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Interview mit Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans bei Daimler

Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans bei Daimler, über einen 2018 serienreifen Elektro-Transporter und wie die City-Belieferung besser gestaltet werden kann. Laderaummanagement, aber auch Drohnen und Roboter spielen eine Rolle.

Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans bei Daimler, über einen 2018 serienreifen Elektro-Transporter und wie die City-Belieferung besser gestaltet werden kann. Laderaummanagement, aber auch Drohnen und Roboter spielen eine Rolle. (Foto: HUSS-VERLAG)
Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans bei Daimler, über einen 2018 serienreifen Elektro-Transporter und wie die City-Belieferung besser gestaltet werden kann. Laderaummanagement, aber auch Drohnen und Roboter spielen eine Rolle. (Foto: HUSS-VERLAG)
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Redaktion (allg.)


Dieser Artikel stammt aus der IAA Messezeitung IAA aktuell 2016. Englischer Text auf Seite 2 / english version on page 2.


Herr Mornhinweg, Sie bringen eine Studie mit zur IAA. Der Transporter von morgen – nur wann ist morgen?

Volker Mornhinweg: Mit dem Vision Van zeigen wir, wie die Zukunft des Transporters aussehen kann und welche Technologien wir aktuell treiben. Bei einigen Themen des Vision Van werden wir schon bald die nächsten Schritte gehen, bei anderen wird es noch ein wenig dauern, nicht zuletzt, da es an einigen Stellen noch regulatorische Themen gibt. Was wir mit unserem Vision Van allerdings zeigen: Wir denken über den eigentlichen Transporter hinaus.

Welche Rolle spielt der Transporter in ihrem Modell zur Zukunft des urbanen Verkehrs?
Der Transporter spielt heute schon DIE zentrale Rolle und wird in den kommenden Jahren noch mehr an Bedeutung gewinnen. Um der stetig steigenden Menge von Lieferungen begegnen zu können, muss der Transport, besonders auf der letzten Meile, effizienter werden. Dafür haben wir unsere strategische Zukunftsinitiative adVANce ins Leben gerufen und für den Vision Van umgesetzt: Wir denken die Themen unserer Kunden ganzheitlich und entwickeln Lösungen, die sich tief in deren Wertschöpfungsketten und Prozesse integrieren lassen. Durch die konsequente Vernetzung bringen wir den Transporter als aktiven Teilnehmer ins Internet der Dinge. Durch die Automatisierung des Laderaums schaffen wir Effizienzen bei der Be- und Entladung und unterstützen den Fahrer aktiv.

Wie wollen Sie Mercedes-Benz Vans vom Transporterhersteller zum Anbieter von Transportdienstleistungen verwandeln?
In dem wir ganzheitlich denken. Wir entwickeln uns durch diese neue Denk- und Sichtweise zum Anbieter von Gesamtsystemlösungen im Bereich Transport und Mobilität. Unsere Kunden brauchen Lösungen, die sie aktiv in Ihren Geschäften unterstützen, auch wenn sich deren Bedürfnisse und Rahmenbedingungen stetig verändern. Wir sehen noch Potenzial beim Fahrzeug selbst, besonders bei den Schnittstellen zum Fahrzeug. Als Transporter-Hersteller sind wir hier gefordert. Zudem arbeiten wir an verschiedenen neuen Geschäftsmodellen: Mit der auf der IAA vorgestellten, neu gegründeten Mercedes-Benz Vans Mobility GmbH entwickeln wir neue Miet-, Nutzungs- und Serviceangebote, um unseren Kunden mehr Flexibilität zu bieten, beispielsweise, um Spitzenzeiten besser abfangen zu können. Mit CAR2SHARE cargo haben wir bereits ein erfolgreiches Produkt im Markt.

Wann rechnen Sie mit einem konkurrenzfähigen Angebot beim Thema Elektromobilität?

Wir werden Ihnen in 2018 einen in Serie produzierten, gewerblichen Transporter präsentieren. Unsere Kunden werden dabei keine Abstriche bei der Performance machen müssen. Verschiedene Batterie-Ladungsvarianten und abgestufte Batteriekapazitäten können als Gesamtpaket auf die unterschiedlichen Einsatzprofile unserer Kunden individuell abgestimmt werden. Dabei wird Mercedes-Benz Vans einen eigenen Antriebsstrang entwickeln und an den Entwicklungsergebnissen des Daimler-Konzerns partizipieren sowie auf den eigenen Erfahrungen beim Vito E-CELL aufbauen. Dieser Antriebsstrang wird es bei bestimmten Einsatzprofilen in Sachen Betriebskosten auch mit einem Verbrennungsmotor aufnehmen können. Wir legen auch spezielles Augenmerk auf Crashverhalten, temperaturunabhängiger Alltagstauglichkeit, Ersatzteilverfügbarkeit und Brandschutz.

