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Am Laufen halten und modifizieren

Die Anbieter von Nfz-Ersatzteilen stellen die Nachfrage für Bestandsfahrzeuge sicher, optimieren bewährte Komponenten und halten Schritt mit den rasanten technischen Entwicklungen – in unterschiedlichem Maß.

Für seinen kürzlich herausgebrachten Turbolader für hochbeanspruchte Dieselmotoren erwartet OE Germany eine steigende Nachfrage. Bild: OE Germany
Für seinen kürzlich herausgebrachten Turbolader für hochbeanspruchte Dieselmotoren erwartet OE Germany eine steigende Nachfrage. Bild: OE Germany
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Claudia Leistritz

Fahrzeuge und mit ihnen die Einzelbestandteile sollen idealerweise langlebig sein. Die Hersteller erfinden das Rad also nicht jedes Jahr neu und bieten ihre Produkte, mit kleineren Optimierungen vor allem zum erleichterten Einbau, nicht selten jahrzehntelang an. Daneben werden im Verbrennerbereich auch immer wieder Innovationen herausgebracht, die in der momentanen Elektromobilitätsdominanz leicht übersehen werden, aber für den Fahrzeugsektor weiterhin von Belang sind und daher stetig aktualisiert und ergänzt werden. So geht, wie auch der Vertreibsleiter von Denso Aftermarket DACH, David Richter, bestätigt, der technologische Wandel im Nfz-Sektor wohl auch weiterhin wesentlich langsamer voran als bei Pkw, was vor allem an den schweren Batteriesystemen liegt. Daher werde auch weiterhin in dieselbetriebene Lkw investiert. Das Unternehmen rechnet hier mit einem Umsatzwachstum, auch wegen der höheren Tauschraten der Komponenten, da die Laufleistung mit teils über 1 Million Kilometern recht hoch liegt.

Die Digitalisierung hingegen prägt den Markt bereits deutlich, zum Beispiel durch die vermehrten und zunehmend vorgeschriebenen Fahrerassistenzsysteme. Sie bringen in der Regel eine ganze Reihe an Zusatz- und Überwachungsfunktionen mit wie beispielsweise telematikbasierte oder Reifendruckkontroll-Systeme. Mit der Komplexität der Bauteile steigen auch die Anforderungen an die Mechaniker, daher wird allgemein dem Faktor Schulung ein großer Wert beigemessen – ein brisantes Thema in einer Zeit des Fachkräftemangels, dem mit erleichternden digitalen Lösungen wie Apps wohl nur begrenzt begegnet werden kann. Richter sieht im Bereich Schulung die Hersteller in der Pflicht.

Dauerhaftes und Digitales

Das japanische Unternehmen Denso, nach Bosch und vor Continental weltweit zweitgrößter Automobilzulieferer, deckt mit seinen Ersatzteilen den Pkw-, Nutzfahrzeug- und Motorrad-Sektor ab. Zu seinen Top-Produkten in OE-Qualität im Heavy-Duty-Bereich zählt der Konzern unter anderem seine robusten PA90-Starter. Ein leichter Einbau, geringes Gewicht und zugleich einer hoher Wirkungsgrad, heißt es, gehörten zu den weithin geschätzten Merkmalen. Die Konstruktion zielt zudem auf Langlebigkeit, ist wasser- und schmutzabweisend und hat einen Überlastschutz, der kritische Schäden verhindern soll.

Auch das Esslinger Unternehmen OE Germany, spezialisiert auf Nfz-Bauteile und gelistet im TecDoc-Ersatzteilkatalog, setzt weiterhin auf Dieselfahrzeuge. Mit seiner Gründung 2010 zählt es zu den jüngeren und im internationalen Vergleich kleineren Anbietern von Fahrzeugkomponenten. Nach eigenen Angaben werden die Produkte weltweit in 140 Ländern im unabhängigen Ersatzteilmarkt angeboten. Das Portfolio enthält überwiegend Bauteile für Diesel- und Gasmotoren von Nutzfahrzeugen, für Bau- und Landmaschinen, Transporter, aber auch Industrie- und Schiffsmotoren. Vor kurzer Zeit präsentierte man einen neuen Turbolader für Dieselmotoren, um für die erwartete steigende Nachfrage bei hochbeanspruchten Motoren gerüstet zu sein. Doch auch hier gewinnt Digitales an Bedeutung: als derzeit nachgefragteste Produkte nennt das Unternehmen E-Mobility-Sensoren, die die E-Motor-Steuerung im Antriebsstrang kontrollieren.

Für Co-Founder und CEO von OE Germany Mario Jahn wird die Motoreninstandsetzung zukünftig noch an Bedeutung gewinnen. Im Gegensatz zu Diagnose- und IT-Systemen steht das Unternehmen Investitionen in die noch nicht ausgereifte E-Mobilität eher zurückhaltend gegenüber.

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Der fränkische Konzern Schaeffler rangiert immerhin noch unter den dreißig größten Automobilzulieferern weltweit und entwickelt unter anderem Komponenten für Motor, Getriebe und Fahrwerk. Mit der technischen Entwicklung der letzten Jahre hielten auch digitale Lösungen Einzug in das Portfolio. Beliebtes Spielfeld sind derzeit smarte Sensoren als Kontrollsystem. So hat Schaeffler zuletzt damit ausgestattete Radlager für automatisiertes Fahren und digitale Dienste bei Trucks herausgebracht. Die Elemente überwachen den technischen Zustand des Lagers und der Räder und warnen den Flottenbetreiber, bevor es zum Schaden kommt.

Eigenproduktion

Die Truck- und Trailerhersteller offerieren die Komponenten als Experten in der Regel in einem eigenen Online-Shop auch selbst. So zum Beispiel der Münsterländer Trailerspezialist Schmitz Cargobull.

Zunehmend stellen die Nutzfahrzeugprofis die Bauteile aber auch selbst her. So bietet das Trailerunternehmen Kögel beispielsweise solche Komponenten unter dem Label „Kögel Original Parts“ an, der Fahrwerkspezialist für den Transportsektor Bergische Achsen-KG (BPW) aus Nordrhein-Westfalen liefert mit seiner Marke „BPW Originalteile“ Einzelkomponenten aus eigener Produktion, und auch das Fahrzeugwerk Bernard Krone aus dem niedersächsischen Werlte hat dafür seine zwei Ersatzteillinien „Krone Spare Parts“ und „Krone Trusted“ im Programm. Das Reifendruckkontrollsystem Smart TPMS von Krone zum Beispiel ist eine Entwicklung, die zur Optimierung des Betriebs beitragen soll. Es übermittelt Reifendruckdaten und Temperaturen aus den Rädern zur Kontrolle dem Fahrer und gleichzeitig over-the-air an den Fuhrparkmanager. Claudia Leistritz

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Artikel Am Laufen halten und modifizieren
Seite 26 bis 0 | Rubrik ERSATZTEILE
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