MICHELIN e.PRIMACY: Neuer Reifen für E-Mobilität ab Frühjahr 2021: Der Schwarze wird grün
Der Reifenhersteller Michelin hat einen neuen Reifen speziell für die E-Mobilität vorgestellt. Der „MICHELIN e.PRIMACY“ kommt ab dem Frühjahr 2021 auf den Markt und soll besonders rollwiderstandsoptimiert sein. Hergestellt wird der Reifen unter anderem im Michelin-Werk Bad Kreuznach in Deutschland.
Er wird in 56 Reifendimensionen von 15 bis 20 Zoll erhältlich sein und kann auf den gängigsten Verbrennungs- und Elektrofahrzeugtypen montiert werden. Bei der Energieeffizienz ist der e.Primacy laut Michelin in allen Dimensionen mit A und bei der Nasshaftung überwiegend mit B und in zwei Dimensionen mit A bewertet. Selbst bei Erreichen der gesetzlichen Mindestprofiltiefe würde der Reifen die europäische Standardzulassungsprüfung R117 für Nassbremsen bestehen, so der Hersteller.
Durch den geringen Rollwiderstand soll ein Fahrzeug laut Herstellerangaben pro 100 Kilometer bis zu 0,21 Liter Kraftstoff weniger verbrauchen. Über die Lebensdauer des Reifens spare das laut einer Michelin-Modellrechnung bis zu 80 Euro. Da weniger Treibstoffverbrauch auch zu einem geringeren CO2-Ausstoß führt, sollen laut Michelin während der Lebensdauer des e.Primacy bis zu 174 Kilogramm weniger CO2 ausgestoßen werden.
Beim Einsatz an Elektrofahrzeugen verspricht der Anbieter eine Reichweitensteigerung um bis zu sieben Prozent. Bei einem Fahrzeug mit einer Reichweite von 400 km entspräche das in etwa 30 Kilometern.
Um die Energieeffizienzziele zu erreichen ohne die anderen Leistungsfaktoren zu beeinträchtigen, kommen beim e.Primacy Technologien zum Einsatz, die im Michelin Forschungs- und Entwicklungszentrum Ladoux in der Nähe von Clermont-Ferrand entwickelt wurden: CoolRunning-Reifenflanke: Dank eines neuartigen Bauteils absorbieren die Reifenflanken beim Walken nun weniger Energie, wodurch der Energieverbrauch gesenkt und die Reichweite von Elektrofahrzeugen erhöht wird. U-förmige Profilrillen: Diese „Evergrip-Technologie“ wurde bereits beim „MICHELIN Primacy4“ verwendet. Die Form der Rillen soll das Wasser unabhängig von der Tiefe des Profilabriebs effektiv ableiten. Slim Belt: Die dünneren Gürtellagen böten den gleichen Widerstand, benötigten aber weniger Rohmaterial als ein herkömmlicher Reifen. Dadurch sollen sie im Vergleich zu herkömmlichen Ausführungen weniger Rollwiderstand erzeugen. Maxtouch-Bauweise: Diese Technologie maximiert den Reifenkontakt mit der Straße und verteilt Brems-, Beschleunigungs- und Kurvenkräfte gleichmäßig. Dies trägt zu einer längeren Lebensdauer des Profils bei. „Energy Passive“-Laufflächenmischung: Dieses Material auf Basis eines hochelastischen Elastomers ist der Hauptgrund für den geringen Rollwiderstand. In der Gummimischung reduziert eine verbesserte Elastomer-Füllstoff-Verbindung den Energieverlust, was den Rollwiderstand senkt. Energy AirShield: Die besonders luftdichte Gummilage senkt den Energieverlust, was ebenfalls zur Verringerung des Rollwiderstands beiträgt.
Auch bei der Entwicklung des neuen Reifens hat Michelin Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. So wurden etwa Umweltverträglichkeitssimulationen als Teil des Entscheidungsprozesses herangezogen. Mithilfe standardisierter Ökobilanzmethoden wurden dabei alle Auswirkungen des e.Primacy berechnet und optimiert – von der Rohstoffgewinnung über die Reifenherstellung, den Vertrieb und die Nutzung bis hin zum Recycling. Die Ergebnisse der Ökobilanzen wurden in einer Environmental Product Declaration (EPD) zusammengefasst, die online verfügbar ist.
TÜV NORD bestätigt: Lkw-Batterie der Marke VARTA® von Clarios spart Kraftstoff
Umwelteffekte werden ausgeglichen
„Der Michelin e.Primacy wurde so konzipiert, dass er zum Zeitpunkt des Reifenkaufs fast CO2-neutral ist, von der Rohstoffgewinnung bis zum Transport des Reifens an den Kunden. Dies ist eine enorme Errungenschaft, die den Weg für eine neue Produktgeneration ebnen wird“, so Scott Clark, Executive Vice President der Michelin Gruppe für die Region Amerika und verantwortlich für die Unternehmensbereiche Global Automotive, Motorsports und Experiences sowie Mitglied des Vorstands.
Teil dieser Strategie sind auch Investition in Projekte, die CO2-Emissionen im Zusammenhang mit der Produktion des Reifens vermeiden oder absorbieren, von der Gewinnung der Rohstoffe bis zum Transport des Produkts zum Endkunden. Dazu gehören laut Michelin Projekte zur Neuanpflanzung von Bäumen und zur Installation weniger energieintensiver Kochherde in mehreren Ländern der Welt über den Livelihoods Carbon Fund. Die Projekte sollen fortgesetzt werden, bis alle Restemissionen vollständig aufgefangen sind.
Michelin hat sich selbst verpflichtet, die CO2-Emissionen seiner Produktionsstätten zwischen 2010 und 2030 um 50 Prozent zu senken. Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist, bis 2050 eine Klimaneutralität zu erreichen. Das Unternehmen entwickelt zudem Lösungen, um erneuerbare oder recycelte Materialien für die Herstellung seiner Reifen zu nutzen. Mit dieser Nachhaltigkeitsstratregie sollen Michelin-Reifen bis 2030 bis zu 20 Prozent energieeffizienter sein als noch in 2010.ts
◂ Heft-Navigation ▸
Karosserie und Fahrwerk , Nfz Werkstatt-Newsletter, Wartung , Werkstatteinrichtung , Diesel , Reinigung und Entsorgung , Antriebsarten, Kraftstoffe und Emissionen , Ausbildung , Reifenservices , Schmierstoffe und Filter , Menschen (Personalien) , Fahrzeugdiagnose , Werkstatt-Services , Reparatur , Lkw , Werkzeug- und Ersatzeil-Kataloge , Zulieferer , Automechanika , Anhänger & Aufbauten , Fahrzeug-Teilehandel , Öle , Elektromobilität, Werkzeuge und Licht , Beste Profi Werkstatt Marke