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Mit Bürsten, Druck und Wasserdampf

In einer Nutzfahrzeugwerkstatt hantieren die Mechaniker viel mit öligen und schmierigen Stoffen. Zugleich legen Fahrzeughalter Wert auf eine gute Optik. Umso wichtiger also die richtige Reinigungstechnik für Werkstatt und Fahrzeuge.

Aufsitz-Kehrmaschinen eignen sich zum Reinigen von sehr großen Flächen. | Bild: Mediaportal Press‘n‘Relations,
Aufsitz-Kehrmaschinen eignen sich zum Reinigen von sehr großen Flächen. | Bild: Mediaportal Press‘n‘Relations,
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Christine Harttmann

Auch oder gerade weil in einer Nutzfahrzeugwerkstatt viele Öle und andere wassergefährdende Betriebsstoffe im Einsatz sind, ist die Reinigung ein wesentlicher Bestandteil der täglichen Arbeit. Weil sehr viele der Betriebsstoffe in Nutzfahrzeugwerkstätten als wassergefährdend eingestuft werden, empfiehlt sich vor dem Einsatz von Wasser in jedem Fall eine Trockenreinigung. Das vermindert eine Belastung des Abwassers mit Schwermetallen und anderen Schadstoffen. Kommt es im Arbeitsalltag zu gröberen Verunreinigungen, dann sollten diese möglichst sofort entfernt werden. Für Motoröle und andere vergleichbare Flüssigkeiten gibt es Bindemittel zum Aufsaugen, die danach trocken abgekehrt werden können.

Ein probates Mittel, gerade für die Trockenreinigung von sehr großen Flächen, sind Kehrmaschinen. Der Hallenboden ist damit etwa fünfmal so schnell sauber, wie wenn sich der Mechaniker mit Schaufel und Besen an die Arbeit macht. Integrierte Filter können helfen, die Staubbelastung zu reduzieren. Hersteller von Kehrmaschinen gibt es reichlich und die Modellvarianten reichen von kleinen handgeschobenen bis zu großen Aufsitzkehrmaschinen. Wichtig für Werkstattbetreiber: Die Maschine sollte sich auch tatsächlich für Öle, Kraftstoffe und andere wasser- und gesundheitsgefährdende Stoffe eignen.

Erst trocken, dann nass

Wenn der grobe Dreck im Auffangbehälter der Kehrmaschine verschwunden ist, kann man die restlichen Verschmutzungen mit einem Hochdruckreiniger wegspritzen. Wegen ihres beliebig formbaren Wasserstrahls sind diese Geräte prädestiniert für verschiedenste Reinigungsanwendungen in der Werkstatt. Neben dem Hallenboden gehört dazu die Unterboden- und Oberwäsche ebenso, wie die Reinigung von Motoren oder der Säuberung von Einzelteilen. Im Gegensatz zu einer Bürste erreicht der Wasserstrahl praktisch jede Ecke und Kante. Zugleich ist diese Methode der Reinigung besonders schonend, weil berührungslos.

Nutzfahrzeugwerkstätten setzen, je nach Anforderung, mobile oder stationäre Geräte ein. Die stationären Geräte sind meistens in einem separaten Technikraum installiert und stehen nur an bestimmten Entnahmestellen zur Verfügung. Das verkürzt zwar die Rüstzeiten beim Einsatz, erfordert dafür aber im Vorfeld aufwendige Installationsarbeiten und beschränkt gleichzeitig den Einsatzradius vor Ort. Sie eignen sich daher vor allem dort, wo sehr viele unterschiedliche und häufig wechselnde Benutzer damit arbeiten. Die mobilen Geräte dagegen nicht nur in der Anschaffung billiger. Sie erfordern außerdem keine aufwendige Installation.
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Hochdruckreiniger für jede Ecke