Mit welchen Technologien weg vom reinen Fahrzeug experimentiert Mercedes-Benz Vans?

Wir arbeiten gemeinsam mit Partnern an verschiedenen Projekten im Bereich autonomer Betriebssysteme für die Zustellung auf der letzten Meile. Gemeinsam mit Starship Technologies haben wir das von uns Mothership Concept genannte Projekt realisiert, mit dem wir in weitere Tests und Pilotprojekte starten. Wir zeigen, dass die Kombination von Transporter und Lieferroboter zu einer massiven Effizienzsteigerung führt. Mit dem amerikanischen Logistikdrohnen Entwickler Matternet arbeiten wir weiter an der Integration von Drohnen in oder auch auf dem Transporter. Zudem treiben wir unsere Projekte im Bereich Cargo Space Engineering – also dem Laderaummanagement - voran und werden hier weitere Pilotprojekte zeigen. Ein weiteres Feld: innovative Lösungen für die Personenbeförderung. Hier arbeiten wir mit unseren Partnern MVMANT und VIA an plattformbasierten Lösungen, die On-Demand Mobilität ermöglichen.

Quelle: IAA aktuell 2016

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Mr Mornhinweg, you have brought a study with you to the IAA. The commercial van of tomorrow – but when is tomorrow?

Volker Mornhinweg: With our Vision Van we are showing how the future of commercial vans can look and which technologies we are currently leveraging. We will soon be taking some of the topics tackled with the Vision Van to the next level, although some of the others will need more time to perfect, partly due to a number of regulatory issues that need solving. However, what we want to show with our Vision Van is that our thinking goes way beyond just the vehicle itself.


How important is the commercial van in your model of the future of urban transport?

Already today, the commercial van plays THE key role and will become even more important in years to come. In order to handle the continually growing volume of deliveries, transportation needs to be more efficient, particularly over the last mile. That's why we started our strategic future initiative adVANce and implemented it for the Vision Van. We think holistically about the needs of our customers and develop solutions that can be deeply integrated in their value chains and processes. Through consistent connectedness, we ensure that the commercial van is an active participant in the Internet of Things. By automating the cargo space, we are making loading and unloading processes more efficient and actively supporting the driver.

How do you intend to transform Mercedes-Benz Vans from a commercial van manufacturer to a transport service provider?

By thinking holistically. With this new way of thinking and seeing things, we are developing to become a provider of comprehensive system solutions in the field of transport and mobility. Our customers need solutions that actively support them in their various businesses, even though their needs and basic conditions are continually changing. We still see potential in the vehicle itself, particularly in the interfaces to the vehicle. As a manufacturer of commercial vehicles, it is all up to us. Moreover, we are working on various new business models. With the recently established Mercedes-Benz Vans Mobility GmbH presented at the IAA, we are developing new rental, usage and service products that offer our customers greater flexibility – in order to handle peak periods more efficiently, for example. With CAR2SHARE cargo we already have a successful product on the market.

On the subject of electric mobility, when do you expect to offer a competitive product?
We intend to launch a series-built commercial van in 2018 and our customers will not need to make any compromises in terms of performance. We can offer customers a range of battery-charging options and battery capacities as a complete package and individually tailor them to suit varying application profiles. As part of this process, Mercedes-Benz Vans intends to develop its own powertrain and participate in the development outcomes of the Daimler Group as well as build on its own expertise gained with Vito E-CELL. In terms of operating costs, this powertrain will also be able to compete with a combustion engine for certain applications. We are placing particular emphasis on crash behaviour, fitness for everyday use regardless of temperature, spare parts availability, and fire prevention.

Apart from vehicles in general, which technologies is Mercedes-Benz Vans experimenting with?

We are currently working with partners on a number of projects in the field of autonomous operating systems for last-mile delivery. Together with Starship Technologies, we have implemented what we call our Mothership Concept and are in the process of conducting further tests and pilot projects. We are showing that the combination of commercial van and delivery robot can boost efficiency quite remarkably. We continue to work together with Matternet, an American logistics drone developer, on integrating drones either in or on the van. Moreover, we are forging ahead with projects in the field of cargo space engineering and will be demonstrating further pilot projects. Innovative solutions for passenger transportation is another field. Here we are working together with our partners MVMANT and VIA on platform-based solutions that provide on-demand mobility.

Copyright: IAA aktuell 2016

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