Würth senkt Emissionen mit HVO-Dieselkraftstoff
Zu Senkung seiner Treibhausgasemissionen betreibt die Adolf Würth GmbH & Co. KG ihre Firmenfahrzeuge mit Dieselmotor an seinem Hauptsitz seit Neuestem mit dem pflanzenbasierten Dieselkraftstoff HVO (Hydrotreated Vegetable Oil; hydriertes Pflanzenöl). Hergestellt aus „erneuerbaren“ Rohstoffen, sollen sich damit über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg die schädlichen Emissionen um bis zu 90 Prozent reduzieren lassen. Das baden-württembergische Unternehmen, das sich unter anderem als einer der weltweit führenden Hersteller von Montage- und Befestigungsmaterial einen Namen gemacht hat, gehört damit laut Pressemeldung zu den ersten Firmen im Land, die die Dieselalternative in ihrem Betrieb einsetzen. Verfügbar ist der Stoff nun an der Betriebstankstelle in Künzelsau-Gaisbach.
Emissionsarme Alternative für Verbrenner
Für die Herstellung von HVO werden Pflanzenöle, aber auch Öl- und Fettabfälle durch eine katalytische Reaktion mit Wasserstoff in Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Auf diese Weise entsteht ein Biosprit mit den Eigenschaften fossiler Kraftstoffe, der ohne Umstände in Verbrennungsmotoren eingesetzt werden und so zu einem wesentlich „klimafreundlicheren“ Betrieb beitragen kann. Die Antriebsmethode wird von Unternehmen schon länger auch in anderen Bereichen eingesetzt, so verwendet zum Beispiel die Deutsche Bahn laut eigenen Angaben für ihre Fahrzeuge seit 2022 den Bio-Treibstoff. Viele Hersteller haben ihre Fahrzeuge für die Nutzung von HVO freigegeben. Die Erlaubnis für den Verkauf des „synthetischen Diesel“ an öffentlichen Tankstellen außerhalb der gewerblichen Nutzung in Deutschland wurde erst mit Ende des letzten Jahres diskutiert.
Würth nutzt als Unternehmen hierfür nun den „My Renewable Diesel“ des finnischen Mineralölunternehmens und Herstellers von unter anderem auch „erneuerbaren“ Treibstoffen Neste. Der Sprit ist den Angaben zufolge vollständig aus „erneuerbaren Rohstoffen“ hergestellt und verfügt über die Zertifizierung nach DIN EN 15940 für paraffinische Kraftstoffe. Berechnet nach einer der „EU-Richtlinie für erneuerbare Energien II (2018/2001/EU)“ entsprechenden Methode, die im Rahmen des „europäischen Green Deal“ die Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen fördern soll, lässt sich damit eine Reduzierung der „bisherigen Treibhausgasemissionen über den Produktlebenszyklus um bis zu 90 Prozent“ erreichen, heißt es.
Keine Umrüstung nötig
Für die Nutzung der „Drop-in-Lösung“ in Verbrennerfahrzeugen ist keine technische Umrüstung der Fahrzeuge erforderlich, weder am Motor noch am Verbrennungssystem. Zudem soll die chemische Zusammensetzung den Eigenschaften des Dieselkraftstoffs entsprechen. Alexander Volpp, Leiter Fuhrpark der Adolf Würth GmbH, sieht sein Unternehmen in der Verwendung alternativer Kraftstoffe in einer Vorreiterrolle. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg „zur Gestaltung einer klimafreundlicheren Zukunft bei Würth“ sei mit Inbetriebnahme der HVO-Säule an der Künzelsauer Betriebstankstelle gegeben.
Um seine „Klimaziele“ zu erreichen bringt Würth aber neben der Nutzung alternativer Kraftstoffe auch andere Bereiche im Zusammenhang mit den neuen Technologien voran. So bemühe man sich zum Beispiel für den Bereich Innendienst um die Förderung des „Themas Elektromobilität“, wozu auch die Ladeinfrastruktur erweitert wurde. Daneben könnten nun eben mit der neuen HVO-Tankstelle auch die noch im Einsatz befindlichen Dieselfahrzeuge am Hauptsitz des Konzerns auf einen klimafreundlicheren Betrieb umgestellt werden.
Die Zapfsäule wird von Tankstellenpartner Avia Tessol betrieben, der seinen HVO-Kraftstsoff von Neste, einem den Angaben zufolge weltweit führenden Hersteller von erneuerbarem Diesel, bezieht.
Würth ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer in der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von in erster Linie Montage- und Befestigungsmaterial. Aber auch im Elektrogroßhandel oder in der Elektronik ist der Konzern, der weltweit über 87.000 Mitarbeiter beschäftigt, aktiv. Niederlassungen finden sich insgesamt mehr als 2.700 in 80 Ländern. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte Würth einen Umsatz von rund 20,4 Milliarden Euro. In Künzelsau, dem größtem Einzelunternehmen der Würth-Gruppe, sind alleine 7.900 Mitarbeiter tätig.
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