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Im Zwischenjahr

Die vielen deutschen Aussteller machen den Besuch der Autopromotec in Bologna, Italien, zu einem lohnenswerten Termin. Sie ist nach wie vor eine bedeutende europäische Messe im Bereich Werkstattausrüstung und Kfz-Ersatzteile.

4,8 Prozent Ausstellerplus verzeichnete die Autopromotec 2015. | Foto: T. Pietsch
4,8 Prozent Ausstellerplus verzeichnete die Autopromotec 2015. | Foto: T. Pietsch
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Thomas Pietsch

Nach einem verhaltenen Start am ersten Messetag, an dem es durchaus die ein oder andere kritische Stimme seitens der deutschen Aussteller gab, startete die Messe Autopromotec in Bologna am zweiten Messetag dann durch. Wenn sie auch nicht wegen Überfüllung geschlossen werden musste, so herrschte doch in vielen Hallen angenehmer Betrieb auf den Gängen und vor allem auf den Ständen. Vom 20. bis 24. Mai kam in der italienischen Stadt die Kfz- Aftermarkt- und Werkstattausrüstungsbranche zusammen. Rund 104.000 Besucher sollen laut Veranstalter an den fünf Messetagen gekommen sein. Aufseiten der ausstellenden Unternehmen konnte sich der Organisator über 1.587 Aussteller freuen. Das entspricht einem Plus von 4,8 Prozent im Vergleich zur vorherigen Messe 2013. Mehr als ein Drittel der Aussteller kam aus dem Ausland, aus 47 Ländern, um genau zu sein. Die belegte Ausstellungsfläche betrug insgesamt 157.000 Quadratmeter.

Nach China stellte Deutschland die zweitgrößte Zahl an ausländischen Ausstellern. Sehr interessant für Nutzfahrzeugflotten war zum Beispiel der Stand des Ventilspezialisten Alligator aus Giengen an der Benz, nordöstlich von Ulm. Die Firma stellte mit „Sens.it HD“ ein einfach nachrüstbares System zur Kontrolle des Reifendrucks vor. Dabei ist der Druck- und Temperatursensor in einem Nylongurt untergebracht, der mit Klettverschluss auf die Felge gespannt wird. Rund fünf Jahre soll die integrierte Batterie halten, dann muss der Sensor getauscht werden.

Stationär oder dynamisch

Das System wird es in zwei Varianten geben: Stationär oder dynamisch. Die stationäre Reifendruckkontrolle eignet sich für Flotten, die jeden Tag wieder zurück auf den Hof rollen. Die Reifendaten in den Sensoren werden dann morgens und abends ausgelesen, indem das Fahrzeug an einem sogenannten Gaterouter vorbeifährt. Dies ist die günstigere Variante. Man erhält aber natürlich nur zwei Reifendruckdaten pro Tag. Aber auch damit lässt es sich gut arbeiten. Die zweite Variante benötigt einen GPRS-Router pro Fahrzeug, der die Daten an ein Internetportal überträgt. Sollen die Reifendaten von Sattelzugmaschine und Trailer überwacht werden, sind in der Regel zwei Router notwendig. Über vorher festzulegende Alarme kann der Disponent oder Fuhrparkmanager bei schleichendem Reifendruckverlust informiert werden – genauso wie beim stationären System. Sens.it HD befindet sich derzeit im Testbetrieb bei einigen Pilotkunden. Es ist geplant, das Produkt im vierten Quartal dieses Jahres auf den Markt zu bringen.

Ebenfalls auf der Messe zu finden war der Teilehändler Europart. Das Unternehmen mit Sitz in Hagen stellte die Produkte der Eigenmarke ins Zentrum seines Messeauftritts. Neu ins Sortiment aufgenommen wurden kürzlich Wasserpumpen und Gestängesteller. PROFI Werkstatt sprach darüber und über viele weitere Themen mit Pierre Fleck, Europart-CEO, und Ralf Maurer, Commercial Director bei Europart. Das Interview lesen Sie in der Ausgabe 4 der PROFI-Werkstatt. In der gleichen Halle wie Europart präsentierte sich erstmals auf der Autopromotec die Nutzfahrzeugmarke DT Spare Parts von Diesel Technic. Der unabhängige Ersatzteilhersteller zeigte sein „Partner Royal“-Angebot für Vertriebspartner und natürlich die neuesten Auflagen seiner Kataloge. Mit 3.770 neuen Teilen ist das Sortiment an Nutzfahrzeug-Ersatzteilen wieder deutlich ausgebaut worden.

In der Halle der Werkstattausrüstung fanden sich auch einige deutsche Anbieter. So stellten die Spezialisten für Hebeanlagen von BlitzRotary, Nussbaum und Consul hier aus und waren mit einer deutschsprachigen Truppe vor Ort. Consul präsentierte erstmals ihren neuen Slogan „Töfte Quality – made mitten in Germany“. Heraus stach in der Halle außerdem der Messestand von Stertil- Koni, auf dem zwei angehobene Zugmaschinen Platz fanden. In einer anderen Halle vertreten war der Werkstattausrüster Maha, der für den Nutzfahrzeugbereich einen Bremsenprüfstand dabei hatte, an dem die neuen Prüfvorschriften konstruktiv umgesetzt wurden.

Chinesische Reifenhersteller

In der Halle der Reifenservicemaschinen dominierte der Stand des Lokalmatadors Corghi. Hier fand sich aber auch die Firma Haweka aus Burgwedel bei Hannover, die für den Nutzfahrzeugbereich ihr Achsvermessungssystem „Axis 4000“ dabei hatte. Die Reifenhalle darüber ist neben den bereits etablierten Herstellern mit einer Vielzahl von chinesischen Herstellern bevölkert worden, die auf der Suche nach einem Importeur waren. Von den deutschen Waschanlagenherstellern waren unter anderem die Firmen Washtec und Kärcher vor Ort.

Fazit: Wenn man möchte, kommt man auch mit deutsch ganz gut über die Messe. Insbesondere bei den Werkstattausrüstern waren viele Ansprechpartner aus der Heimat anzutreffen. Viele Produktneuheiten bietet die Messe nicht, dafür ist sie bei weitem nicht so hektisch und international wie die deutlich größere Automechanika. In den Zwischenjahren der Leitmesse ist die Autopromotec durchaus einen Besuch wert. Wie auch bei der Messekonkurrenz aus Frankfurt ist die Nutzung des Freigeländes zwischen den Hallen noch ausbaufähig.

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