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Unternehmensgruppe Dieter Holfelder eröffnet neue Hiltl-Werkstatt in Altdorf bei Nürnberg: Schuften für drei Fuhrparks

Die Unternehmensgruppe Dieter Holfelder in Nürnberg hat erst vor knapp einem Jahr den neuen Firmensitz in Altdorf bei Nürnberg bezogen. Die Hiltl-Werkstatt, die zu dem Gelände gehört, ist komplett neu entstanden.

Fotos: C. Harttmann; A. Wolf
Fotos: C. Harttmann; A. Wolf
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Christine Harttmann

Wer den Firmensitz der Dieter Holfelder-Unternehmensgruppe in Altdorf bei Nürnberg besucht, erblickt hinter dem Haupthaus als erstes einen großen Parkplatz, vollgestellt mit Lkw. Kein Wunder – schließlich sind hier auf dem Firmengelände gleich drei Unternehmen untergebracht, von denen jedes für sich über eine stattliche Flotte von Transportern, Zugmaschinen und Trailern verfügt. Ein großer Teil der hier abgestellten Fahrzeuge gehört dem Transportunternehmen der Firmengruppe, der TCT-Speditions GmbH. Der Spezialist für Getränkelogistik befördert mit seiner Flotte unter anderem im Auftrag des Coca-Cola-Konzerns die süße Limonade kistenweise von den Zentrallägern in Deutschland zum Einzelhandel.

Auch der Lkw-Vermieter Nutzlast AG ist auf dem Gelände im Gewerbepark an der A6 untergebracht, das die Dieter Holfelder-Unternehmensgruppe 2010 von den insolventen Fuhrparkprofis übernommen hat. Das Unternehmen vermietet an Kunden in ganz Deutschland Nutzfahrzeuge. Es verfügt dafür über einen Fahrzeugpark von rund 100 Fahrzeugen – alles Lkw für den Nah- und Fernverkehr. Neben den klassischen Sattelzugmaschinen und den BDF-Fahrzeugen können die Kunden auch Koffer- oder Kühlfahrzeuge sowie Auflieger und Anhänger mieten. „Bei langfristigen Vermietungen erhält der Kunde die Fahrzeuge auf Wunsch sogar in seinen Firmenfarben“, versichert Georg Bischoff, Vertriebsleiter bei der Nutzlast AG. Aber auch einige nagelneue Renault-Zugmaschinen stehen auf dem Gelände bei Nürnberg und warten auf ihre Besitzer. Sie gehören zur Hiltl GmbH, die als autorisierter Renault Trucks -Partner in Deutschland das gesamte Nutzfahrzeug-Programm des französischen Fahrzeugbauers anbietet.


Reparatur und regelmäßiger Service

In einem derart großen Fuhrpark fallen entsprechend häufig Reparatur- und Serviceleistungen an. Die große Halle auf dem 45.000 Quadratmeter großen Grundstück beherbergt aus diesem Grund eine eigene Lkw-Werkstatt. In den Werkshallen des Unternehmens warten und reparieren die Mechaniker unter anderem die Fahrzeuge der Nutzlast AG vor und nach jeder Vermietung und richten sie – soweit notwendig und gewünscht – für den Kunden her. Der Mieter übernimmt die Fahrzeuge dann entweder am Standort in Altdorf oder er lässt sie sich an einen Ort nach Wunsch zustellen. Auch die anderen Fahrzeuge aus dem großen Fuhrpark der Holfelder-Gruppe erhalten hier ihren regelmäßigen Service, zu dem unter anderem der Ölwechsel oder die Bremsenkontrolle gehören. Soweit notwendig, führen die Mechaniker die anfallenden Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten dann gleich vor Ort an den Lkw durch.
Die große Halle, in der die Werkstatt mit ihrem gesamten Equipment untergebracht ist, misst rund 30 Meter in der Tiefe – Platz genug, um einen Sattelzug in voller Länger unterzu­bringen. In den vorderen Hallenteil des langgezogenen Flachbaus passen nebeneinander zwei Lkw-Gespanne. Diesen Bereich nutzt in erster Linie die Hans Hiltl Fahrzeugbau GmbH, ein weiteres Unternehmen, das zu Dieter Holfelder gehört. Die Firma ist spezialisiert auf die Reparatur und den Umbau von Aufliegern. Kunden- und bedarfsspezifische Umbauten an den Nutzfahrzeugaufbauten stellt der Holfelder-Ableger in der eigenen Werkstatt her. Daneben reparieren die Mechaniker aber auch etwaige Schäden an den Aufliegern, die zum Vermietprogramm der Nutzlast AG gehören, oder an denen aus der Fahrzeug-Flotte der TCT-Spedition. Versicherungsfälle werden ebenfalls von den Fahrzeugbauern gemanagt und die Kosten für notwendige Reparaturarbeiten berechnet. Außerdem übernimmt Hans Hiltl auch noch den Reifenwechsel in der gesamten Unternehmensflotte – derzeit sind das immerhin etwa 600 bis 800 Reifenwechsel pro Jahr.
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Trailerumbau inklusive
Kleinere Blechschäden an Aufliegern oder Zugmaschinen können die Mechaniker mit ihrem Werkzeug in Eigenregie durchführen. Wenn es allerdings darüber hinaus geht, beauftragen die Mechaniker aus Altdorf eine Spezialfirma, die über die erforderliche Ausrüstung verfügt. „Richtige Karosseriearbeiten oder Lackierungen machen wir nicht selbst, die geben wir an einen Fachbetrieb“, sagt Georg Bischoff von der Nutzlast AG.



