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Ranking: Die größten Zulieferer – und die Krise

Das Beratungsunternehmen Berylls untersucht jedes Jahr die Entwicklung der weltweit größten Automobilzulieferer und listet diese in einem Top-10-Ranking. Die letzte Auswertung vor der Coronakrise mit dem Geschäftsjahr 2019 setzt Bosch, Continental und Denso an die Spitze.

Für das laufende Jahr prognostiziert Berylls deutliche Einbußen für die Automobilindustrie. Bild: Gerd Altmann | Pixabay.
Für das laufende Jahr prognostiziert Berylls deutliche Einbußen für die Automobilindustrie. Bild: Gerd Altmann | Pixabay.
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Claudia Leistritz

In seiner „Top 100 Zulieferstudie“ hat Berylls Strategy Advisors zum neunten Mal die 100 weltweit größten Automobilzulieferer gerankt, wie Springerprofessional berichtet. Demnach rangieren mit Bosch an erster, Continental an zweiter und der Friedrichshafener ZF Group an fünfter Stelle drei deutsche Unternehmen ganz oben. Platz drei und vier nehmen die japanische Denso und die canadische Magna ein.

Die zweite Hälfte besetzen mit Aisin auf dem sechsten sowie Bridgestone-Firestone auf dem achten Platz wieder japanische Unternehmen, die südkoreanische Hyundai Mobis nimmt die siebte Stelle ein. Als „Schlusslichter“ finden sich die beiden französischen Konzerne Michelin auf dem neunten und Valeo auf dem zehnten Platz.

Digitalisierung verändert die Branche

Die Entwicklung für das laufende Jahr allerdings könne laut Berylls angesichts der Herausforderungen in der Coronakrise ganz anders aussehen. Der durch die digitale Transformation schon im Jahr 2019 angestoßene Entwicklungsschub vor allem auf den Gebieten Vernetzung, automatisiertes Fahren und Elektrifizierung und der damit einhergehende strukturelle Wandel verändere die Unternehmen aktuell teilweise radikal.

Denn nicht nur die Digitalisierung von Unternehmensstrukturen stehe an, sondern einhergehend damit auch die Abwicklung klassischer Konzernelemente und damit verbundener Technologien.

So hätten beispielsweise die fünf größten deutschen Zulieferer Bosch, Continental, ZF, Mahle und Schaeffler in den letzten drei Jahren mehr als 40 Tech-Unternehmen übernommen oder unterstützt.

Asiatische Konzerne im Wachstum

Unter den Top-100 würden vor allem mit Hanon, LG Electronics und Hyundai Mobis südkoreanische und mit CATL auf Rang 43 ein chinesisches Unternehmen, das seinen Umsatz um 55 Prozent und somit 25 Plätze verbessern konnte, mit starkem Wachstum herausstechen.

Herausforderung für 2020

Hohe Ausgaben, die den neuen technologischen Entwicklungen wie Vernetzung und Elektrifizierung geschuldet sind sowie die derzeit gebremste Konkunktur würden die Branche jedoch stark belasten. Schon 2019 habe es wegen der Transformation laut Berylls bei 77 Prozent der Top 100 starke Gewinneinbußen gegeben, eine Steigerung zum Vorjahr um neun Prozent. Auch die Gewinnmarge (EBIT) sei nochmals im Vergleich zu 1,2 im Vorjahr um 1,5 Prozent gesunken.

Laut Berylls sehe daher die Zukunft im Krisenjahr düster aus. Mehr Insolvenzen seien absehbar, möglicherweise auch unter den Unternehmen der Top-100. Umsatzeinbrüche von 20 bis 25 Prozent beließen der Industrie kaum noch Gewinne. Für bis zu 90 Prozent aller Unternehmen aus dem Top-100-Ranking prognostiziere die Beratungsfrma daher hohe Verluste, ausgenommen die im Wachstum befindlichen chinesischen Zulieferer, die im nächsten Ranking möglicherweise schon alle obersten zehn Plätze besetzen könnten.

Berylls ist eine auf die Autoindustrie spezialisierte Unternehmensberatung mit Zentrale in München und weiteren Standorten in Deutschland, China, England, Japan und der Schweiz.

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