Allison testet Tatra-Kipper im Steinbruch

Gemeinsam mit dem tschechischen Fahrzeughersteller Tatra Trucks und dessen italienischem Händler Zarpellon Veicoli Industriali hat der US-amerikanische Spezialist für Nutz- und Militärfahrzeuge sein Allison-Vollautomatikgetriebe 4800 auf die Probe gestellt. Eingebaut in einen Tatra Phoenix R46 8x8 und als Kipper konzipiert, ging das Fahrzeug in einem norditalienischen Steinbruch zu Werk.

Dabei bot das unwegsame und steile Gelände von Aldino bei Bozen die idealen Bedingungen für den auf härteste Einsätze konzipierten Vierachser, wie der Anbieter von konventionellen und elektrifizierten Antriebslösungen für mittlere und schwere Nutzfahrzeuge in seiner Pressemeldung berichtet.

Der 52-Tonner mit DAF-Führerhaus und 389 kW (530 PS) DAF-Motor wurde extra für den Test mit Kippmulde und Allison-Vollautomatikgetriebe 4800 mit Drehmomentwandler und hydraulischem Retarder ausgestattet.

Schalten ohne Unterbrechung

Aufgrund der großen Leistungsfähigkeit auch bei extremen Einsätzen habe sich Tatra für dieses Getriebe entschieden, heißt es. Die Leistungsstärke resultiere aus der Continuous Power Technology, mit der ein Allison-Vollautomatikgetriebe mehr Kraft auf die Räder übertragen könne als andere Getriebe, erklärt der Hersteller. Die Schaltvorgänge seien dadurch ohne Zugkraftunterbrechungen möglich, die Traktion bewege sich also stets im optimalen Bereich – ein wichtiger Faktor für Arbeiten in steilem Gelände wie eben auch Steinbrüchen.

Den Angaben zufolge unterstützt der patentierte Allison-Drehmomentwandler die 52 Tonnen Nutzlast des Tatra Phoenix R46 so, dass ohne Durchrutschen oder Zurückrollen eine hohe Anfahrleistung sichergestellt werden kann. Schonend für Bremsen und Antriebsstrang, wird der Kipper durch den hydraulischen Retarder abgebremst.

Leistungsstarke Alternative 

Der Fahrer kann sich aufgrund der vollautomatischen Schaltvorgänge ganz auf seine Arbeit konzentrieren, da die sanfteren Gangwechsel das Fahrzeug auch besser steuern lassen, beschreibt Allison die weiteren Vorteile der Antriebskomponente. „Dies ist besonders bei der Fahrt mit voller Ladung auf steilen Steinbruchstrecken von entscheidender Bedeutung.“ Das Fahrzeug stelle in seiner Kombination aus Tatra-Fahrgestell mit Pendelachsen, DAF-Motor und Allison Vollautomatikgetriebe eine leistungsstarke Alternative zu herkömmlichen Muldenkippern dar.

Erwartungen erfüllt

Dario Zarpellon, Präsident des norditalienischen DAF- und Tatra-Händlers Zarpellon Veicoli Industriali, äußerte sich zufrieden über die Testfahrt im Steinbruch:

„Die Erwartungen der Kunden an diesen Tag und das Fahrzeug waren sehr hoch, aber der Lkw hat alle Erwartungen erfüllt.“

Nach seiner Einschätzung mache die Konfiguration mit Tatra Fahrgestell und Allison-Getriebe das Fahrzeug geradezu konkurrenzlos in der Branche.

Sanfte Vorgänge

Während der Testphase fuhren mehrere Kunden abwechselnd den Tatra Phoenix im Steinbruch und berichteten anschließend von ihren Erfahrungen. So zum Beispiel Davide Zamberlan, einer der Lkw-Fahrer des Unternehmens Sipeg, spezialisiert auf Steinbrüche und Gewinnung von Zuschlagstoffen: „Viele Getriebe ruckeln beim Gangwechsel, das Allison-Getriebe schaltet dagegen sanft. Man spürt keine Ermüdung“.

Ebenso angetan zeigte sich Ilario Mazzarol, der mit seinem Bruder Sebastian im familieneigenen Bauunternehmen Mazzarol Sebastian arbeitet:

„Vor allem an extremen Steigungen schaltet das Allison-Getriebe wie geschmiert – und das Fahrzeug ist einfach toll! Selbst wenn man in Schlaglöcher gerät, können die Räder dank der Einzelachsen problemlos greifen“.

Der Tatra Phoenix Euro 6 auf Tatra-Fahrgestell wird von „leistungsstarken und effizienten, aber dennoch umweltfreundlichen“ Motoren von Paccar, dem Mutterunternehmen des niederländischen Lkw-Herstellers DAF, angetrieben. Die Komponente entspreche den strengen Euro 6-Emissionsgrenzwerten und eigne sich auch für den Einsatz auf schwierigstem Gelände.