Werbung
Werbung

Hybrid- und Elektrofahrzeuge: Werkstattmitarbeiter benötigen Zusatzqualifikationen für Reparaturen an Hochvoltfahrzeugen: Arbeit unter hoher Spannung

Hybrid- und Elektrofahrzeuge werden höhere Markt­anteile erobern. Doch um Reparaturarbeiten an sogenannten Hochvoltfahrzeugen vornehmen zu können, benötigen Werkstattmitarbeiter Zusatzqualifikationen.

Nur unterwiesene Mechaniker dürfen an Hochvoltfahrzeuge ran. | Foto: ZF Services
Nur unterwiesene Mechaniker dürfen an Hochvoltfahrzeuge ran. | Foto: ZF Services
Werbung
Werbung
Redaktion (allg.)

Der Anteil an Hybrid- und Elektrofahrzeugen, die heute auf den Hebebühnen der Nutzfahrzeugwerkstätten landen, ist noch gering, doch dürften diese Hochvoltfahrzeuge, so die neue Bezeichnung, künftig eine wesentlich größere Rolle spielen. Den Werkstätten kommen in diesem Zusammenhang spezifische Anforderungen zu, dies betrifft auch die Schulung und Qualifikation der Mitarbeiter, denn nicht jeder Werkstatt-Mitarbeiter darf überhaupt Arbeiten an einem Hochvoltfahrzeug durchführen.
Daher stehen Werkstätten im Umgang mit Hybrid- oder Elektrofahrzeugen vor einer Reihe von Fragen: Welche Zusatzqualifikationen benötigen die Kfz-Mechaniker für welche Service-Tätigkeiten? Welche Teile eines Fahrzeugs mit Hochvoltkomponenten in Hybridfahrzeugen darf ein Techniker mit Hochvolt-Zusatzqualifikation ausbauen? Welche nicht? Und wo verlaufen die Trennlinien?
Zu den Unternehmen, die ein entsprechendes Training in diesem Bereich anbieten, gehört ZF Services. Ein dreistündiges Hochvolt-Schulungsmodul ist bei ZF Services in das Schulungsprogramm von ProTech-plus integriert. Zudem bietet das Unternehmen drei modular aufgebaute Trainings an: Mit der Teilnahme an einer Sensibilisierungs-Schulung zum Thema Hochvolt können sich die Teilnehmer zur „Elektrotechnisch unterwiesenen Person“ (EUP) weiterbilden.
Das EUP-Zertifikat berechtigt den Trainingsteilnehmer dazu, überhaupt erst an einem dieser Fahrzeuge mit Hochvolttechnik Reparaturen vorzunehmen. Wohlgemerkt: Dies bedeutet die Arbeit an Teilen, die nicht mit dem elektrischen System in Verbindung stehen. „Wir gehören zu den Ersten, die Qualifikationen im Bereich Hochvolttechnik anbieten. Bereits seit fünf Jahren schulen wir den Umgang mit Hochvoltsystemen in Fahrzeugen und an Prüfständen. Darüber hinaus bieten wir Trainings für nicht-eigensichere Sys-
teme“, beschreibt Dr. Ulrich Walz, Mitglied der ZF Services-Geschäftsleitung, das Schulungsangebot für Werkstattmitarbeiter.

Gefahrenquellen erkennen
Für nichtelektrotechnische Arbeiten, dazu zählen beispielsweise mechanische Tätigkeiten, wie ein Ölwechsel oder ein Reifenwechsel, bei denen Mitarbeiter in der Nähe von Hochvolt-Komponenten arbeiten müssen und sie somit einer elektrischen Gefährdung ausgesetzt sein könnten, müssen folgende Sachverhalte unterwiesen werden: die neuen im Fahrzeug befindlichen Gefahrenquellen, die Schutzmaßnahmen und Verhaltensmaßnahmen. Diese Arbeiten dürfen nur durch die bereits erwähnten „Elektrotechnisch unterwiesene Personen“ durchgeführt werden. Der Umfang der Unterweisung orientiert sich an der Art der durchzuführenden Arbeiten und dem dabei zu erwarteten Gefährdungspotenzial. Die Unterweisung muss dokumentiert werden, der zeitliche Umfang für die Unterweisung muss je nach Art und Umfang der Arbeiten 45 Minuten bis 90 Minuten betragen.
ZF Services bietet darüber hinaus noch zwei Aufbauschulungen für die Qualifikationen zum „Fachkundigen für Arbeiten an Hochvolt-eigensicheren Fahrzeugen“ und zum „Fachkundigen für Arbeiten an nicht-Hochvolt-eigensicheren Fahrzeugen“. Die Unterscheidung definiert sich dadurch, dass bei „Hochvolt-eigensicheren“ Fahrzeugen durch technische Maßnahmen, wie zum Beispiel eine automatische Abschaltung des
Hochvoltsystems, auch im Schadensfall keine ernsthafte Gefährdung durch Stromschlag zu erwarten ist.
Bei vielen Nutzfahrzeugen sind diese zusätzlichen technischen Absicherungen leider nicht möglich, daher ist dieser Qualifikationsteil umfangreicher als im Bereich Pkw. Die Nachfrage nach Trainings dieser Art sei aktuell hoch, teilte ZF Services mit, da viele Berufsgenossenschaften die Zusatzqualifikation von ihren Mitgliedsbetrieben fordern, um einen ausreichenden Arbeitsschutz zu gewährleisten.   Thomas Burgert

Weiter mit dem Artikel geht es nach der Werbung:

◂ Heft-Navigation ▸

Artikel Hybrid- und Elektrofahrzeuge: Werkstattmitarbeiter benötigen Zusatzqualifikationen für Reparaturen an Hochvoltfahrzeugen: Arbeit unter hoher Spannung
Seite | Rubrik Ausbildung
Werbung
Werbung