truckoo revolutioniert den Handel mit gebrauchten Nutzfahrzeugen: Digital, transparent und zuverlässig: „Digital, transparent und zuverlässig“
Sie sind im Dezember 2019 mit truckoo an den Start gegangen, also noch ein ganz junges Startup-Unternehmen. Ihr Anspruch ist, den Handel mit gebrauchten Nutzfahrzeugen zu digitalisieren und völlig neu zu definieren. Was ist so revolutionär an ihrem Ansatz?
truckoo kooperiert deutschlandweit mit Lkw-Werkstätten, die truckoo zu Ankaufstationen digital aufrüstet. truckoo bietet die zum Verkauf stehenden Fahrzeuge ausschließlich dem eigenen Händlerkreis an und organisiert dabei vollständig den Verkauf, die Bezahlung und die Abwicklung – digital, transparent und zuverlässig.
Was bedeutet das konkret?
Erstens digitalisieren wir spürbar die Prozesse im Ankauf eines Händlers. Bisher muss sich der Händler vor Ort ein eigenes Bild über den Zustand eines Fahrzeuges machen. Die Händlerbranche betreibt damit unheimlich kostenintensive Aufwendungen mit unter anderem bis zu 1.000 Kilometer Tagesfahrten. Sofern man sich handelseinig wird, wird zudem der Fahrer dorthin geschickt, um das Fahrzeug abzuholen.
Bei truckoo können sich Händler erstmalig die Kosten im Ankauf sparen, da unsere Werkstätten eine app- gestützte, standardisierte, detaillierte Zustandsbesichtigung übernehmen. In den Angeboten wird dies transparent und nachvollziehbar dargestellt.
Zweitens bauen wir eine deutschlandweite Ankaufsinstanz auf, die 100 Prozent verlässlich arbeitet. Die Branche kennt die am Telefon aufdringlichen, „fliegenden“ Händler, die hohe Preise versprechen und dann nicht bezahlen oder das Fahrzeug lange Zeit nicht abholen. truckoo bietet verbindliche Ansagen und einen reibungslosen Ablauf mit garantierter Bezahlung und Fahrzeugübergabe zum Wunschzeitpunkt.
Drittens stoßen wir eine strukturelle Veränderung an: Von einem lokalen Ankauf für den internationalen Export-Vertrieb über Plattformen wie „mobile.de“ – hin zu einem internationalen Ankauf über truckoo für den lokalen Vertrieb an den eigenen lokalen Kundenkreis. Um das näher zu erläutern: Ein Händler in beispielsweise Rumänien kann über truckoo ein Fahrzeug aus Hamburg zu regulären Händler-Einkaufspreisen kaufen und sich dabei auf eben genau solche Fahrzeuge fokussieren, die stark von seinem lokalen Kundenkreis nachgefragt werden – auch auf Bestellung. Nicht der Händler im Land des Ankaufs, sondern der Händler in den entsprechenden Exportmärkten bedient die Nachfrage in seinem Land.
Wie unterscheiden Sie sich von den schon vorhandenen Online-Portalen für Nutzfahrzeuge?
Wir sind keinesfalls eine Plattform wie „mobile.de“, zu der Unternehmer freien Zugang haben. Bei uns können ausschließlich Nutzfahrzeug-Händler und Partnerwerkstätten auf die „truckoo Verkaufsplattform“ zugreifen. Da jedes Fahrzeug mit den gleichen Standards aufgenommen wird, schaffen wir im Innenverhältnis viel Vertrauen zwischen beispielsweise einer Werkstatt in Hamburg und einem Händler in Bosnien. Nur mit diesem Vertrauen werden Händler bei uns ein Fahrzeug kaufen, ohne das Fahrzeug vor Ort mit eigenen Augen besichtigt zu haben.
Sie kooperieren bei truckoo mit Nutzfahrzeugwerkstätten. Wie gestaltet sich diese Zusammenarbeit?