Dennoch, die Arbeiten, die Hiltl Fahrzeugbau in ihrem Hallenteil durchführt, sind komplex genug. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs steht neben den großen Reifenstapeln, die darauf warten, auf Trailer und Zugmaschinen montiert zu werden, eine Zugmaschine mit sogenanntem „Jolada-Auflieger“ für Air-Cargo-Ladungen. Der Trailer ist speziell zum Verladen und Transportieren von Luftfrachtpaletten konzipiert. Die pneumatischen Rollenbahnen im Boden werden beim Beladen mit Paletten für Luftfracht per Druckluft um einige Millimeter angehoben. Dadurch lassen sich auch schwere Lasten auf der Ladefläche leicht nach hinten schieben. Sobald das Fahrzeug dann beladen ist, versinken die Rollen wieder in der Ladefläche und die Paletten stehen fest auf der Ladefläche.

„Momentan bauen wir diesen Trailer so um, dass wir ihn auch anderweitig einsetzen können“, erklärt Buchner, der als technischer Betriebsleiter bei Hiltl die Werkstatt leitet. Dazu fertigen die Mechaniker einen zweiten, mehrteiligen Boden aus HDF-Platten, der sich bei Bedarf über die Ladefläche mit den Rollen legen lässt. Damit sind diese vor Beschädigung oder Verschmutzung geschützt, wenn beispielsweise ein Stapler auf dem Trailerboden fährt.

Für die Arbeiten an den Fahrzeugaufbauten ist der vordere Hallenteil mit einer Werkbank für Schweiß-, Biege- oder Holzarbeiten ausgerüstet. Das entsprechende Werkzeug gehört natürlich auch dazu. Ein im Deckenbereich montierter Kran hilft beim Heben von schweren Lasten. Auch ein portables Lkw-Reifenmontiergerät gehört zum Equipment in diesem Werkstattbereich. Montagegruben allerdings sucht man hier vergebens – zur Reifenmontage und für die Arbeiten an den Aufliegern sind sie nicht notwendig.

Im Hallenteil nebenan dagegen darf die Grube nicht fehlen. Hier ist der Bremsenprüfstand untergebracht, den die meisten neuen Renault-Nutzfahrzeuge durchlaufen müssen, bevor sie dem Kunden übergeben werden. Als wir durch die Halle gehen, steht gerade ein roter Lkw mit Spezialaufbau für die Kanalreinigung über der Grube. Das Fahrzeug ist nagelneu und soll in den nächsten Tagen an den Kunden übergeben werden. Wie Buchner überzeugend erklärt, handelt es sich dabei um das erste Fahrzeug seiner Art, das Renault hier in Deutschland ausliefert – ein echtes Novum also.


Auf dem Bremsenprüfstand
„Wir übernehmen hier die Zulassung der Fahrzeuge für den Verkehr“, berichtet Betriebsleiter Buchner weiter. Dazu müsse zunächst überprüft werden, welche Reifengröße an dem Fahrzeug montiert ist und ob diese entsprechend den Angaben des Herstellers zu dem jeweiligen Getriebe passt. Danach eichen die Mechaniker dann den Tachografen und andere wichtige Kenngrößen des Lkw. Erst wenn alles passt, wird der Fahrzeugbrief beim Kraftfahrtbundesamt beantragt. „Theoretisch kann das, wenn es schnell gehen soll, in 24 Stunden erledigt sein. Im Regelfall dauert es allerdings drei bis vier Tage“, sagt Buchner.