Für jede Variante und Leistungsklasse bieten die Hersteller Geräte und wer sich zum Kauf eines Hochdruckreinigers entschließt, muss die richtige Wahl treffen aus einer breiten Palette unterschiedlicher Geräte. Für den Einsatz im Nutzfahrzeugbereich empfehlen sich jedoch vor allem die leistungsstarken Geräte der Oberklasse. Häufig reicht reines Wasser, manche Verschmutzungen lassen sich allerdings besser mit Reinigungsmittel lösen. Dabei unterscheidet man zwischen der Zwei-Schritt-Reinigung und der Ein-Schritt-Reinigung. Die Zwei-Schritt- Reinigung eignet sich bei besonders hartnäckigen Verschmutzungen, wie sie beispielsweise auf Lkw-Planen zu finden sind. Dabei wird zunächst die Fläche mit einem Reinigungsmittel eingesprüht. Erst nach einer gewissen Einwirkzeit rückt dann jemand mit dem Hochdruckreiniger an und sprüht das Reinigungsmittel mitsamt dem Schmutz herunter.

Bei der Ein-Schritt-Reinigung wird das Reinigungsmittel direkt dem Wasserstrahl der Düse beigemischt. Dazu bedarf es allerdings eines entsprechenden Hochdruckreinigers mit integriertem Reinigungsmitteltank, über den allerdings auch die meisten Geräte in der Oberklasse verfügen. Wo kein geeigneter Wasserabfluss vorhanden ist, empfiehlt sich für die Nassreinigung des Hallenbodens jedoch eher die sogenannte Saugscheuermaschine. Sie saugt das Wasser, mit dem sie den Boden säubert umgehend wieder zurück in ihren Schmutzwassertank. Bei den Profigeräten lässt sich der Bürstendruck mit dem die Maschine den Boden schrubbt variabel einstellen. Je nach Modell erfolgt die Regulierung manuell oder automatisch. Der Hersteller Comac hat außerdem einige Modelle mit einer stärkeren Schrubbkraft im Angebot. Mit einem Druck von bis zu 180 Kilogramm sind diese Maschinen unterwegs. Modelle mit Zylinderbürsten befördern auch kleine Abfälle, wie Schrauben, Bolzen oder Zigarettenstummel vom Boden in ihren Schmutzwassertank. Starke Saugmotoren versprechen eine hohe Leistung beim Trocknen. Eine besondere Herausforderung in den Nutzfahrzeugwerkstätten sind verdeckte Sitzpolster in Bussen und Lkw. Für deren Reinigung gibt es Sprühextraktionsgeräte und Dampfsaugsysteme. Die Sprühextraktionsgeräte spritzen Wasser oder Reinigungsflüssigkeit in die Polster ein und saugen die Flüssigkeit dann umgehend wieder heraus. Dampfsaugsysteme arbeiten mit heißem Dampf statt Wasser.

Das hat den Vorteil einer desinfizierenden Wirkung. Mit „Blue Evolution“ bietet Beam ein System mit der sogenannten HAACP-Qualifizierung für den Einsatz in der Lebensmittelverarbeitung. Das Gerät dampft und saugt in einem Arbeitsgang und kommt völlig ohne Reinigungsmittel aus. Herstellerangaben zufolge spart der Anwender damit über 93 Prozent des bisherigen Wasserverbrauchs. Dazuhin arbeitet das System auch sehr viel schneller als andere Reinigungsmethoden. Die gelösten Schmutzpartikel landen im Wasserfilter und werden dort im Wasser gebunden. Die im Schmutzwasser enthaltenen Keime werden über das UV-Blaulicht abgetötet. So wird bei jedem Saugvorgang auch die Luft mitgereinigt. Mit einer Leistung von 3.500 Watt, einem Dampfdruck von bis zu acht bar und einer Dampftemperatur von 170 Grad Celsius verfügt der „Blue Evolution XL“ über ausreichend Power. Praktisch für die Innenreinigung von Bussen ist auch der batteriebetriebene Rückensauger von Nilfisk. Herzstück ist eine leistungsstarke Litium- Ionen-Batterie, die eine Betriebsdauer von bis zu 30 Minuten ermöglicht. Die Batterie aus der Sicherungshalterung entfernen und innerhalb von 45 Minuten über ein Schnell-Ladegerät aufladen.
 

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Artikel Mit Bürsten, Druck und Wasserdampf
Seite | Rubrik Reinigen und Pflegen
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