Wir erleben ein unheimlich starkes Interesse von Seiten der Werkstätten. Sie können erstmalig ohne großen Aufwand kompetent als Ankaufstation für die gebrauchten Fahrzeuge ihrer Kunden auftreten. Sollte ein Kunde der Werkstatt sein Fahrzeug verkaufen wollen, kann er beispielsweise als Teil einer gewöhnlichen Inspektion sein Fahrzeug aufnehmen lassen. Nach der Datenaufnahme übernimmt truckoo den gesamten Ankaufsprozess. Der zeitliche Aufwand für Werkstätten ist klein. Die Vorteile und Chancen sind dagegen groß.
Welche konkreten Vorteile hat diese Kooperation für die Werkstätten?
Die Werkstatt wird an der Servicepauschale beteiligt, die truckoo gegenüber den Händlern erhebt. Zudem haben sie als Partner die Möglichkeit, auf den Fahrzeugpool von truckoo zuzugreifen. Werkstätten können Suchanfragen für ihre Kunden bei truckoo aufgeben – „Kunde X sucht Y“. Die Werkstatt kann mit Unterstützung von truckoo das Fahrzeug seinem Kunden anbieten und verkaufen – ein Rundumservice für Kunden – der sich auch im Geldbeutel der Werkstätten bemerkbar macht.
Welche Voraussetzungen müssen die kooperierenden Werkstätten erfüllen?
Wir haben hohe Standards an unsere Werkstätten, da wir nur langfristige Kooperationen eingehen. Wir bauen auf eine enge Kommunikation mit der operativen Werkstatt, damit wir unsere Technologie und die dahinterliegenden Prozesse immer weiter verbessern. Zum Beispiel sind technische Probleme bei bestimmten Fahrzeugtypen in unserer Datenbank hinterlegt und werden kontinuierlich aktualisiert. Somit können wir aufzeigen, ob notwendige Nachrüstungen bei entsprechenden Fahrzeugtypen vorgenommen worden sind. Sei es ein Problem mit dem Sekundärwasser-Retarder bei einer bestimmten Marke oder spezielle Hydrodrive-Probleme einer anderen. Wir sammeln dieses Wissen und können solche auftretenden Defekte direkt prüfen. Das Wissen geben wir transparent an unsere Handelspartner weiter.
Welche Kosten entstehen den Werkstätten?
Es entstehen keine Kosten! Die Partnerschaft basiert auf einer beidseitigen Erfolgsbeteiligung.
Wie sieht grundsätzlich Ihr Geschäftsmodell aus?
Wir sehen uns als flächendeckende Ankaufsplattform für unser europaweites Händlernetzwerk mit deutschlandweiter Reichweite. Unsere Händler zahlen uns eine Servicepauschale bei der Abwicklung über truckoo.
Beim Handel mit gebrauchten Nutzfahrzeugen gibt es leider sowohl auf Verkäufer- als auch auf Käuferseite immer wieder auch schwarze Schafe. Nehmen Sie irgendwie Einfluss darauf, dass die Geschäfte korrekt abgewickelt werden?
Die Anreize, bei truckoo Partner-Werkstatt zu werden, sind langfristiger Natur. truckoo bildet bei der Werkstatt ein weiteres Standbein, das kontinuierlich Umsatz generiert. Der Zugang zur Plattform als privilegierter Werkstattpartner ist einmalig.
Auf der Verkaufsseite: Wir sind aktiver Ankäufer von den Fahrzeugen unserer Kunden und verkaufen diese an unser exklusives Netzwerk weiter. So können wir eine saubere und verlässliche Abwicklung garantieren. Sollte ein Händler bei uns in Zahlungsverzug kommen, haben wir ihm gegenüber den Hebel, unsere Forderung durchzusetzen. Immerhin will er ja über unser Netzwerk weiterhin einkaufen.
Das Interview führte Torsten Buchholz, Chefredakteur PROFI Werkstatt
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