damit weist Degenhart in Richtung eines neuen, erweiterten Verständnis der Aftersales-Verpflichtung von Herstellern und Zulieferern. Ein ähnlicher Tenor ist derzeit in Berlin zu spüren, wo der „Sachverständigentag 2019“ von TÜV-Verband und Dekra stattfindet (wir berichteten). Der Präsident des TÜV-Verbands (VdTÜV) Michael Fübi forderte im Vorfeld des Treffens ein Sicherheitskonzept für die digitalen Funktionen moderner Fahrzeuge.

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