Auch der rote Lkw wird gerade auf seine Reifengröße und Übersetzung hin überprüft. Ob Tachograf und Kilometerzähler wirklich stimmen, können die Mechaniker anhand der Prüfsoftware erkennen, die auf dem Computer im Nebenraum installiert ist. Neben den üblichen Anschlüssen in der Montagegrube, wie Druckluft oder Elektrik, darf in dem Bremsenprüfstand natürlich auch die große Absauganlage für die Abgase der schweren Lkw nicht fehlen.

Der Hallenteil daneben bietet ausreichend Platz für eine große Lkw-Waschanlage. Hier werden Miet-Rückläufer oder die Fahrzeuge von der Spedition gründlich gesäubert und optisch auf Vordermann gebracht. Momentan steht kein Fahrzeug in der Waschanlage. Die Flusen der drei großen Rundbürsten, die seitlich und unter der Decke montiert sind, hängen deswegen etwas unmotiviert von den Rollen herab und die Wucht, mit der sie die schweren Zugmaschinen von ihrem Schmutz befreit, lässt sich nur erahnen. Bloß der Boden ist noch ein wenig feucht von dem 40-Tonner, der vor wenigen Minuten die Halle verlassen hat.
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Auch im Winter kann Hiltl die Waschanlage betreiben. Große Rolltore am vorderen und hinteren Ende schützen den Raum vor der Kälte. Außerdem liegt die Anlage zwischen dem Fahrzeugprüfstand auf der einen und der großen Lkw-Montagehalle auf der anderen Seite. Auf diese Weise sollten die Temperaturen in der Waschanlage selbst nicht unter die Nullgradgrenze sinken, wenn das Thermometer draußen Minusgrade anzeigt. „In der Realität konnten wir das bisher allerdings noch nicht testen, weil wir die Werkstatt erst im Frühjahr bezogen haben“, sagt Buchner, der allerdings keinen wirklichen Zweifel an der Winterfestigkeit der Anlage erkennen lässt. Dennoch kann es nicht schaden, dass die Rohrleitungen zur Wasserversorgung unter Putz liegen und dadurch zusätzlich vor Frost geschützt sind.

In der großen Werkhalle neben der Waschanlage stehen etliche Zugmaschinen gleichmäßig verteilt über den vier Montagegräben. Die Mechaniker führen daran unterschiedliche Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten durch. Bei Vollauslastung fasst die Halle zwölf Lkw – drei über jeder Grube. Sollten einmal schwerere Teile zu wuchten sein, gibt es an der Hallendecke einen Kran. Die Einschienenlaufkatze von Abus ist so montiert, dass sie sich über jeden Punkt in der Halle fahren lässt. Bis zu vier Tonnen kann der Kran heben, genug um auch einmal einen Motor für eine Zugmaschine zu heben.


Equipment in der Montagegrube
Von beiden Enden aus können die Mechaniker über Zugangstreppen in die Gruben herabsteigen. Dort finden sie auf der gesamten Länge verteilt mehrere Druckluftanschlüsse für ihr Werkzeug. Auch Stromanschlüsse stehen ihnen zur Verfügung. Fest installierte Lampen in den Gruben beleuchten die Lkw von unten. Eine Ölversorgung- und -entsorgung ist ebenfalls in der Grube integriert. Die große Auffangwanne für Altöl verfügt über einen direkten Ablauf zum Öllager. Die Mechaniker können sie innerhalb der Montagegrube entlang der Ablaufleitung beliebig verschieben. Aus den Ölhähnen können die Mechaniker unterschiedliche Ölsorten für den Motor oder das Getriebe zapfen. Auch die Absauganlage für die Abgase der Brummi-Motoren darf selbstverständlich nicht fehlen. Damit die dicken Schläuche für die Absaugung nicht jedes Mal quer durch die Grube gezogen werden müssen und sie keine Gefahr für die Arbeiter darstellen, sind auch dazu verschiedene Anschlüsse im Inneren der Grube fest installiert. Für den Fall, dass Achsen oder andere Teile im Bodenbereich der Fahrzeuge angehoben werden müssen, können die Mechaniker auf eine hydraulische Hebeanlage zurückgreifen.

Auch wenn die Genehmigung für einen Dreischichtbetrieb vorliegt, arbeiten die Mitarbeiter bisher nur im Einschichtbetrieb. „Wir haben momentan nicht genug Personal, um einen Dreischichtbetrieb abzudecken“, erklärt Buchner. Aus diesem Grund konzentrierten sich seine Mitarbeiter im Augenblick noch auf die eigenen Fahrzeuge. Für die Zukunft allerdings plant das Unternehmen weiter. „Ziel ist es, den Anteil an Fremdfabrikaten ganz deutlich zu erhöhen. Uns schweben da etwa 30 bis 40 Prozent vor“, versichert Buchner. ha

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