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ADAC tritt eFuel Alliance bei

Der größte Automobilclub Europas hat sich nun auch dem Zusammenschluss zur Unterstützung „klimaneutraler“ synthetischer Kraftstoffe angeschlossen. Die eFuel Alliance will eigenen Angaben zufolge mit ihrer Initiative dazu beitragen, die EU-Klimaschutzziele 2050 zu erreichen.

Mit eFuels lässt sich laut eFuel Alliance die vorhandene Infrastruktur zum Tanken nutzen, für Fahrzeuge wie Schiffe und Flugzeuge, aber auch beispielsweise Heizungsanlagen. Symbolfoto: andreas160578 | Pixabay.
Mit eFuels lässt sich laut eFuel Alliance die vorhandene Infrastruktur zum Tanken nutzen, für Fahrzeuge wie Schiffe und Flugzeuge, aber auch beispielsweise Heizungsanlagen. Symbolfoto: andreas160578 | Pixabay.
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Claudia Leistritz

Die Hamburger Interessengemeinschaft eFuel Alliance setzt sich nach eigenen Aussagen für den industriellen Ausbau und die Förderung der weltweiten Produktion und Anwendung von eFuels ein. Die synthetischen flüssigen Kraft- und Brennstoffe werden aus den natürlich vorkommenden Ressourcen Wasserstoff und CO2 aus der Atmosphäre mit erneuerbaren Energien und somit „klimaneutral“ hergestellt. Sie können dann als Ersatz für Diesel oder Benzin verwendet werden. Der ADAC will sich für diese erneuerbaren Kraftstoffe engagieren und somit an der „Dekarbonisierung des Verkehrs“ mitwirken, heißt es.

Synthetische Kraftstoffe als Mittel zum nachhaltigen Klimaschutz etablieren

Mit dem Engagement soll laut Verkehrsclub die politische Akzeptanz und die Berücksichtigung dieser Kraftstoffe als eine der Maßnahmen für einen nachhaltigen Klimaschutz erreicht werden. Der ADAC erweitere die Reihe der Mitglieder der Initiative aus Industrie, Wissenschaft und Mobilität somit um eine anerkannte Verbraucherschutzorganisation.

Ohne eFuels kaum Klimaneutralität erreichbar

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit der Sprecherin der eFuel Alliance Dr. Monka Griefahn wies der Technikpräsident des ADAC Karsten Schulze auf die Ziele des Verkehrsclubs:

„Klimafreundliche Mobilität ist ein Kernanliegen des ADAC, das auch in der Satzung des Vereins festgehalten ist. Um Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen, wird es jenseits des Hochlaufs der Elektromobilität entscheidend sein, dass auch der Pkw-Bestand einen Beitrag leisten kann.“

Bis 2030 würden alleine in Deutschland mindestens noch 30 Millionen Pkw-Bestandsfahrzeuge mit Diesel- oder Ottomotor fahren, so Schulze. Diese könne man ohne eFuels gar nicht im Sinne des Klimaschutzes, also CO2-reduziert, betreiben. Weltweit seien 1,4 Milliarden Fahrzeuge davon betroffen; der Beitritt des ADAC zur eFuel-Interessengemeinschaft folge daher praktisch in logischer Konsequenz.

 

Klimaneutrale Herstellung

Die eFuel Alliance beschreibt das Verfahren zur Herstellung der synthetischen Kraftstoffe folgendermaßen: Der Wasserstoff wird durch Elektrolyse aus Wasser produziert, wobei der dafür benötigte Strom aus Wind- und Solaranlagen oder Wasserkraft stammt; somit gelte die Herstellung der eFuels als klimaneutral. In einem speziellen Verfahren („Fischer-Tropsch-Verfahren“) wird dieser Wasserstoff durch aus der Atmosphäre entnommenes CO2 dann zu einem flüssigen Kraftstoff synthetisiert, auch genannt „Power-to-Liquid-Verfahren“.

Vollständiger Ersatz für Benzin oder Diesel

Da eFuels die gleichen chemischen Eigenschaften aufwiesen wie herkömmliche Kraftstoffe und ebenso über eine hohe Energiedichte verfügten wie beispielsweise Benzin oder Diesel, könnten sie diesen beigemischt werden und sie „vollständig ersetzen“.  Für die Verwendung der eFuels ist laut eFuel Alliance keine Umrüstung von Motoren oder Anlagen erforderlich; das bedeute dass gegenwärtig betriebene Flugzeuge, Schiffe und Fahrzeuge auch weiterhin und zudem klimaneutral betrieben werden könnten.

Infrastruktur vorhanden

Aber auch etliche Heizungsanlagen, die mit flüssigen Brennstoffen laufen, könnten diesen Kraftstoff nutzen. Neben der Klimaneutralität stelle auch die bereits weltweit vorhandene Infrastruktur für die Logistik, Verteilung und Betankung einen großen Vorteil dar. Alle damit verbundenen technischen Bedingungen und Abläufe könnten also wirtschaftlich und effizient weiterlaufen, ohne dass sich für den Verbraucher etwas ändern würde. Die Anwendung, die Betankung und Lieferung der eFuels gestalte sich genauso wie bei den herkömmlichen Kraftstoffen.

Mittlerweile gehören den Angaben zufolge neben Vertretern aus Industrie, Forschung und Wissenschaft auch zahlreiche maßgebende Unternehmen der Automobilbranche zu den Mitgliedern der eFuel Alliance, darunter der Motorenhersteller Deutz, Techonologiekonzerne wie Bosch oder Mahle, Zulieferer wie ZF und ElringKlinger oder die Lkw- und Auto-Hersteller Iveco und Mazda.

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