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Automechanika: Mehr Trailer-Diagnose

Die Diagnosespezialisten Wabcowürth und WOW präsentieren sich erstmals gemeinsam unter dem neuen Dach der WOW Group auf der Automechanika. Das Highlight: Bei Wabcowürth gibt es ab sofort die Original-Diagnose von Haldex.

Frank Bartsch (li.), Geschäftsführer Wabcowürth, und Frank Konietzke, Geschäftsführer WOW, während des Pressegesprächs in Künzelsau. | Foto: T. Pietsch
Frank Bartsch (li.), Geschäftsführer Wabcowürth, und Frank Konietzke, Geschäftsführer WOW, während des Pressegesprächs in Künzelsau. | Foto: T. Pietsch
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Thomas Pietsch

Die WOW Group ist ein relativ neues und am Markt noch nicht so bekanntes Konstrukt. Sie existiert seit August 2015 und ist kein eigenständiges Unternehmen, sondern eine Business Unit. Das heißt, dass die dazugehörenden Unternehmen Wabcowürth, WOW Würth Online World und Autocom nur ihre Entwicklungs- und Vertriebseinheiten unter einem Dach gebündelt haben, aber ansonsten eigenständige Unternehmen bleiben. In diesem Jahr auf der Automechanika zeigt diese WOW Group (Halle 9.0, Stand C44 und Würth-Stand C35 in Halle 11.0) zum ersten Mal gemeinsam ihr Produktportfolio, das neben der Mehrmarkendiagnose für Pkw und Nutzfahrzeuge auch Klimaservicegeräte und Abgastester umfasst.

Erstes gemeinsames Kind der WOW Group ist das neue Onlineangebot „WTI live“. Hier versucht WOW, die Kraft von Communities zu nutzen, indem es Erfahrungen aus der Werkstattpraxis direkt an die Nutzer von WTI live zurückspielt. Basis des Systems ist der Fehlercode. Für einen bestimmten Fehlercode liefert es unter anderem Fehlerquellen mit prozentualen Häufigkeiten dahinter. Die Fehlerhäufigkeiten können dabei durch die Rückmeldungen der Anwender jederzeit dynamisch verändert werden. Außerdem werden zum jeweiligen Fehlercode Verlinkungen zu Schaltplänen, Datenlisten, Codierungen und Bauteillagen angeboten.

WTI live startet im Pkw-Bereich, wo es geschätzte 50 bis 70 Euro pro Monat kosten wird. Eine Ausdehnung auf den Nutzfahrzeugbereich ist angedacht, jedoch bestehe noch kein konkreter Plan diesbezüglich.

Das große Highlight am gemeinsamen Stand in Halle 9.0 ist die Eingliederung der Haldex-Systemdiagnose „Diag+“ in die Wabcowürth-Diagnose. Damit ist Wabcowürth ein echter Coup gelungen, denn Haldex ist nach Knorr-Bremse und Wabco der dritte marktrelevante Hersteller von EBS- und ABS-Systemen für Trailer in Europa. Außerdem handelt es sich um die Original-Diagnosesoftware von Haldex, was die höchste Diagnosetiefe darstellt. Das macht sich zum Beispiel bemerkbar in Sachen Fehlerbeschreibung, Lösungsanleitung und allgemeine Hinweise.

Besserer Marktzugang
Frank Bartsch, Geschäftsführer von Wabcowürth, kommentiert während eines Pressegesprächs Anfang Juli in Künzelsau den Haldex-Deal wie folgt: „Mit der offiziellen Vorstellung im September auf der Automechanika kommt die Nummer drei bei uns an Bord. Da sind wir schon stolz drauf.“
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Die Haldex-Diagnose war zuvor nur den europaweit rund 1.300 Haldex-Servicepartnern zugänglich. Damit öffnet sich der schwedische Bremsenspezialist dem Markt, mit dem Ziel, den Marktzugang auf eine breitere Basis zu stellen. Nur zum Vergleich: Von den „W.Easy“-Diagnosesystemen sind laut Wabcowürth derzeit rund 4.000 Stück in Europa im Einsatz. Da die Diagnoselösung von Wabcowürth modular aufgebaut ist, können Interessierte die Haldex-Diagnose einfach hinzuwählen. Herzstück der Diagnose ist die „W.Easy+“-Box, mit der man kabellos arbeiten kann. Dann können die Kunden je nach Bedarf zwischen verschiedenen Anschlüssen wählen und auch die weitere Eingabe-Hardware ist optional. Darüber hinaus wählt man aus, welche Softwarepakete man in der Werkstatt braucht.

Telematische Lösungen
Zweites großes Thema auf dem Messestand der WOW Group werden sogenannte Connectivity-Anwendungen sein. Hier bieten sowohl WOW für Pkw als auch Wabco für Nutzfahrzeuge unter dem Produktnamen „Connect“ telematische Lösungen zur Überwachung des Fuhrparks an. Hinter Connect stehen Softwareportale, die einen Überblick über alle Fahrzeuge des Fuhrparks geben und auch den Zustand der Fahrzeuge protokollieren (Füllstände, Fehlercodes, Batteriezustand, Servicefälligkeit). Erinnerungsfunktionen für Fahrzeuginspektionen und ein persönlicher Kontakt zum Fahrer gehören ebenfalls zu den Funktionen der Connect-Angebote.

Neben den aktuellen Produkterweiterungen sprachen Frank Bartsch und Frank Konietzke, Geschäftsführer von WOW, auch über zukünftige Entwicklungen im Bereich Fahrzeugdiagnose. „Wir sind uns sicher, dass sich unser heutiges Diagnose-Geschäftsmodell in den nächsten fünf bis zehn Jahren durch das Thema Connectivity komplett verändern wird“, meinte zum Beispiel Konietzke im Laufe des Pressegesprächs und nahm dabei auch Bezug auf die bevorstehende Einführung des sogenannten Ecall-Notrufs, der ab 2018 für alle Pkw und leichten Nutzfahrzeuge verpflichtend verbaut sein muss. Dadurch werden Neufahrzeuge serienmäßig ein GSM-, also Mobilfunkmodul sowie ein GPS-Modul zur Lokalisierung erhalten. Und Bartsch geht sogar noch ein Stück weiter. „In drei bis fünf Jahren wird der klassische Diagnose-Verkauf bestehend aus Hardware, Software und Lizenzen Geschichte sein. Dann werden Online-Tools und Pay-per-Use-Angebote mit Hochdruck in den Markt kommen“, prognostiziert Bartsch.

Ein weiterer Techniktrend, der dann zum Tragen kommen werde, sei Echtzeitdiagnose. Damit seien zum Beispiel ein Motorscan, also das abgleichen von Soll- und Ist-Werten, oder das Auslesen von Fehlermeldungen möglich, obwohl das Fahrzeug nicht in der Werkstatt steht. „Die Parametrierung der Fahrzeuge wäre aber ein Thema, dass weiterhin in der Werkstatt bleiben dürfte“, blickt Bartsch in die Zukunft.

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Artikel Automechanika: Mehr Trailer-Diagnose
Seite | Rubrik Messen
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