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Bosch und Weichai Power optimieren Lkw-Dieselmotor

Als Meilenstein in der Motorentechnik bewertet Bosch die Steigerung des thermischen Wirkungsgrads eines Dieselmotors für schwere Nutzfahrzeuge von 46 auf erstmals 50 Prozent. Diesen Wert erzielte das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Motorenhersteller Weichai Power.

Wirkungsgrad um vier Prozentpunkte gesteigert: Der Weichai-Dieselmotor mit Bosch-Technologie. Foto: Weichai-Power.
Wirkungsgrad um vier Prozentpunkte gesteigert: Der Weichai-Dieselmotor mit Bosch-Technologie. Foto: Weichai-Power.
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Claudia Leistritz

Nach zwei Jahren Entwicklungszeit konnte der thermische Wirkungsgrad eines Weichai-Dieselmotors für schwere Nutzfahrzeuge um vier Prozentpunkte gesteigert werden. Damit sei ein weltweiter Maßstab gesetzt, denn der aktuelle Wirkungsgrad solcher Motoren liege durchschnittlich normalerweise bei etwa 46 Prozent, so der Pressebericht.

Diese Entwicklung bedeute einen großen Schritt in der sich stetig weiterentwickelnden Motorentechnologie, sagt Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH:

„Mit der Steigerung des Wirkungsgrads um vier Prozentpunkte haben wir einen Meilenstein gesetzt. Auch wenn der Dieselmotor inzwischen fast 130 Jahre alt ist, geht die Entwicklung immer noch weiter.“

Gesamtes Know-how zur Verfügung gestellt

Das Ergebnis erzielten die Entwickler mit dem in den 1990er Jahren entwickelten Common-Rail-Einspritz-System für Dieselmotoren mit 2.500 bar Einspritzdruck und dem gesamten technischen Know-how von Bosch auf dem Gebiet von Einspritzsystemen.

Klimaschutz im Fokus

Die Entwicklung sei bedeutend, da auch zukünftig die Verwendung des Dieselmotors im Nutzfahrzeugbereich für schwere Lasten und auf langen Strecken ohne Alternative sei, so der Bericht. Daher arbeite man auch weiterhin zusammen an einer Verbesserung der Technik zum Schutz von Klima und Umwelt.

Kooperation wird fortgeführt

Auch Weichai zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis. Die beiden Unternehmen hatten das Projekt im September 2018 begonnen.

„Bosch hat großartige Unterstützung für den Kdurchbruch und das erstmalige Erreichen von 50 Prozent Wirkungsgrad bei unserem Nutzfahrzeug-Dieselmotor geleistet. Wir freuen uns, die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit Bosch fortzuführen“,

so Tan Xuguang, Vorsitzender der Weichai-Gruppe.

Elektrifizierung bereits anvisiert

Der optimierte Motor ist ein sechs-Zylinder-Dieselmotor mit 12,9 Liter Hubraum und dem modularen Common-Rail-System für Nutzfahrzeuge von Bosch. Diese Kombination sorge für eine effiziente Kraftstoffversorgung wie auch –einspritzung und entspreche zudem der Abgasnorm China VI. Verwendbar ist das variabel in Motorgrößen mit bis zu acht Zylindern einsetzbare Bosch-System für Druckstufen zwischen 1.800 und 2.500 bar. Zudem verfüge der Motor über hohe Düsendurchflüsse, die die Verbrennungsstrategie verbesserten und eine hohe Motorleistung gewährleisteten. Die Lebensdauer gibt der Konzern mit bis zu 1,6 Millionen Kilometer an. Zudem sei das Common-Rail-System auch „für die Elektrifizierung des Antriebsstrangs ausgelegt.“

Vielfältige Kooperationen

Weichai ist laut Bericht Chinas größter Hersteller von Nutzfahrzeugmotoren, die strategische Partnerschaft mit Bosch begann bereits 2003. Seit dieser Zeit wurden in Zusammenarbeit unter anderem leistungsstarke und umweltfreundliche Dieselmotoren für den chinesischen Markt produziert. Weiters arbeiten die beiden Konzerne beispielsweise auch im Bereich mobile Brennstoffzelle und Fahrassistenzsysteme zusammen, um „Nutzfahrzeuge noch sauberer, sicherer und intelligenter“ zu machen. Dazu kommen Lösungen auf dem Gebiet Industrie 4.0, bezogen auf die Vernetzung und Digitalisierung von Fabriken.

Schwerpunkt E-Mobilität und effiziente Verbrennungsmotoren

Laut eigenen Aussagen will Bosch den Verkehr und die Mobilität möglichst CO2-neutral und emissionsfrei gestalten und verfolgt dabei mehrere Wege, die gleichzeitig technologieoffen verstanden werden. So will Bosch in der Elektromobilität mit batterie- und brennstoffzellenbetriebenen Fahrzeugen führend werden, andererseits aber auch die Technologie für so klima- und umweltfreundlich wie möglich arbeitende, effiziente Verbrennungsmotoren weiterentwickeln. Klimaneutral könnten beispielsweise auch Benziner und Diesel mit erneuerbaren, synthetischen Kraftstoffen fahren. Bosch erwartet, dass bereits 2030 etwa ein Drittel aller neuzugelassenen Fahrzeuge rein elektrisch betrieben werden, zwei Drittel, eingeschlossen diejenigen mit Hybridantrieb, jedoch noch mit Verbrennungsmotor.

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