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Mahle: Neuer E-Motor kann Verbrennerantrieb ersetzen

Mit einem neuen Kühlkonzept soll der neue E-Antrieb von Mahle unbegrenzt lange bei hoher Leistung arbeiten können. Die Bandbreite an Nutzungen erstreckt sich vom Pkw über Nutzfahrzeuge bis zum Traktor. Der Hersteller spricht von einem „Technologiesprung“.

Das innovative Kühlkonzept des neuen E-Motors verhindert zuverlässig Überhitzung - selbst bei dauerhaftem Abruf von 90 Prozent der Spitzenleistung, so Mahle. | Bild: Mahle.
Das innovative Kühlkonzept des neuen E-Motors verhindert zuverlässig Überhitzung - selbst bei dauerhaftem Abruf von 90 Prozent der Spitzenleistung, so Mahle. | Bild: Mahle.
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Claudia Leistritz

Superior Continuous Torque (SCT) heißt die Methode von Mahle, mit der E-Motoren praktisch unbegrenzt lange leistungsfähig bleiben sollen. Die Neuentwicklung vereine, so die Pressemeldung, eine kompakte Bauweise mit geringem Gewicht und hoher Wirksamkeit und könne „auf Kundenwunsch“ auch ohne Einsatz der unter hohem Aufwand abgebauten Seltenen Erden gefertigt werden. Der Stuttgarter Zulieferer will den neuen, „ausdauerstärksten“ E-Motor auf der IAA Transportation im September in Hannover vorstellen.

Lösungen für alle Bedarfe

Neben der hohen Leistungsfähigkeit bei kompakten Abmessungen ermöglicht die Kühltechnologie den Einsatz des elektrischen Motors nicht nur in Pkw, sondern auch Nutzfahrzeugen, Baumaschinen und Traktoren, verspricht das Unternehmen. Nach eigenen Aussagen hat sich Mahle nun mit seinem SCT E-Motor zum Vollsortimentsanbieter im Bereich elektrischer Antriebe entwickelt und bietet Lösungen für alle Bedarfe, vom E-Scooter bis zu schweren Nutzfahrzeugen, von Offroad- bis zu Industrieanwendungen.

Ersatz für Verbrennermotor

Es sei einfach, große E-Motoren für kurzfristig hohe Leistungsfähigkeit zu bauen; neu sei nun aber die Entwicklung von kleinen wie zugleich auch ausdauernden Antrieben. Das habe bisher am Markt gefehlt, sagt Martin Berger, Leiter Konzernforschung und –vorausentwicklung bei Mahle. „Unser neuer SCT E-Motor ist die Lösung“.

Motorseitig, heißt es, sei damit der Ablösung des Verbrennermotors der Weg gebahnt, „in allen Fahrzeugklassen“. Einen verschleißfreien und skalierbaren Traktionsmotor für Pkw, der innerhalb eines breiten Drehzahlbereichs besonders leistungsstark arbeitet, so der Bericht, hatte Mahle bereits im letzten Jahr herausgebracht. Der neue SCT E-Motor sei nun aber so konstruiert, dass er "innerhalb eines bestimmten Drehzahlbereichs" über eine besonders hohe Leistung verfügt. Nach jüngsten Messergebnissen komme dessen Dauerleistung trotz der kompakten und leichten Bauweise auf „über 90 Prozent seiner Spitzenleistung“.

 „Dieses bislang unerreicht hohe und am Markt einzigartige Verhältnis bedeutet einen Technologiesprung und ermöglicht den Einsatz in E-Fahrzeugen aller Art auch unter anspruchsvollen Bedingungen“,

schließt Mahle. Als Beispiele werden Fahrten von E-Lkw über Gebirgspässe oder „wiederholte Sprints eines batterieelektrischen Pkw“ genannt. Mit den bisher am Markt erhältlichen E-Motoren seien diese Einsätze kaum machbar.

Abwärme nutzen

Die Mahle-Lösung zur Herstellung einer hohen Belastbarkeit liegt den Angaben zufolge in der „innovativen integrierten Ölkühlung“, die eine hohe Dauerhaftigkeit gewährleiste und in der Lage sei, die entstehende Abwärme im Gesamtsystem des Fahrzeugs nutzen. Weitere Pluspunkte:

„Durch die extrem kompakte Bauweise ergibt sich gleichzeitig ein Materialkosten- und ein Gewichtsvorteil - ein leichterer Motor erfordert weniger Material bei der Herstellung und erhöht bei Nutzfahrzeugen gleichzeitig die mögliche Nutzlast“,

schreibt das Unternehmen. Die extrem kompakte Konstruktion sei durch die Auslegung des Antriebs als „permanenterregter Motor“ möglich, bei der keine Energie als „Erregerstrom“ in den Rotor übertragen werden muss. „Das macht den Motor effizient und verschleißfrei“.

Variante ohne Magnet

Um das Magnetfeld im E-Motor zu erzeugen, werden die derzeit stärksten herstellbaren Permanentmagnete verwendet: Neodym-Magnete. Laut Unternehmen könne jedoch, um sich von Rohstoffpreisen und geopolitischen Entwicklungen unabhängiger zu machen, in einer anderen Konfiguration auf diese auch verzichtet werden.

„Auch in der magnetfreien Variante würde er dank des von Mahle entwickelten einzigartigen kontaktlosen Übertragers verschleißfrei und effizient arbeiten und dabei nur geringfügig mehr Bauraum beanspruchen“,

schließt der Bericht.

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